
Baumeister der Artenvielfalt
Die ökologischen Wissenschaften und die weite Familie des Naturschutzes beschäftigen sich (zumindest in Deutschland) erst seit wenigen Jahren mit positiver Argumentation damit, dass die Beweidung ein Schlüsselfaktor für Evolution und biologische Vielfalt ist. Das folgende Essay gibt einen Überblick zu ausgewählten Aspekten zu diesem Themenkomplex. Warum wurde beispielsweise die Evidenz und Logik von Prozessen, die mit der Präsenz von Weidetieren korrelieren, so lange ignoriert und warum haben es extensive Weideverfahren bis heute schwer, als Naturschutzstrategie akzeptiert zu werden? The ecological sciences and the wider family of nature conservation (at least in Germany) have only recently begun to argue that grazing is a key positive factor for evolution and biodiversity. The following essay provides an overview of selected aspects of this topic. For example, why has the evidence and logic of processes that correlate with the presence of grazing animals been ignored for so long and why do extensive grazing methods still have difficulties being accepted as a strategy in nature conservation?
von Margret Bunzel-Drüke & Rainer Luick erschienen am 15.03.20241. Ein Überblick
Große Pflanzenfresser (Herbivoren) hatten und haben in der jüngeren (quartären) Erdgeschichte bei der Ausbildung zahlreicher Biome eine zentrale Bedeutung und sind für deren funktionelle Existenz notwendige und charakterisierende Akteure. In Mitteleuropa haben die Herbivoren zum Beispiel verhindert, dass sich in Warmzeiten wie dem Eem-Interglazial und auch nach dem Ende der letzten Kaltzeit vor ca.12.000 Jahren überall geschlossene Wälder entwickeln konnten. Vor allem durch ihr vielfältiges Fraßverhalten und damit den Einfluss auf Vegetation im Allgemeinen, aber auch durch Tritt, Wälzen, Fegen sowie Umlegen, Ausreißen, Abknicken und Schälen von Bäumen haben sie stellenweise lichte, halboffene und strukturreiche Wälder geschaffen, außerdem Rohböden und die Entstehung von Grasfluren und Hochstaudenbeständen initiiert und gefördert. Das sind die Standorte für lichtbedürftige Pflanzenarten, die in dichten Wäldern keine Etablierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten gehabt hätten und von denen wir heute viele als Charakterarten in Wiesen und Weiden wiederfinden. Die Co-Evolution zwischen kleinen und großen Herbivoren und zahlreichen und verschiedenen Pflanzenarten und deren Anpassungen an die mächtigen Fressfeinde hat sich auf unserem Planeten allerdings über Millionen von Jahren abgespielt und nicht erst in den erdgeschichtlich gesehen wenigen Sekunden der Nacheiszeit. Die der jüngeren Erdgeschichte zugeordneten Biome sind lediglich eine Neukonfiguration von bereits lange vorhandenen Puzzleteilen und Prozessen. Vor allem Dornen, Stacheln oder Bitterstoffe und Gifte, aber auch bestimmte Wuchsformen und phänologische Effekte gehören zu diesen evolutiven Anpassungen der Pflanzen und bilden einen zumindest temporär wichtigen Schutz vor den Herbivoren. In diesem Zusammenhang muss noch einmal deutlich herausgestellt werden, dass wir zwar charakteristische, an Wiesen gebundene Biozönosen finden, es aber gleichzeitig keine einzige Pflanzen- oder Tierart gibt, die evolutiv unter dem Einfluss von Sichel, Sense oder einem anderen Mähgerät entstanden wäre oder spezifische Anpassungen an diesen Faktor entwickelt hätte.
Die faszinierende gemeinsame Geschichte von Pflanzen und Pflanzenfressern und den resultierenden Lebensräumen hat viele weitere Seiten: So sind die stacheligen Formationen wilder Rosen, Brombeeren und anderer Dornen- und Stachelgehölze auch Refugien von (heute vielfach seltenen) Vogelarten, die hier sicher vor ihren Feinden brüten können. Ein ganz eigenes Kapitel ist der Dung der Wildtiere – vor allem der großen Weidetiere, den sogenannten Megaherbivoren. Dung ist ein kardinaler Ökosystemfaktor – vor allem als Nahrungslieferant und weil mit dem Dung Nährstoffe flächenhaft und sogar biomübergreifend ständig neu verteilt werden und somit auch wieder Beziehungen zur Existenz und zum Wachstum von Pflanzen hergestellt werden. Insekten und Arten aus vielen anderen Taxa haben sich an die energiereichen und in großen Mengen verfügbaren Stoffwechselprodukte angepasst. Diese koprophagen Lebensgemeinschaften – dabei nicht zu vergessen viele spezifische Pilzgemeinschaften – sind wiederum Startpunkte für weitere komplexe Nahrungsketten, die für uns einfacher zu beobachten sind, vor allem die von Vögeln, Fledermäuse und Amphibien. Dieser Aufsatz erläutert die zentrale Bedeutung und die ökologischen Funktionen der früheren und theoretisch auch heute (wieder) möglichen großen Pflanzenfresser in unseren Landschaften und veranschaulicht ihren Stellenwert als Schlüsselfaktor für Entwicklung, Existenz und Erhaltung von lebensraumtypischer Biodiversität als einem primären politischen Ziel des Naturschutzes.
Von besonderer Relevanz sind größere Pflanzenfresser, die Megaherbivoren und ihr landschaftsgestaltendes Potenzial, wobei die Definitionen divergieren, ab welcher Größe und Gewicht man von Megaherbivoren spricht. Nach einigen Auffassungen sind nur riesenhafte Weidetiere über 1.000 kg Körpermasse Megaherbivoren; andere rechnen bereits kleinere bis mittelgroße Säugetiere ab etwa 44 kg Körpermasse dazu. Damit sind wir fast in der Gewichtsklasse des rezent wohl effektivsten herbivoren Landschaftsgestalters in Flussauen, gemeint ist der Biber.
12. Das Entstehen wissenschaftlicher Erkenntnis
Von Heinrich Cotta (1763-1844), dem Begründer der modernen Forstwissenschaft und Forstwirtschaft, stammt die Aussage: „Wenn die Menschen Deutschland verließen, so würde dieses nach 100 Jahren ganz mit Holz bewachsen sein“ (Cotta 1817). Begründet auf das zu Cottas Zeit vorhandene Wissen, den zugrundeliegenden Fakten und deren Interpretationen war diese Schlussfolgerung logisch korrekt. Es war dann allerdings vor allem die von Clements (1936) vorgestellte Klimaxtheorie, die bis heute prägenden Einfluss auf das vermittelte vegetationskundliche und forstliche Grundwissen hat. Danach ist das hypothetische Endstadium einer Sukzession allein vom Großklima einer Region abhängig, wenn es keine Störungen des wirtschaftenden Menschen gibt (u.a. Dierschke 1994, Fischer 2003, Pfadenhauer & Klötzli 2014). Nach der Klimaxtheorie würde die natürliche Entwicklung von Ökosystemen in Mitteleuropa auf Braunerde fast überall zu einem dichten Buchenwald führen. Ein weiteres konvergentes Erklärungsmodell, welches ebenfalls den Endzustand einer Vegetationsentwicklung in einer Region projiziert, ist das von Tüxen (1956) vorgestellte Konstrukt der sogenannten potenziellen natürlichen Vegetation (pnV), das vor allem von Vertretern der Pflanzensoziologie propagiert wird, einem hierarchischen Ordnungsmodell von Vegetation mit dem Wald als Spitzentypus. Die pnV ist ein fiktiver Endzustand, in der Regel (mit Ausnahme von Sonderstandorten) ein geschlossener Wald, dessen Ausbildung aufgrund des Klimas und anderer (auch durch menschliche Einflüsse geänderter) Standortfaktoren gedacht wird, aber ohne fortgesetzte menschliche Eingriffe. Gerade in Deutschland haben sich das pnV-Konzept - und teils akribische regionalisierte Ableitungen davon - in der Vegetationskunde, in der Forstwissenschaft und auch als Grundlage für die Festlegung von normativen Zielen des Naturschutzes und des Waldbaus bis heute behauptet (u.a. Bon et al. 2000, Suck et al. 2014, Kowarik 2016).
