
Vom Trafohaus zum Artenschutzturm
Eine kreative bauliche Nachnutzung für den Artenschutz brachte der LPV Mittelfranken 2024 auf den Weg. In einem idyllischen Tal der Stadt Stein steht ein stillgelegtes, ursprünglich zur Stromversorgung genutztes Trafohaus. Die Stadt suchte eine sinnvolle Nachnutzung und entdeckte mit dem LPV das Potenzial als Lebensraum für gebäudebewohnende Vögel und Fledermäuse.
von Landschaftspflegeverband Mittelfranken e.V. erschienen am 11.10.2025Der LPV übernahm die Planung und Koordination der Umgestaltung samt Finanzierungsantrag. An der Außenfassade wurden Nistmöglichkeiten für verschiedene Vogelarten wie Mehlschwalben und Stare sowie Quartiere für Fledermäuse angebracht. Auch das Turminnere wurde nutzbar gemacht: durch ein taubensicheres Einflugfenster gelangen gebäudebewohnende Fledermäuse in das Innere und können sich in angebrachten Spalten dem Sonnenlicht entziehen. Ein Schleiereulenkasten ergänzt das Nistplatzangebot im Inneren.
Die Umsetzung erfolgte mit dem örtlichen Bauhof, während die Betreuung künftig der Kreisgruppe Fürth des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz obliegt. Das Projekt zeigt, wie auf kleinem Raum viel für gefährdete Arten geleistet werden kann – ein Modell zum Nachahmen.
Der Artenschutzturm wurde vom Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz) als Artenschutzmaßnahme gefördert. Den Eigenanteil übernahm die Stadt Stein.
Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V.
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Tel. 0981 4653-3520
info@lpv-mfr.de
Der Landschaftspflegeverband Mittelfranken im Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL). Landschaftspflegeverbände sind Zusammenschlüsse, in denen Landwirtinnen und Landwirte, Naturschützende sowie Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker gemeinsam naturnahe Landschaftsräume erhalten oder neu schaffen.
- Zilzalp 19.10.2025 12:52Die Artenschutztürme sind zwar eigentlich eine gute Sache, werden aber meist mit zu vielen und zu unterschiedlichen Nisthilfen überfrachtet. Anstatt den zahlreichen Holzbetonflachkästen für Fledermäuse wäre z.B. 2 Fledermaus-Nistbretter aus Holz (Höhe = ca. 50 cm, Breite ca. 100 cm) auf der Süd- bzw. Nordseite des Turmes viel billiger und erfolgsversprechender gewesen. Was zudem gar nicht geht Fledermausnisthilfen und einen Schleiereulenkasten (Prädator aller Fledermausarten) zu kombinieren! Wenn ich zudem das Foto mit der Gesamtansicht richtig interpretiere wurden zudem die Mehlschwalbenisthilfen zum einen zu niedrig, zum anderen auch falsch herum aufgehängt. Zeigt das Einflugloch nicht nach unten ?? Bitte hier noch nacharbeiten. Markus Ege (langjähriger Vorstand der NABU-Gruppe Leutkirch)Antworten
- User_MTkxNDkwNw 16.10.2025 13:22Hallo, ich finde es großartig, was hier auf die Beine gestellt wurde. Einige der Trafohäuser habe ich mir bereits angesehen – wirklich spannend! Dabei ist mir aufgefallen, dass bei der Anbringung vieler Nistkästen offenbar wenig Planung stattfand. Es gibt zahlreiche Spaltenkästen für Fledermäuse, doch es ist eher unwahrscheinlich, dass auch nur annähernd alle besetzt werden. Am effektivsten sind diese Kästen, wenn sie ganz oben in den Ecken montiert werden. Besonders wichtig ist außerdem eine freie Fallhöhe von mindestens drei Metern; auf der rechten Seite des Gebäudes fehlt diese jedoch. Sollten Fledermäuse die Spaltenkästen annehmen, könnten sie beim Ausfliegen mit den Vogelhäusern kollidieren. Die Vogelhäuser besitzen, soweit das auf dem Foto erkennbar ist, durchweg gleich große Einfluglöcher – vermutlich gedacht für Meisen. Nester mit identischen Öffnungen sollten stets mindestens zehn Meter voneinander entfernt hängen, damit keine Revierstreitigkeiten entstehen. Eine Ausnahme bilden Koloniebrüter wie zum Beispiel der Haussperling. Ich hoffe, meine Anregungen werden berücksichtigt und wünsche weiterhin viel Erfolg! MonikaAntworten










