Der Wald der Zukunft?
175 ha Waldfläche, bestehend aus 58 Anteilen, bewirtschaftet die Waldinteressengemeinschaft Hebenshausen in Nordhessen. Im Fokus steht der Waldumbau - Kiefer, Lärche und Buche fallen hier aufgrund der Klimaerwärmung bereits aus. Das Besondere am Gemeinschaftswald: Alle Anteilseignerinnen und -eigner werden in den Waldumbau beteiligt.
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Durch die Beteiligung entstehen innovative Projekte und neue Ansätze: Die Interessengemeinschaft erprobt die Eignung verschiedener Baumarten im Gemeinschaftswald. Berg- und Spitzahorn werden angepflanzt, auch Baumhasel, Walnuss und Traubeneiche. Der erste Vorsitzende Lars Klein erklärt: "Wir möchten testen, welche Baumarten in Zukunft bei uns funktionieren und wie Waldwirtschaft auch in Zukunft funktionieren kann." In Zukunft sollen deshalb auch weitere Baumarten gepflanzt werden, unter anderem Blau-Zeder, Weißtanne, Hybrid-Nuss, Roteiche, Robinie und Libanon-Zeder. Ziel ist es, einen laubholzreichen Dauerwald zu entwickeln. Betreut wird der Waldumbau seit inzwischen 35 Jahren vom Revierförster und Waldbautrainer Hans-Ulrich Henschke von HessenForst und von der Nordwestdeutschen Versuchsanstalt.
Gleichzeitig passt die Waldinteressengemeinschaft auch die Bewirtschaftungsmethoden an: 20 % des Waldes wurden aus der Nutzung genommen, in Teilflächen arbeitet das Team mit Rückepferden anstelle des traditionellen Einschlags. Das Holz wird nicht nach Asien verschifft, sondern als Industrie- oder Brennholz bzw. als Hackschnitzel mit kurzen Transportwegen vermarktet. Die Neupflanzungen werden mit einem Bewässerungssystem ausgestattet, dass die Ausfälle durch Trockenheit in den ersten Jahren minimiert.
Ebenfalls innovativ: Der Waldumbau wird ergänzt nur ein neues Jagdkonzept zur naturverträglichen Ausrichtung der Jagd. Die Jägerschaft übernimmt darin auch Forstschutzaufgaben, außerdem treffen die Jägerinnen und Jäger gemeinsam mit der Gemeinschaft Zielvorgaben über den Rehwildabschuss. So kann sich der Jungwuchs im Wald gut entwickeln - damit der Hebenshäuser Gemeinschaftswald sich langfristig zu einem intakten, artenreichen Dauerwald entwickeln kann.
Mehr Infos über die Waldinteressengemeinschaft erhalten Sie HIER.
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