Völlig andere Modelle zur postglazialen Landschaftsgenese in Mitteleuropa basieren auf neuen pollenkundlichen und paläoökologischen Funden und neuen Interpretationen, die ab den 1980er Jahren von außerhalb auf die vielfach doktrinäre deutsche Vorstellungswelt zur Genese von Landschaft, Vegetation, Struktur und Prozessen einzuwirken begannen. Geradezu revolutionär und „blasphemisch“ in Bezug auf die „erwiesene wissenschaftliche Evidenz, dass jede Entwicklung zum geschlossenen Wald führt“, waren die Arbeiten von Martin & Wright (1967) und Martin & Klein (1984) zum anthropogen verursachten Massenaussterben von Großsäugern gegen Ende der letzten Kaltzeit am Übergang vom Pleistozän zum Holozän und die resultierenden Folgen für die Biome. Diese Arbeiten waren die Grundlage, die zur Formulierung der „Megaherbivorenhypothese“ führte. Von Interesse war nicht nur der Disput um die Ursachen des Aussterbens - Klima, Überjagung („Overkill“ durch die frühen Jäger und Sammler) oder eine Kombination dieser Faktoren - sondern auch um die Wirkungen der Großsäugergemeinschaften. Oder anders ausgedrückt, den Auswirkungen auf die Vegetation und deren weitere Entwicklung nach dem abrupten Verschwinden eines Großteils der Megafauna, was Jahrmillionen existierende evolutive Prozesse erdgeschichtlich gesehen schlagartig beendete. Dieses plötzliche Aussterben ist auf allen Kontinenten, mit Ausnahme von Afrika, nachweisbar. Da für alle Regionen plötzlich auftretende Klimaänderungen als mögliche Erklärungsfaktoren ausscheiden, ist im Grunde nur das anthropogen verursachte Verschwinden vieler Großtierarten (Ausrottung) ein belastbarer Erklärungsfaktor. Dabei war es nicht die Jagd alleine, sondern vermutlich auch indirekte Wirkungen und negative Rückkopplungen der Jagd wie die Einflussnahme auf Populationsstruktur und Verhalten der Megaherbivoren, die dann wiederum Einfluss auf die Vegetationsentwicklung und Ausbreitung von Pflanzenarten (Baumarten) hatte (siehe auch Kap. 5).

Damit ist die Megaherbivorenhypothese kurz beschrieben. Wegbereitende Einführungen dieser Erkenntnisse in unsere Welt und Übertragungen auf die mitteleuropäischen Situationen sind u.a. die Arbeiten von Geiser (1983 und 1992), Bakker (1989), Beutler & Schilling (1991), May (1993), Bunzel-Drüke et al. (1994), Vera (1997 und 2000), WalliesDeVries et al. (1998), Svenning (2002), Sommer et al. (2016) und Sommer (2020). Denn was in der Klimaxtheorie oder im pnV-Konstrukt nicht als Wirkungsparameter vorkommt, ist der Einfluss etlicher pflanzenfressender Großsäuger, die vor 5.000 Jahren - also nach dem Massenaussterben - weiterhin vorkamen. Diesen Megaherbivoren (u.a. Wisent, Auerochse, Elch, Pferd und Rothirsch) ist auch in Mitteleuropa – außerhalb der Gebirgsregionen – ein bestimmender Prozess- und Gestaltungsfaktor zuzuordnen. Die logische Schlussfolgerung ist, dass in den durch die Großtiere geprägten Ur-Landschaften lichtere Waldbilder sicher großflächig verbreitet waren, die allerdings unseren modernen Vorstellungen zum Begriff „Wald“ nicht unbedingt entsprechen würden. In Tief- und Hügelländern muss auch der Biber als Gestaltungsfaktor mit einbezogen werden. Diese Tiere und ihre Wirkungskräfte wären auch heute noch wirksam, wären sie nicht in jüngerer Geschichte durch den Menschen ebenfalls ausgerottet oder extrem dezimiert worden.
In Mitteleuropa gab es mit dem Aufkommen der Landwirtschaft im Neolithikum aber zunächst eine Zeitphase, in der einheimische Megaherbivoren noch vorkamen, dann aber domestizierte Tiere - Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen - die in vielerlei Hinsicht vergleichbaren Funktionen der seltener werdenden natürlichen Megafaunaarten übernahmen. Aufgrund der hohen Zahlen an Nutztieren und ihrer Omnipräsenz in unseren Landschaften hatte dieses Kollektiv an Weidetieren einen vielfach bis heute nachweisbaren landschaftsverändernden Charakter. Von den flächenhaft vorkommenden natürlichen Herbivoren ist dagegen im Grunde nur noch das Reh übriggeblieben. Denn dem Rotwild wurden zumindest in Deutschland „Vorkommensgebiete“ zugewiesen, wo es dann meist in viel zu großen Beständen in den Wald gepresst wird und durch den Verbiss- und die Schälschäden an Bäumen ein Problemfaktor ist, zumindest aus Sicht der Forstwirtschaft. Bis heute erhellend ist der Aufsatz „Deer and Dauerwald in Germany“ von Aldo Leopold, dem Urvater des nordamerikanischen Naturschutzes und Pionier des ökologischen Denkens, der 1936 Deutschland besuchte und sich über die damalige praktizierte Forstwirtschaft und vor allem über das Jagdwesen wunderte, welche ökologische Prinzipien weitgehend ignorierte (Leopold 1936).
Welche Wirkungen die Tiere auf die Vegetation bzw. die Entwicklung von „Waldökosystemen“ in den unterschiedlichen Naturräumen genau hatten, wird im Detail spekulativ bleiben. Noch schwieriger ist es, die Weidewirkungen der bei uns vertriebenen und ausgerotteten Großsäuger auf die Vegetation heutiger Wälder zu projizieren (u.a. Svenning 2002). Doch lassen im Sinne einer aktualistischen Dekonstruktion über noch und wieder sich einstellende Phänomene gewisse Ableitungen zu. So wäre die Projektion einer pnV ohne menschliche Einflüsse, aber dann wohl mit einer sich explosionsartig vermehrenden Fauna, eine völlig andere, wenn dann auch die Regulationswirkungen der Jagd und anderer anthropogener Faktoren wegfallen würden. Man möge sich nur unsere Auen- und Gewässerlandschaften vorstellen, wenn die Biber plötzlich die unregulierten Baumeister wären; eine derartige Fiktion, die „Welt ohne uns“, aber mit den sich dann rasch ausbreitenden Tieren, wagte Weismann in seinem lesenswerten gleichnamigen Buch (Weismann 2007).
