LPV Regensburg ökologisiert die Gewässerpflege
Seit einigen Jahren kommt beim LPV Regensburg konsequent der Mähkorb anstelle von Mulchgeräten oder der Baggerschaufel beim Pflegearbeiten am Gewässer zum Einsatz. Das hat viele Vor- und kaum Nachteile. Josef Sedlmeier berichtet von seinen Erfahrungen.
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Der LPV Regensburg betreut seit 16 Jahren im Landkreis und Stadtgebiet Regensburg die Kommunen beim Unterhalt der kleineren Fließgewässer (Gewässer III. Ordnung). Dabei werden auf einigen hundert Kilometern alljährlich über 100 Einzelmaßnahmen durchgeführt und betreut. Häufig fallen dabei Entkrautungsmaßnahmen im Bachbett oder Pflegearbeiten an der Ufervegetation an. In früheren Zeiten wurden dabei – besonders im Uferbereich – der Einfachheit halber häufig Mulchgeräte aus Mangel an geeigneten Arbeitsmaschinen eingesetzt. Die Nachteile dieser Anwendung sind bekannt.
Der LPV Regensburg setzt seit ein paar Jahren bei Mäharbeiten an Gewässern konsequent den Mähkorb anstelle eines Mulchgerätes oder einer reinen Baggerschaufel ein. Mit einem Mähkorb kann die Forderung der ökologischen Gewässerpflege durch die Richtlinie zum Ausbau von Gewässern (RZWas) erfüllt werden. Mulcharbeiten werden konsequenterweise nicht mehr gefördert.
Die Vorteile bei der Verwendung des Mähkorbs bzw. Messerbalkens am Bagger liegen auf der Hand:
Der Messerbalken kann auch unter Wasser Pflanzen abschneiden, dadurch wird die Gewässersohle entkrautet ohne größere Substratentnahme
- Die Mahd ist insektenschonend, da der Bewuchs nur abgeschnitten und nicht zerkleinert wird wie bei einem Mulchgerät
- Das Schnittgut wird durch den Korb herausgenommen, dadurch findet kein Nährstoffeintrag in die Gewässer statt; vor der Verwertung bzw. Entsorgung wird das Schnittgut nach Möglichkeit in der Nähe zwischengelagert, damit die Insekten und andere Kleintiere auswandern können
- Da kein Mähgut im Graben verbleibt, kann es auch nicht abgeschwemmt werden und den nächsten Durchlass verstopfen
- Mäh und Baggerarbeiten können in einem Arbeitsgang durchgeführt werden.
Einziger Nachteil: Die Anwendung ist teurer.
Bei längeren Gewässerabschnitten wird immer nur ein Teil des Grabens gemäht, z.B. halbseitig oder abschnittsweise, um den Insekten Lebensraum zu lassen (Altgrasstreifen).
Fazit: Der Mähkorb ist für viele Unterhaltsarbeiten an Gewässern das Gerät der Wahl und sollte – trotz höherer Kosten – auch konsequent eingesetzt werden.
Kontakt: Josef Sedlmeier, LPV Regensburg e. V., Tel. 0941 4009-361, josef.sedlmeier@lra-regensburg.de
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