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Impulse aus der Praxis

Empfehlungen für eine naturverträglichere GAP

Das Verbundprojekt CAP4GI-GAP für vielfältige Landschaften hat Empfehlungen für eine attraktivere und naturverträglichere Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) vorgelegt. Unter dem Titel „Potenziale der GAP für mehr Biodiversität nutzen: Impulse aus der Praxis in Thüringen und Baden-Württemberg“ vermittelt die neue Publikation Verbesserungsvorschläge zur Gestaltung von Umweltmaßnahmen in der EU-Agrarförderung.

von DNR/Red erschienen am 16.05.2024
Heterogene Kulturlandschaft mit Grünland, Wiesen, Feldern, Wald und Hecken in Baden-Württemberg © Julia Schenkenberger
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Die Lösungsvorschläge zur Steigerung der Attraktivität von Umweltmaßnahmen wurden innerhalb von zwei Jahren im engen Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten erarbeitet. Dazu identifizierten die Projektbeteiligten zuerst Umsetzungshemmnisse. Als zentrale und übereinstimmende Barrieren werden die „zu geringe Vergütung von Maßnahmen“, „übermäßige Bürokratie“ sowie „mangelnde Flexibilität der Maßnahmen und ein als hoch wahrgenommenes Sanktionsrisiko“ angegeben.

Da viele der von den Betrieben genannten Hemmnisse seit langem bekannt und hinreichend untersucht seien, werden die bisherigen politischen Bemühungen zum Abbau der Barrieren als unzureichend eingeschätzt. Als mögliche Optionen zur Weiterentwicklung der GAP favorisierten die landwirtschaftlichen Betriebe in den Gesprächen den Ansatz einer Gemeinwohlprämie. Auf positive Resonanz trafen auch beratungsbasierte Systeme. Geringe Zustimmung hingegen erhielten kollektive Modelle zur betriebsübergreifenden Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen.

Die Projektpartner betonen, dass die Politik mit den aktuell geplanten Abschwächungen von Mindestanforderungen in der GAP nicht die richtigen Antworten liefere und damit weder Planungs- und Einkommenssicherheit für die Betriebe verbessere, noch das Bürokratieproblem löse. Anstatt Umweltstandards abzusenken, müsse die zielgerichtete, vereinfachte und einkommenswirksame Honorierung von Umweltleistungen gestärkt werden. Bereits in der laufenden Förderperiode empfehlen die Autorinnen und Autoren daher eine „Anhebung des Budgets der Öko-Regelungen und Maßnahmen der 2. Säule“, das „Angebot der Öko-Regelungen zu erweitern“ sowie die Einführung eines „steigenden Bonus für die mehrjährige Ausführung von Maßnahmen“. Außerdem müsse der Abbau von Hemmnissen in der Verwaltungspraxis angegangen und der Zugang zu Informationen und Beratung verbessert werden. Die Publikation ist online kostenlos abrufbar.

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