2Überzeugende Argumentationsketten zu diesen postglazial nahezu synchron verlaufenden Parallelitäten zwischen Besiedlung, Jagd und Landnutzung mit Tierhaltungsformen und Einflussnahme auf Vegetation und Landschaftsmuster kommen zunehmend auch aus der Kulturforschung: Neue anthropologische Erkenntnisse lassen immer deutlicher werden, dass die meso- und neolithischen Kulturen wohl wesentlich intensivere landschafts- und vegetationsverändernde Prozesse ausgelöst haben als bislang allgemein angenommen (u.a. Parzinger 2015, Poschlod 2015). Wir wissen heute, dass Zusammensetzung und Ausgestaltung und damit auch die Biodiversität unserer Landschaften mit der Präsenz von Megaherbivoren grundsätzlich anders zu sehen ist als ohne. In modernen Modellen für Leitbilder zur Landschaftsentwicklung finden diese Gedanken mittlerweile zunehmend Berücksichtigung.
3. Der Einfluss der Huftiere auf das Aussehen der Landschaft
Das Holozän unterschied sich durch eine stärkere Bewaldung von den vorangegangenen Interglazialen. Seine relativ artenarmen, schattigen Hochwälder sind wie dargestellt eine vegetationsgeschichtlich sehr junge Erscheinung (u.a. Frenzel 1983, May 1993). Sie konnten offenbar entstehen, weil die natürlichen Gegenspieler der Bäume, nämlich Megaherbivoren wie Elefanten und Nashörner, bereits ausgerottet und andere Großtiere wie Wisent, Auerochse, Pferd und Elch seltener geworden waren. Rückschlüsse auf die Ausdehnung der Wälder, auf die Größe offener Bereiche in ihnen bzw. auf die Walddichte sind aus methodischen Gründen durch die räumlich sehr begrenzte Aussagefähigkeit von Pollenanalysen schwierig. Der Niederländer Frans Vera (1997) vertritt die Hypothese, dass im mitteleuropäischen Tiefland auch im Holozän große Gebiete keine geschlossenen Wälder aufwiesen; die Bestände der überlebenden Herbivoren - vor allem die Grasfresser Auerochse und Wildpferd –ausgereicht hätten, um Weidelandschaften aus Mosaiken von Grasfluren, Dornsträuchern und Bäumen zu erhalten, in der die Huftierdichten die Kapazität des Lebensraumes erreichten. Lichtliebende Baumarten wie die Eiche wuchsen im Schutz von mit Stacheln oder Dornen bewehrten Büschen heran, dunkelten diese später ab, sodass nach dem Absterben der Bäume zunächst wieder eine beweidete Grasflur entstand. Dieser Vegetationszyklus sorgte für ein räumliches Nebeneinander der verschiedenen Biotopstrukturen.
Große Pflanzenfresser, vor allem in Herden, fördern im Laufe der Zeit eine ungleichmäßige Verteilung von Nährstoffen. So ergaben vegetationskundliche Langzeitbeobachtungen im Schweizerischen Nationalpark einen kleinräumigen Nährstofftransport durch die natürlichen Weidetiere (vor allem Rotwild und Gämsen) von bevorzugten Äsungsflächen zu Ruhezonen oder Lägerplätzen. Krüsi et al. (1995) beschreiben folgenden Zyklus: „Relativ artenarme Fettwiesen und -weiden entwickeln sich infolge Übernutzung der qualitativ wertvollen Gras- und Krautarten durch die Herbivoren zu artenreichen Magerweiden; diese verlieren wegen mangelnder Futterqualität an Attraktivität für Weidetiere, verarmen artenmäßig, verbuschen und gehen längerfristig in Wald über. Waldflächen, die intensiv als Ruhezonen genutzt werden, weisen wiederum eine positive Nährstoffbilanz auf. Die permanente Nutzung als Ruhezonen führt zu einer Überalterung der Baumbestände, zu deren Zusammenbruch und zu Waldlichtungen, die sich wegen der guten Nährstoffversorgung wieder zu attraktiven Weideflächen entwickeln können. Ist der Äsungsdruck zu gering, schließen sich diese Lücken im Wald bald wieder.“
Nährstoffreiche (eutrophe) Bereiche geringer Ausdehnung mit Vorkommen von stickstoffliebenden „Ruderalpflanzen“, sind in der Naturlandschaft nicht nur an Lägerfluren, sondern auch an Wechseln, Suhlen und im Bereich der ausgeprägten „Latrinen“ der Pferde zu erwarten, außerdem an Stellen, wo Huftierkadaver lagen. Vor allem die spezialisierten Grasfresser Pferd, Rind und in geringerem Maß Wisent können Grasfluren schaffen und erhalten. Sogenannte „Weiderasen“ entstehen, wenn die Beweidung an einer bestimmten Stelle die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Huftiere hier wieder nach Nahrung suchen. Weiderasen sind Bereiche, in denen die Pflanzen durch Beweidung in einem jungen, schnell wachsenden Zustand gehalten werden (McNaughton 1984). Oft unterscheiden sich solche Bereiche deutlich von benachbarten, unbeweideten Landschaftsteilen, wodurch eine heterogene Landschaft entsteht. Auf weniger produktiven Böden oder bei sehr starker Beweidung kann allerdings der gegenteilige Effekt eintreten: Wenn die Beweidung eines bereits in der Vergangenheit von Huftieren genutzten Bereiches durch langsames Pflanzenwachstum oder die Produktion unverdaulicher Pflanzeninhaltsstoffe unprofitabel ist, fressen die Huftiere bevorzugt an „neuen“ Stellen. Durch diese gleichmäßige Beweidung wird eine Landschaft homogen (Hobbs 1997).
4. (Wald)-weide – die dominierende Haltungsform von Nutztieren vom Neolithikum bis ins 19. Jahrhundert
3Können Huftiere WALD in OFFENLAND verwandeln? Diese durchaus ernsthafte Frage wird oft auch als Hypothese formuliert im Sinne eines Gegenarguments zur Megaherbivorenhypothese. Der wohl einflussreichste Vegetationsforscher im deutschen Kulturraum der letzten Jahrzehnte, Heinz Ellenberg, beschreibt die Wirkung von Haustieren auf den Wald wie folgt: „In ihrer extensivsten Form schädigt die Waldweide lediglich den Jungwuchs der Bäume. Allein dadurch bewirkt sie jedoch mit der Zeit eine Auflichtung des Waldes, weil Lücken der Baumschicht nicht mehr geschlossen werden. Alle offenen Plätze aber bedeuten bessere Futteraussichten für das blattfressende Vieh. Denn hier können sich lichtbedürftige Kräuter und Gräser ansiedeln, von denen viele Arten einen größeren Nährwert besitzen als die eigentlichen Waldbegleiter. ... Die verbleibenden Bäume nehmen breitere Kronenformen an und beasten sich oft bis herab zum Erdboden. Alle vom Vieh gern befressenen Bäume freilich erscheinen in einer durch die Reichweite der Tiere bestimmten Höhe parallel zur Bodenoberfläche wie abgeschoren. Die ursprünglichen Waldpflanzen müssen in den Schatten solcher Restbäume zurückweichen und alle stärker belichteten Flächen den Hemikryptophyten (ausdauernde, krautige Oberflächenpflanzen; überwiegend Kräuter und Gräser) und Chamaephyten (Zwergsträucher) der Weiden und Heiden überlassen. Nach und nach breiten sich die Pflanzengemeinschaften des Freilandes immer mehr aus, bis sie auf großen Flächen zu Alleinherrschern werden.“ (Ellenberg 1996).
