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Regenrückhaltebecken

Hotspots der Biodiversität in urbanen Räumen

Die voranschreitende Urbanisierung gilt als eine der Hauptursachen für den globalen Biodiversitätsverlust. Mit der zunehmenden Flächenversiegelung steigt auch die Hochwassergefahr im Siedlungsraum. Daher wurden in den letzten Jahrzehnten verstärkt Regenrückhaltebecken (RRB) angelegt. Ihre Bedeutung für den Biodiversitätsschutz wurde in Mitteleuropa bislang jedoch nicht umfassend untersucht. Im vorliegenden Übersichtsartikel zeigen wir auf einer breiten biozönologischen Basis (Amphibien, Libellen und Gefäßpflanzen), dass RRB bei richtiger Anlage und entsprechendem Management nicht nur ihre technische Funktion erfüllen, sondern auch eine tragende Rolle beim Biodiversitätsschutz spielen. Dies ist auf die hohe Habitatqualität der RRB zurückzuführen, die durch das regelmäßige Management gewährleistet wird. Vor allem gefährdete Pionierarten und konkurrenzschwache Pflanzenarten profitierten hiervon. Bei der Anlage von RRB wird empfohlen, generell auf das Ausbringen von Fremdboden, die Anpflanzung oder Ansaat von Pflanzen sowie die Befestigung der Ufer und Gewässersohle zu verzichten. Die RRB sollten groß und heterogen sein und möglichst drei Habitatzonen (terrestrisch, semi-aquatisch und aquatisch) aufweisen. Vor allem die semi-aquatische Zone mit ihren Temporärgewässern sollte einen großen Raum einnehmen, empfohlen werden hierfür Böschungsneigungen von 1 : 15–20. Darüber hinaus sollten auch tiefere Gewässer mit einer dauerhaften Wasserführung enthalten sein und die Vegetation durch aktives Management in einem frühen Sukzessionsstadium belassen werden. Eingereicht am 20.01.2025, angenommen am 26.05.2025.
Veröffentlicht am
Typisches Beispiele für ein Regenrückhaltebecken: TEMP/PERM = Becken mit temporären und kleineren permanenten Gewässern
Typisches Beispiele für ein Regenrückhaltebecken: TEMP/PERM = Becken mit temporären und kleineren permanenten GewässernLisa Holtmann
10.1399/NuL.143623 1 Einleitung Für terrestrische Ökosysteme ist der Landnutzungswandel die Hauptursache für den Rückgang der Biodiversität (Cardoso et al. 2020, Fartmann et al. 2021, IPBES 2019, Wirth et al. 2024). Den größten Flächenzuwachs weltweit verzeichnen Siedlungen. Aktuelle Szenarien gehen von einer Zunahme der Stadtbevölkerung von gegenwärtig 4,4 Mrd. auf 6,7 Mrd. Menschen im Jahr 2050 aus (United Nations 2018). Urbanisierung ist ein wichtiger Treiber des Artensterbens und der biotischen Homogenisierung größerer Landschaftsausschnitte (Grimm et al. 2008, McKinney 2006, Piano et al. 2020, Simkin et al. 2022). Durch Urbanisierung kommt es zum direkten Verlust schutzwürdiger Habitate und damit verbunden zu einer Fragmentierung der...
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