
Rund ein Drittel der Heuschrecken bestandsgefährdet
Rund ein Drittel der Heuschrecken- und Fangschreckenarten Deutschlands gilt als bestandsgefährdet. Das zeigt die neue Rote Liste, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) gemeinsam veröffentlicht haben.
von BfN/Red erschienen am 21.05.2024Dabei gibt es Gewinner und Verlierer: Die Steppen-Beißschrecke muss mittlerweile als verschollen angesehen werden. Der bisher ungefährdete Feld-Grashüpfer steht jetzt auf der Vorwarnliste, ihm macht der Verlust seines Lebensraumes – geeignete Wegränder, Feldraine, Randstreifen – zu schaffen. Wärmeliebende Arten wie beispielsweise die Europäische Gottesanbeterin profitieren vom Klimawandel, sie breiten sich in Deutschland weiter aus. Der Lebensraum des Sumpfgrashüpfers hingegen ist aufgrund der vermehrten sommerlichen Dürreperioden durch den Klimawandel, aber auch durch Einsatz von Entwässerungssystemen stark geschrumpft. Einige seiner Populationen sind bereits erloschen, er musste in die Kategorie „Gefährdet“ eingestuft werden.
Die neue Rote Liste behandelt nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten, sondern alle 82 als etabliert geltenden Heuschreckenarten sowie die einzige einheimische Fangschreckenart, die Europäische Gottesanbeterin. Insgesamt 26 Arten (31,3 %), gelten als bestandsgefährdet: davon sind 6 Arten (7,2 %) vom Aussterben bedroht, 10 Arten (12,0 %) stark gefährdet und 10 Arten (12,0 %) gefährdet. Weitere 9 Arten (10,8 %) sind noch nicht bestandsgefährdet im Sinne der Rote-Liste-Kategorien, stehen aber auf der Vorwarnliste.
Ungefährdet sind derzeit 41 Arten – dies entspricht 49,4 % der einheimischen Heuschrecken- und Fangschreckenarten – darunter bekannte Arten wie der Gemeine Grashüpfer, die Feldgrille und das Grüne Heupferd.
Neben der Gefährdungssituation haben die Autoren der Roten Liste auch die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Heuschrecken- und Fangschreckenarten eingeschätzt: Eine besonders hohe Verantwortlichkeit besteht für die Gemeine Plumpschrecke, denn die Vorkommen in Deutschland machen zwischen einem Drittel und drei Viertel des Weltbestandes aus.
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