Damit beschreibt Ellenberg treffend eine vom Neolithikum bis zur Agrarrevolution gegen Ende des 18. Jahrhunderts und teilweise noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts reichende Nutzungsform, denn die mitteleuropäische Nutztierhaltung war über viele Jahrtausende weitgehend weidebasiert. Der Übergang auf eine ausgeprägte Stallhaltung und die dafür notwendige Futterkonservierung für die Wintermonate über die Anlage von Wiesen entwickelte sich erst im Kontext der Agrarreformen gegen Ende des 18. und dann vor allem bis Mitte des 19. Jahrhunderts (u.a. Flad 1987, Küster 1995, Luick et al. 2019). Ein besserer Typusbegriff als Waldweide ist allerdings Hutewald oder Huteweide, denn es waren eher halboffene Systeme und kaum Weide in geschlossenen Wäldern. In Deutschland haben Waldgebiete, die ihre Wurzeln in tradierten Hutewald(weide)nutzungen haben, auch heute noch zahleiche regionsspezifischen Bezeichnungen, die darauf hinweisen. Begriffe wie: Almen, Alpen, Hardte, Heiden, Holzwiesen, Hutungen, Hutewälder, Krattwälder, Weidewälder, Weidfelder, Maisalmen, Ötzen, Schachen, Tratten, Grinden und Triften enthalten Eigenschaften wie Offenheit, Mähweidenutzung oder den lockeren Baumbestand einer Fläche. Ein noch im 19. Jahrhundert allgemein üblicher Ausdruck für derart halboffene Landschaften war „Heide“. Darunter verstand man jedoch weniger die heutzutage in der Vegetationskunde übliche Bezeichnung für baumfreie, von Heidegewächsen beherrschte Vegetationsbestände, sondern vielmehr einen Rechtsbegriff (Diemont et al. 2013). Heiden waren die Teile einer Gemarkung, die nicht in Ackernutzungssysteme einbezogen, sondern zur freien Weidenutzung für das Vieh der Bürger einer Dorfgemeinschaft offen waren. Darunter fielen, wie ausgeführt, auch ein Großteil der Wälder, die durch die fortwährenden Übernutzungen kontinuierlich degradierten (Burrichter et al. 1980, Pott & Burrichter 1983, Pott & Hüppe 1991, Kersting 1991, Hüppe 1997, Vera 1997 und 2000, Lederbogen et al. 2004, Luick 2008, Reichhoff 2010).

Von wichtiger ökonomischer Bedeutung war über Jahrtausende die Schweinemast im Wald. Schriftliche Zeugnisse existieren für Mitteleuropa bereits aus römischer Zeit und beziehen sich auf die unterschiedliche Besteuerung verschiedener Waldweiden. Der Wert von Buchen- und Eichenwäldern für die Schweinemast war in aller Regel höher als ihr forstlicher Wert (Dannenberg 1990, Regnath 2008). So ist es auch durchaus denkbar, dass die Verbreitung von Eichenwäldern direkt geplant und pflanztechnisch unterstützt oder durch selektive Nutzung gefördert wurde; Beispiele sind aus dem Solling bekannt (Gerken et al. 2008). Da der Schweineeintrieb unter die Eichen nur in Mastjahren erfolgte, könnten durchaus auch die Wühlaktivitäten und die Beseitigung von Konkurrenz durch die Borstentiere die Keim- und Etablierungsbedingungen für Eichen verbessert haben. Vielleicht waren es auch die Synergien aus beiden Prozessen (Steuerung durch den Menschen und Selektionswirkung der Schweine), die für eine Eichenwaldentwicklung förderlich waren. Einige der heutigen Eichenwälder, die in Mitteleuropa zu den artenreichsten Waldtypen gehören, lassen sich auf die historische Nutzung und Förderung durch die Schweinemast zurückführen: Heute werden sie nur noch rein forstwirtschaftlich genutzt und sind, was Etablierung und Förderung der Eiche betritt, eine waldbauliche Herausforderung.
Situationen, unter denen es trotz Beweidung dennoch zu nennenswerter Wald-Verjüngung kommen konnte, waren flächenmäßig daher wohl eher die Ausnahme. Die Arbeiten von Florian (1968) und Eick (2014) zur Geschichte der Schwetzinger Hardt in der nordbadischen Rheinebene dokumentieren anschaulich den Wandel eines mutmaßlich im 4. Jahrtausend v. Chr. vorherrschenden Buchenmischwaldes. Von der Bronzezeit bis ins 19. Jahrhundert wurde hier Vieh eingetrieben und es entwickelte sich ein immer lichter werdender Eichenwald. Dieser war Mitte des 18. Jahrhunderts überaltert und durch intensive Waldweide, Wildgatter und ungeregelte Holz- und Streunutzung weitgehend devastiert. Nach dem Weidebann wurden dann die Kahlflächen durch Kiefernsaat in kurzer Zeit in einen reinen Kiefernwald überführt, wie er bis heute die Waldbilder vieler derartiger Standorte (Böden mit glazialer Prägung und hohen Sandanteilen) prägt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bis vor ca. 250 Jahren ein Großteil unserer heutigen Wälder in fast allen Naturräumen einem mehr oder weniger starken Einfluss durch Nutztiere ausgesetzt war. Bestimmte „waldbauliche“ Vorstellungen waren sogar wie dargestellt durch die Nutztierhaltung geprägt. Dieser Weideeinfluss dürfte in den mittleren und tieferen Lagen nahezu ganzjährig stattgefunden haben; davon ausgenommen waren vermutlich lediglich Extremstandorte (zu nass, zu trocken, zu steil). Neben den Ansprüchen der Nutztierhaltung und der Brenn- und Bauholzgewinnung gab es noch zahllose weitere, heute nicht mehr existierende Waldgewerke, deren Nutzungsansprüche parallel befriedigt werden mussten. Dies waren u.a. die Holzkohleproduktion, Harz- und Pechsiederei und Glasherstellung sowie der regional erhebliche Bedarf an Grubenholz. Seit dieser Zeit haben unsere Wälder zumindest keine Nutztiere mehr als gestaltende und Prozess-auslösende Elemente erlebt.
45. Große Pflanzenfresser als Lebensraumgestalter – Wie funktioniert das im Detail?
Unsere Vorstellungen vom Einfluss großer Tiere auf Landschaften und was wir dann auch als Wildnis bezeichnen sind stark durch Naturfilme aus Afrika und Nordamerika geprägt: Bisons, die wie der Europäische Wisent einst fast ausgerottet waren, weiden in Nordamerika wieder großflächig in geschützten Graslandschaften und auch im Yellowstone Nationalpark erhalten Wapitiherden das Offenland. Und selbstverständlich sind Landschaften mit Elefanten und anderen Megaherbivoren in Afrika keine Waldlandschaften - aber gäbe es Vergleichbares unter natürlichen Bedingungen auch in Mitteleuropa? Das haben wir, wie dargestellt, anders gelernt: Im dunklen Hochwald, den es bei uns als stabiles Endstadium, dem Klimax, überall geben soll, kann sich keine ausgeprägte Kraut- und Strauchschicht einstellen und damit hätten sich auch keine kopfstarken Herbivorengemeinschaften entwickeln können.
