
Regionale Wildpflanzen für artenreiches Grünland
Im März 2024 startete das Projekt „Regionale Wildpflanzen für artenreiches Grünland (RegioProD)“. Es soll bei der Wiederherstellung artenreichen Grünlands unterstützen. Der DVL gibt einen Einblick in das Projekt.
von DVL/Redaktion erschienen am 10.01.2025Artenreiche Grünlandlebensräume sind in Deutschland überwiegend in einem schlechten Erhaltungszustand, was zum Rückgang offenlandtypischer Insektenarten beiträgt. Für die Wiederherstellung artenreichen Grünlands wird nach den Vorgaben von § 40 Bundesnaturschutzgesetz gebietseigenes Wildpflanzensaatgut oder Direkterntematerial (z. B. samenreiches Mahdgut) benötigt. Dieses steht in vielen Regionen Deutschlands noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Im März dieses Jahres startete hierzu das Projekt „Blütenvielfalt“ (Akronym RegioProD) im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das für sechs Jahre bewilligte Projekt wird vom BfN mit insgesamt 6,7 Millionen Euro gefördert und kofinanziert von den Ländern Hessen und Sachsen. In den beiden Bundesländern sind insgesamt sieben LPV als Praxispartner beteiligt.
Ziel des Verbundvorhabens ist, gebietseigenes Wildpflanzensaatgut und Direkterntematerial besser verfügbar zu machen und dessen Anwendung auszuweiten. Fortbildungen für verschiedene Zielgruppen sollen Kenntnisse über die konkrete Durchführung naturnaher Begrünungen verbessern. Dafür werden auch Demonstrations- und Praxisversuche angelegt.
Koordiniert wird das Projekt von der Hochschule Osnabrück. Die Saatgutsammlung und Vermehrung übernimmt der Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten. Das Projekt wird schwerpunktmäßig in Hessen, Sachsen (DVL), Sachsen-Anhalt (Hochschule Anhalt), Niedersachsen (Hochschule Osnabrück) und Schleswig-Holstein (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein) durchgeführt. Viele der Fortbildungen werden auch bundesweit angeboten.
Geplante Maßnahmen sind:
- Grünlandtypen in ausgewählten Ursprungsgebieten zu charakterisieren als Grundlage für die Verbreiterung des Angebots an hochwertigen Wildpflanzenmischungen
- Erproben naturschutzfachlich hochwertiger, artenreicher Wildpflanzenmischungen, Direkternteverfahren und Pflegevarianten im Rahmen von Demonstrations- und Praxisversuchen, die auch für Praxisworkshops und Feldtage genutzt werden.
- Erfassen und Erhalten artenreicher Spenderflächen, Unterstützung des Aufbaus von Spenderflächenkatastern in ausgewählten Gebieten.
- Praxisorientierter Qualifizierungsmaßnahmen zu Direkternteverfahren.
- Unterstützung der Wildpflanzenvermehrung durch den Aufbau von Sammelnetzwerken und die Bereitstellung von Ausgangssaatgut in ausgewählten Ursprungsgebieten.
- Qualifizierungsmaßnahmen für Personen, die in die Wildpflanzenvermehrung einsteigen wollen.
- Fortbildungsmaßnahmen für Planer*innen und Anwender*innen von naturnahen Begrünungsverfahren.
- Informations- und Schulungsmaterialien bereitzustellen.
Das Projektteam beim DVL:
- Leitung: Dr. Martin Sommer, Tel.: 0981 1800 99-17, m.sommer@dvl.org,
- Projektregion Hessen: Dr. Sarah Harvolk-Schöning, Tel. 06408 96978-26, s.harvolk@dvl.org,
- Projektregion Sachsen: Annemarie Kramer, Tel. 0155 61698818, a.kramer@dvl.org

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Hochschule Osnabrück und auf der DVL-Projektseite.
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