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Insektenrückgänge in Buchenwäldern

Dürreperioden sind die Ursache

Eine neue Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) von Prof. Dr. Andreas Linde und Fabio Weiß belegt die Auswirkungen von Dürre auf Laufkäfer in elf alten Buchenwäldern Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns. Sowohl die Anzahl als auch die Gesamtbiomasse gingen im regionalen Durchschnitt zwischen 51 % und 65 % zurück.

von HNEE/Red erschienen am 01.08.2024
Stark zersetzter Buchenstamm © Julia Schenkenberger
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Zu den in der Studie untersuchten Flächen zählen einige streng geschützte, naturnahe Buchenwaldstandorte in den Kernzonen des Müritz-Nationalparks und des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, darunter zwei UNESCO-Welterbe Standorte. Dafür wurden Daten von Laufkäfererhebungen aus den Jahren 1999 bis 2001 und 2020 bis 2022 bezüglich Individuenzahl, Gesamtbiomasse, Diversität und Artmerkmalen verglichen. Als Räuber sind Laufkäfer gute Indikatoren für den Status weiterer Arthropoden (Gliederfüßer) der Waldböden.

Die Ergebnisse zeigen, dass im Vergleichszeitraum sowohl die Anzahl der Laufkäfer als auch ihre Gesamtbiomasse auf allen Flächen zurückgingen – im regionalen Durchschnitt um 51 % bzw. 65 %. Größere und ungeflügelte Laufkäferarten waren dabei überproportional von Rückgängen betroffen. Hingegen gab es keine feststellbaren Veränderungen in der Diversität der Laufkäfergemeinschaften. Die Intensität der Rückgänge variierte teilweise stark zwischen den einzelnen Standorten. Unterschiede ließen sich jedoch nicht durch den Schutzstatus der Waldflächen erklären – streng geschützte Waldflächen waren genauso stark betroffen. Vielmehr wurde ein Zusammenhang zwischen dem Anteil von Waldflächen in der umgebenden Landschaft und der Stärke der Rückgänge gefunden: in dichter bewaldeten Gegenden fielen die Rückgänge der Insekten etwas geringer aus.

Die aktuellen Ergebnisse bestätigen die Aussagen einer vorherigen Studie der Autoren und zeigen, dass die jüngsten Dürreperioden zu einem massiven Rückgang der Laufkäferpopulationen in Waldgebieten auf regionaler Ebene geführt haben. Dabei waren auch streng geschützte, naturnahe Wälder von dieser Folge des Klimawandels betroffen. Künftige Naturschutzplanung und Maßnahmen zum Schutz von Insekten sollten daher vermehrt die landschaftlichen Begebenheiten und die potenzielle Exposition gegenüber extremen Wetterbedingungen berücksichtigen.

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