5Zweifel an dieser Hypothese kommen aber auf, wenn Förster die Zerstörung von Wäldern durch Schalenwild schildern (Fegen beim Rotwild und oft flächenhafte Vernichtung von Jungwuchs durch Reh- und Rotwild, wenn die Gehölze nicht künstlich geschützt werden) oder wenn man liest, dass die bis ins 19. Jahrhundert übliche Waldweide mit praktisch allen Nutzierarten verboten wurde, weil sie langfristig Wald in Offenland verwandelte. Also können große Herbivoren doch einen erheblichen Einfluss ausüben!
Unser Bild von einem „gesunden“ und „normalen“ Baum – und seinem Plural dem Wald – ist von gerade gewachsenen, langschäftigen Stämmen und sich bei Laubbäumen oben symmetrisch verzweigender Krone geprägt, obwohl bei einem Attraktionswettbewerb vielleicht doch ein knorriges und krummes Baumindividuum mehr Aufmerksamkeit bekommen würde. Welche Baumform ist denn nun natürlicher? Versuchen wir eine wissenschaftliche Annäherung: Bei uns in Mitteleuropa kennen wir fast nur Pflanzen, die ohne den typischen Einfluss großer Pflanzenfresser wachsen - abgesehen von Gräsern und Kräutern auf Weiden. Und wenn diese scharf abgeweidet werden, bilden sie einen niedrigwüchsigen Rasen, wo nicht mehr viel blüht und sich die Pflanzen fast nur vegetativ vermehren, eine Viehweide eben.
Ein völliges anderes Bild zu den evolutiven Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und ihren „Prädatoren“ zeichnen die Erkenntnisse der Wissenschaft. Viele Pflanzen haben im Laufe langer co-evolutiver Prozesse Antworten auf den Verbiss durch Tiere entwickelt, weil sie schon so lange mit dem Verbiss leben und teilweise auch davon profitieren. Manche dieser Pflanzen bekamen dann von uns das Attribut „Weideunkräuter“; dazu einige Beispiele (u.a. Tscharnke 1991): Manche Hochstaudenarten, wie das bei Tierhaltern unbeliebte Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea), bilden nach dem Verlust einer Blüte durch Fraß einen neuen, kürzeren Stängel mit mehreren frischen Blüten aus, dieser wird dann von Herbivoren weniger wahrscheinlich gefressen und es können sogar mehr Samen (Diasporen) produziert werden. Gehölze wie die Schlehe (Prunus spinosa) können als Ersatz eines abgefressenen Haupttriebes mehrere neue Triebe dicht an dicht hervorschießen lassen und dadurch für Herbivoren nahezu undurchdringliche Strukturen ausbilden – kugelige „Kuhbüsche“ statt luftiger Sträucher. Auch viele Baumarten beherrschen diese Kunst, etwa Linden (Tilia spec.) mit der Ausbildung der sogenannten „Fußsäcke“, die mit vielen kleinen Trieben aus Wurzelbrut den Stammfuß schützen. Und wenn Eichen im beweideten Offenland aufkommen, zeigen sie nicht die forstlich gewünschte schlanke, hohe Stammform, die im Übrigen meist durch mehrfache Astung und Freistellung entsteht, sondern kürzere und tief beastete Stämme, wie sie auf vielen Bildern der Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts zu sehen sind (u.a. Makowski & Buderath 1983).
Einige Pflanzenarten sind besser an Verbiss angepasst als andere, indem sie entweder den Verbiss ertragen wie Gräser oder physikalische und chemische Abwehrmaßnahmen ausbilden. Die großen Pflanzenfresser halten diesen Spezialisten gleichsam die Konkurrenz vom Leib – Konkurrenz um Licht, Nährstoffe und Wasser. Unter diesen Bedingungen haben kleinwüchsige Arten eine Chance gegenüber großen, schnellwüchsigen, die besser an das Rennen um Licht, aber nicht unbedingt an Verbiss angepasst sind. Die summarische Bewertung der evolutionären Wirkungen in der Beziehung zwischen Pflanze und Pflanzenfresser zeigt also, dass Herbivorie in der Evolutionsgeschichte dieser Pflanzen zum normalen Alltag gehörte und zu Win-Win-Wirkungen für beide Seiten führte: Herbivorie kann damit zurecht als Schlüsselfaktor für Biodiversität und ökologische Funktionalitäten gelten. Zu den Erkenntnissen gehört aber auch, dass die Pflanzenartenzusammensetzung mit großen Herbivoren anders ist als in den erst in der jüngeren Agrargeschichte entstandenen - und heute vorherrschenden – Pflanzengesellschaften der Wiesen (des gemähten Grünlands), wo es (fast) keinen Huftiereinfluss gibt.
Schließlich sei noch folgendes zur Buche angemerkt. Diese gegen Verbiss und Brand recht empfindliche Art ist zwar in früheren Interglazialen in Mitteleuropa lokal nachgewiesen, blieb aber in der Vegetation bedeutungslos - trotz zeitweilig ähnlicher Standortsbedingungen wie in der Gegenwart (z.B. May 1993, Lang 1994, Ellenberg 1996). Es ist lange her, doch Ellenberg (1996) hält es für möglich, dass die Buche in den früheren Zwischeneiszeiten durch das Zusammenwirken von Elefanten und anderen Großsäugern mit Flächenbränden an einer Dominanz gehindert wurde. Durch die Ausrottung von Großtierarten zum Ende der letzten Kaltzeit und wahrscheinlich auch durch Samenverbreitung begünstigte dann der Mensch die Ausbreitung der Buche - auf Kosten des zuvor über eine Periode von 3000 Jahren vorhandenen Laubmisch„waldes“ aus Eiche, Ulme, Linde, Esche, Ahorn und Erle. Ähnlich argumentieren auch Schulze et al. (2010), für die der vergleichsweise schnelle Wandel der mitteleuropäischen Wälder im Zeitraum 3000 bis 1500 vor Beginn unserer Zeitrechnung hin zu großflächigen Buchendominanzbeständen nur mit anthropogenen Faktorenkomplexe erklärlich ist, denn signifikante klimatische Änderungen hat es in dieser Periode nicht gegeben.
Große Pflanzenfresser produzieren Unmengen an Exkrementen. Nach Abschätzungen von Chávez-Fuentes et al. (2017) liefern allein Nutztiere (Rindern, Büffel, Schafen und Ziegen) global jährlich Mist in einer Dimension von 3 Mrd. to (berechnet als Trockenmasse der festen Ausscheidungen) – unter der Annahme, dass ein Drittel der Rinder überwiegend weiden. Bei einem Feststoffanteil von 20 bis 25 % sind das 12 bis 15 Mrd. to frischer Mist. Dieser Wert erscheint auf Basis einer anderen Abschätzung plausibel: Von den globalen ca. 4,8 Mrd. ha landwirtschaftlicher Flächen sind ca. 3,2 Mrd. ha Weideflächen, das sind ca. 70 % aller Agrarflächen (STATISTA 2024). Unter der Annahme, dass die ökonomische und ökologische Tragfähigkeit bei durchschnittlich 0,2 RGVE pro Hektar liegt - und 1 RGVE pro Jahr ca. 10 to frischen Dung produziert - liegt ein Schätzwert bei 6 bis 7 Mrd. to an frischen Exkrementen. Die Einheit RGVE = rauhfutterverzehrende Großvieheinheit - steht für ein Äquivalent von 500 kg Lebendtiermasse. Wichtig ist, dass der zusätzliche Anteil von wildlebenden Herbivoren auf fast allen Kontinenten höchstens noch bei rund 10 % aller Weidetiere liegt (z.B. Ripple et al. 2015).
Aus ökologischer Sicht sind das unfassbar große Ressourcenmengen, die ständig verarbeitet werden müssen. Evolutiv haben sich komplexe Lebensgemeinschaften auf die Nutzung des Dungs spezialisiert und wir nehmen stillschweigend an, dass diese Ökosystemleistungen auch immer funktionieren. Dabei werden letztendlich wieder Nährstoffe für autotrophe Organismen (vor allem für Pflanzen) bereitgestellt, es entstehen allerdings auch nicht unerhebliche Mengen an Klimagasen. Völlig vernachlässigt wird allerdings der Aspekt, dass bei der Verwertung von herbivorem Mist unter natürlichen Bedingungen auch große Mengen an Kohlenstoff in den Bodenspeicher überführt werden. Das leistet vor allem eine komplexe Organismenwelt, die Koprophagen. Sie sind in der Lage, Mist aktiv in den Bodenkörper zu transferieren. Dort dient der Dung als Nahrungsressource und ist Inkubator für die Ei- und Larvalentwicklung. Vor allem die zahlreichen Mistkäfer- und Pillendreher-Arten sind in der Lage, Mist über mehre Meter zu transportieren und ermöglichen damit die Verteilung von Nährstoffen. Käfer helfen also in beachtlichem Maß, dass der Boden unter Weidflächen ein wichtiger Kohlenstoffspeicher ist.
Eine berühmt gewordene Untersuchung zur Bedeutung von Mist als Voraussetzung für die Entstehung von organismischen Ketten ist die Arbeit von Laurence aus dem Jahre 1954. Über ein komplettes Jahr wurde auf Weideflächen die Besiedlung von Kuhfladen mit koprophagen Insekten und letztendlich der Abbau der Fladen untersucht. Zentrale Ergebnisse waren: (1) Es treten jahreszeitlich unterschiedliche Arten und Abundanzen auf; insgesamt wurden rund 20.000 Individuen aus zahlreichen Taxa gezählt. (2) Die jährlich produzierte Dungmenge einer Kuh beträgt ca. 2 to Trockenmasse oder ca. 10 to Frischmasse. Daraus entstehen bei Weidehaltung 100 bis 150 kg Insektenbiomasse und daraus wiederum 10 bis 15 kg Wirbeltierbiomasse. Oder anders ausgedrückt: Wenn es die Ressource Mist nicht gibt, dann gibt es auch nicht die davon abhängigen Lebensgemeinschaften.
Ripple et al. (2015) haben für die 74 größten terrestrischen Herbivorenarten mit mehr als 100 kg Körpermasse ihre ökosystemare Rolle untersucht und verweisen explizit auf die Verbreitung von Diasporen durch Megaherbivore bzw. auf die resultierenden negativen Effekte beim Fehlen von großen Pflanzenfressern. Die resultierende schleichende biotische Verarmung ist jedoch noch völlig unzureichend erforscht. In Mitteleuropa ist die Zahl und ökologische Bedeutung von „wilden“ Herbivoren vernachlässigbar, zumal diese, wie das Rotwild, auch nur in wenigen und voneinander separierten Räumen (meist Wäldern) vorkommen. Daher spielen unsere herbivoren Nutztiere, sozusagen als Ersatz, eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Dung als wichtige ökologische Ressource. Beziehungsweise, Rinder, Büffel, Esel, Schafe und Ziegen könnten diese Rolle einnehmen, wenn sie in extensiver Weide gehalten werden. Doch haben Rinder als der zahlenmäßig bei weitem wichtigste Pflanzenfresser unter den Nutztieren kaum noch Weidegang. Hinzukommt, dass gerade Rinder, auch wenn sie noch weiden dürfen, meist intensiv mit Antiparasitika behandelt werden, die dann den Dung als ökologische Ressource im Grunde wertlos werden lassen (Reisinger et al. 2019, Schoof & Luick 2019).
6. Das Aussehen der anthropozänen Naturlandschaft unter dem Einfluss großer Pflanzenfresser – Versuch eines Modells
Wie sähe die mitteleuropäische Naturlandschaft unserer Zeit unter dem Einfluss der großen Pflanzenfresser, aber ohne Menschen, aus? Eine hypothetische Frage, die so vermutlich nur die Wissenschaft interessiert und wenig praktische Relevanz hat; wir wollen aber dennoch versuchen, eine Antwort zu konstruieren: Wir postulieren, dass die mehr oder weniger rasche Ausbreitung von noch vorhandenen Herbivoren (Rothirsch, Reh, Biber und wir stellen auch Wildschweine sowie verwilderte Rinder und Pferde in diese Reihe) und Prädatoren (vor allem Wolf) und ihre Interaktionen schon ausreichen würde, um eine rasche und reiche Strukturierung und Ent-Homogenisierung unserer Landschaften (geschlossener Wald versus Offenland) einzuleiten. Abhängig von Klima, Relief, Geologie, Boden, Feuchtigkeit und der Vorgeschichte von Flächen würde ein räumlich wie auch zeitlich sehr heterogenes und dynamisches Mosaik mit vielfältigen Übergängen vom geschlossenen Wald über savannen- bis hin zu steppenartigen Bereichen entstehen. Die grobe räumliche Verteilung von Wald und Offenland könnte aber durchaus Ähnlichkeit mit unseren aktuellen Kulturlandschaften haben: Offenland in den heutigen Börden, relativ viel Wald im Gebirge und Mittelgebirge und halboffene Weidelandschaften auf durchschnittlichen bis nährstoffreichen Standorten im Flach- und Tiefland. Der rasant ablaufende Klimawandel und die dramatischen Folgen für viele Ökosysteme (vor allem Wald und Feuchtgebiete) dürften einen solchen hypothetischen Ablauf sogar noch beschleunigen. Im Folgenden unternehmen wir den Versuch, diese angenommene sich einstellende Diversität in größeren Einheiten zu beschreiben:
- Bisher als „natürlicherweise baumfrei“ eingeordnete Standorte wie Hochmoore, Felsfluren, Salzwiesen oder Bereiche oberhalb der Baumgrenze würden unter dem Einfluss der Herbivoren nicht wesentlich anders aussehen als ohne sie.
- In den Auen existierten wahrscheinlich neben Auwäldern, Rohbodenflächen und Röhrichten auch flussnahe Wiesen durch die Tätigkeit von Bibern und den zum Trinken kommenden anderen Arten.
- Halboffene Lebensräume, die heutigen Hudelandschaften gleichen, wären im Flach- oder Hügelland zu erwarten.
- Auch großflächiges Offenland kann nicht ausgeschlossen werden, vor allem auf trockenen oder flachgründigen, meist nährstoffreichen Böden; die auf diesen Standorten typischen Waldgesellschaften haben nur eine geringe Widerstandsfähigkeit gegen Beweidung (Ellenberg 1954).
- Hochwald könnte an Stellen entstehen, die für viele Huftierarten unattraktiv oder gefährlich sind, z.B. an steileren Hängen im Hoch- und Mittelgebirge, auf feuchten bis nassen, tiefgründigen Böden und wahrscheinlich auch auf nährstoffarmen Standorten (Krüsi et al. 1995). Herbivore Arten meiden offenbar arme Böden, weil die Pflanzen dort einen geringeren Nährwert aufweisen und außerdem häufig durch chemische Substanzen geschützt sind (z.B. Howe & Westley 1993, Wallis de Vries 1996).
Zu unserer strukturellen Konstruktion gehören selbstverständlich auch diejenigen Baumeister, welche eine pulsierende und wenig statische Diversität des Wald-Offenland-Mosaiks einer gedachten europäischen Naturlandschaft der Zukunft entstehen lassen:
- saisonale oder unregelmäßige Tierwanderungen (Rotwild wechselt wieder zwischen den Hoch- und Tieflagen, Pferdeherden ziehen durch die Ebenen);
- Mastjahre, die für Samen oder Keimlinge fressende Tiere unvorhersagbar sind;
- zeitweise Dezimierung der Huftierbestände durch Seuchen, klimawandelbedingt seltene harte, schneereiche Winter, aber wohl vermehrt Dürren;
- Schädigung von Gehölzen durch Krankheiten, Insektenkalamitäten, zunehmende regionale Trockenheit, selten noch Schnee- oder Eisbruch oder Eisschur in den Auen, zunehmende Windwürfe; das Absterben von Gehölzen führt aber nicht zwangsläufig zum Entstehen von Offenland, da umgestürzte Bäume „natürliche Wildschutzzäune“ bilden können, in deren Schutz Jungwuchs aufkommen kann;
- längere Anwesenheit von Prädatoren an bestimmten Stellen, in der Folge eine Verminderung des Grades der Herbivorie in der Umgebung;
- nasse Sommer oder andere für Gehölze positive Einflüsse;
- Überweidung von Grasfluren, was Verbuschung und schließlich Wiederbewal-dung auslösen kann, weil Feuer auf kurzrasigen Flächen seltener sind und das Ausbleiben von Bränden Gebüsch begünstigt (Hobbs 1997);
- Feuer, wobei Brände für Wald oder Weideland sehr unterschiedliche Auswirkun-gen haben: In Weidelandschaften ist die Brandhäufigkeit relativ hoch, die Feuer-intensität jedoch gering, da durch die Tätigkeit der Herbivoren nur ein geringer Teil der jährlichen Pflanzenproduktion als brennbares Material gespeichert wird; für Wälder dagegen ist eine geringe Brandhäufigkeit mit hoher Feuerintensität typisch, wodurch die seltenen Feuer katastrophenartige Folgen haben können. Insbesondere auf trockenen Sandstandorten dürften Brandheiden auch im gemäßigten Europa typische Elemente der Naturlandschaft sein.
7. Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Was sind unsere Schlussfolgerunen und Empfehlungen für zukunftsfähige und erfolgssichere Strategien des modernen Naturschutzes? Große Pflanzenfresser haben eine zentrale Bedeutung in der Natur. Sowohl auf Evidenz basierte Rekonstruktionen zur Genese unserer Landschaften und der Ökosysteme und vielfältige beobachtbare Phänomene und Prozesse belegen dies. Unser konstruiertes Modell für Naturlandschaften bietet Lebensraum für die meisten Tiere und Pflanzen des Waldes, aber auch des Offenlandes. An vielen Stellen ließe sich gar nicht entscheiden, ob es sich um Wald oder Wiese handelt. Kann dieses Bild richtig und wünschenswert sein? Da wir Menschen das Altbekannte, das mühsam Erlernte als Maßstab oder Basis unserer Beurteilung der Natur einsetzen, kommt uns dieses neue (oder vergessene) Naturbild fremd oder sogar falsch vor. Wer gelernt hat, Deutschland sei unter natürlichen Bedingungen vom Buchen-Hallenwald beherrscht, der kann sich schwerlich mit der Vorstellung einer Wald-und-Weide-Landschaft voll mit Herbivoren aller Größen, mit vielen angefressenen Büschen und Bäumen und nur kleinflächigen Vorkommen von Hochwald anfreunden. Und doch dürfte dieses Bild der Naturlandschaft eher entsprechen.
7Selbstverständlich lassen sich unsere Ableitungen und Modelle nur sehr bedingt mit den vorherrschenden Strukturen und den dafür entwickelten Bewirtschaftungsstrategien moderner Land- und Forstwirtschaft in Deckung bringen. Wir sehen aber auch, dass dringend eine Ausweisung von großflächigen Wildnisgebieten sowohl im Offenland als auch in Waldgebieten dringend erforderlich ist, deren weitere Entwicklung überwiegend natürlichen Prozessen überlassen wird. Zu den wichtigsten dieser Prozesse gehören die Wirkungen großer Herbivoren – neben der pflanzlichen Sukzession, den Wirkungen von Wasser, Witterung und Insektenfraß. In den Niederlanden wird der Prozessschutz unter Einbeziehung der Huftiere als „Naturentwicklung“ bezeichnet (z.B. Baerselman & Vera 1995), während im englischsprachigen Raum vor wenigen Jahren der Begriff „Rewilding“ aufkam (z.B. Jepson & Bythe 2020). Damit wichtige natürliche Prozesse wieder ablaufen können, ist oft die Wiederherstellung eines guten Startpunktes durch Naturschutzmaßnahmen erforderlich. Beispiele dafür sind die „Entfesselung“ eines ausgebauten Flusses, die Vernässung eines entwässerten Hochmoores oder aber die Wiederansiedlung verschwundener Großtiere. Letzteres ist etwa in afrikanischen Nationalparks selbstverständlich, während in Deutschland bisher kein Nationalpark z.B. Wisente ausgewildert hat. Stattdessen werden vorhandene Huftierbestände meist nach forstwirtschaftlich geprägten Grundsätzen „reguliert“. Nachdem es im Nationalpark Bayerischer Wald in den 1990er Jahren der herausragende Schritt gelang, trotz heftiger Anfeindungen auch Borkenkäfer-Kalamitäten als natürlichen Vorgang weitgehend ungestört ablaufen zu lassen (z.B. Rigos 1997, Bibelriether 2017), sollte es jetzt an der Zeit sein, den Prozess der Herbivorie durch Huftiere in Nationalparks zu erlauben und durch die Vervollständigung des natürlichen Artenspektrums sogar zu fördern.
In den Niederlanden entstand bereits 1983 mit etwa 5000 Hektar das erste große Naturschutz-Weidegebiet „Oostvaardersplassen“ auf öffentlichen Flächen (z.B. Vera 2009), dem mittlerweile in Europa viele neue Gründungen folgten, u.a. 2001 das „Knepp Wildland“ im Süden Englands auf 1.400 Hektar Privatflächen (Tree 2018). Nur wenige „Wilde Weiden“ in Deutschland umfassen mehr als 500 Hektar.
Vermutlich werden der Klimawandel und seine Folgen – und wir erleben seit einigen Jahren nur die ersten noch harmlosen Vorboten davon – zur Ausbildung von großflächigen Wassermangelgebieten führen. Die permanenten Dürremeldungen (vor allem für die Mitte und den Nordosten von Deutschland) und die dadurch verursachten dramatischen Folgen für landwirtschaftliche und forstliche Kulturen stehen dafür. Möglicherweise entstehen unsere Visionen für großflächige prozessgesteuerte Landschaften mit Beteiligung von Herbivoren ganz natürlich und schneller, als wir uns das in unserer Modellwerkstatt aktuell vorstellen. Aber nicht nur großflächig, sondern auch im alltäglichen Naturschutz ist die stärkere Einbindung von Weidetieren wünschenswert.
Es geht bei unserem Petitum für die Entwicklung, Akzeptanz und Förderung von Naturentwicklung und „extensiven Weiden“ allerdings nicht darum, pauschal Wiesen durch Weiden zu ersetzen. Auch artenreiche Wiesen, in ihren vielfältigen, durch unterschiedliche Standorte und Nutzungen bedingten Formen, sind für die biologische Vielfalt der mitteleuropäischen Landschaften charakteristisch und sind als Bestandsteil unseres kulturellen Erbes unersetzlich. Und wo artenreiche Wiesen sicher in etablierte und ökologisch funktionierende landwirtschaftliche Nutzungen und Pflegekonzepte eingebunden sind, sollten diese auch erhalten und unterstützt werden. Wo aber Wiesen landwirtschaftlich nicht mehr gebraucht werden, der Aufwuchs eher als Entsorgungsproblem gesehen wird und eine „Pflege“ meist mit Mähtechnik erfolgt, die einen Großteil der Wiesenfauna regelmäßig eliminiert, dort sind extensive Weiden eine Strategie der Wahl, um die biotische Vielfalt des Grünlandes zu erhalten und sogar weiterzuentwickeln. Extensive Weidesysteme können sogar dabei helfen, artenreiche Wiesen zu erhalten, denn ganzjährige Weidesysteme sind nur ausnahmsweise darstellbar; die Tiere müssen meist über die Wintermonate zugefüttert werden. Eine Heuwerbung kann auf Flächen im Weidesystem selbst oder zumindest in enger räumlicher Anbindung erfolgen und das Futter muss keine Hochleistungsqualität haben.
Konkrete Möglichkeiten und enorme Flächenpotentiale für die Etablierung großflächiger extensiver Weidelandschaften sehen wir im Kontext der notwendigen Neuorientierung bei der Entwicklung und Nutzung vieler Auenlandschaften. Dabei geht es unter anderem um die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, Hochwasserschutz und die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen, denn in den Auen gibt es große Areale mit organischen und damit kohlenstoffreichen Böden, die klimaschädlich bewirtschaftet sind (s. auch Luick 2021). Und zur Erinnerung, allein die Hochwässer von 2002 und 2013 haben an den Flusssystemen von Oder, Elbe und Donau volkswirtschaftliche Schäden von mehr als 20 Milliarden € verursacht (UMK, 2013, Hartje et al. 2015). Wie notwendig es ist, die Funktionen unserer Auen neu zu überdenken, zeigen auch die Dimensionen und die immensen Schäden der großräumigen Weihnachts-Neujahrs-Überflutungen 2023 / 2024. Die Attributionsforschung hat dafür nur eine Erklärung: Es sind Folgen des Klimawandels und das sind nur die ersten konkreten Manifestationen wie das Absterben riesiger Waldflächen in den vergangenen Jahren (u.a. Voß et al. 2021 und Clarke & Otto 2022).
Die Auenzustandsberichte des Bundesamtes für Naturschutz von 2009 und 2021 (Koenzen & Diringen 2009, Koenzen et al. 2021) dokumentieren, dass unsere Auen in einem ökologisch verheerenden Zustand sind. Die Beurteilung umfasst die 79 wichtigsten Flüsse mit einer Länge von 10.297 Flusskilometern und einer Gesamtauenfläche von 16.185 km2 oder 1.618.500 Millionen Hektar – und das sind wie gesagt nur die größeren Flüsse. Lediglich 1 % dieser Auen sind noch frei überflutbare Flussauen, 8 % werden als gering verändert und damit noch weitgehend als ökologisch funktionsfähig eingestuft und 33 % der Flussauen haben noch ein sehr eingeschränktes und theoretisch teilweise vorhandenes Überflutungspotenzial; aber fast 60 % der Auen haben im Grunde derzeit keine ökologischen Auenfunktionen mehr. Erschreckend ist weiter, dass seit dem ersten Auenzustandsbericht von 2009 sogar weitere Verschlechterungen eingetreten sind, die von den circa 4.200 Hektar wieder zurückgewonnenen, überflutbaren Auenflächen bei weitem nicht kompensiert werden.
Die Rückumwandlung von Ackerflächen in Auen zu Grünland und auch zu Prozessschutzflächen inklusive extensiver Weidesysteme ist daher ein wichtiges Thema im Umwelt- und Naturschutz. Die Potenzialflächen dafür haben eine Dimension, die wir auf bis zu 250.000 ha schätzen (Reisinger 2015, Reisinger et al. 2019). Eine gelungene Blaupause für die Schaffung von CO2-Senken anstatt weiterer CO2-Emissionen und vor allem für die Entwicklung artenreicher Lebensräume sind die Weidelandschaften in der renaturierten Lippeaue im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen (u.a. Bunzel-Drüke & Scharf 2003, Bunzel-Drüke et al. 2003 und 2008, Drüke et al. 2017).
Schlussbemerkung
In den vergangenen Jahren haben sich Verständnis und Akzeptanz für extensive Weiden grundlegend und positiv verändert. Es gibt aber nicht nur ein Weideverfahren und nicht nur eine einzig sinnvolle Weidetierart. Wir sehen extensive Weidesysteme vielmehr als ein Portfolio, das für sehr unterschiedliche (1) Standortsbedingungen, (2) ökologische und sogar ökonomische Zielsetzungen, (3) strukturelle Rahmenbedingungen und (4) persönliche Affinitäten für bestimmte Tierarten oder -rassen geeignete Angebote machen kann.
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- @BerndGerkenAueniws 17.03.2025 21:10Ein sehr schöner Beitrag ... es wäre jedoch gewiss vielen LeserInnen dienlich gewesen, im Artikel diese Tagungsbände zu zitieren, was allenfalls vergessen worden sein konnte. Hier nenne ich sie, und sie sind allein des umfassenden Literaturfundus wertvoll, den die Autorinnen und Autoren zusammengetragen haben:: 1. Wo lebten Pflanzen und Tiere in der Naturlandschaft Bücher.dehttps://www.buecher.de › Fachbuch Bernd Gerken, Christiane Meyer. Wo lebten Pflanzen und Tiere in der Naturlandschaft ... ... Natur- und Kulturlandschaft 1; Verlag: Books on Demand; Seitenzahl ... 2. Vom Waldinnensaum zur Hecke von Bernd/Meyer Gerken ... z.B. bei https://schoenstatt-verlag.de › Shop › 9783757809232 07.08.2023 — Europäische Landschaftsentwicklung 2, Natur- und Kulturlandschaft 2. Gerken, Bernd/Meyer, Christiane · Books on Demand · Geowissenschaften. 27,99 € 3. Gerken B, Görner M: Europäische Landschaftsentwicklung mit großen Weidetieren. Natur-und Kulturlandschaft 3 4. Gerken B, Görner M (eds) (2001) Landscape Development with Large Herbivores- New Models and Practical Experiences. Natur- und Kulturlandschaft 4. Höxter, Jena Alle Bände sind noch zugänglich, entweder als Nachdruck bei BoD oder zu Band 3 und 4 Anfrage an AAT, Thyminanweg 25, Jena. Bernd Gerken / März 2025 - die Geschichte zu Hutewald und Weidetieren ist so aktuell wie ab inicio!Antworten
- Uli M. Sorg 24.04.2024 23:10Ein wahrlich wegweisender Bericht, den sich so mancher, z.B. Orchideenfan unter den/uns Naturschützern zu Herzen nehmen möge! Ich werde diesen bei LINKEDIN bewerben.Antworten