
Methode zur standardisierten Untersuchung vorgestellt
Weltweit sind dramatische Rückgänge der Insektenfauna zu beobachten. Um derartige Abnahmen bereits frühzeitig zu erkennen, sind standardisierte Monitoringverfahren unerlässlich. Der Einsatz eines Isolationsquadrats ermöglicht die präzise Erfassung von Heuschreckengemeinschaften auf einer definierten Fläche. Eine in der Fachzeitschrift „Global Ecology and Conservation“ veröffentlichte Studie präsentiert nun erstmals eine detaillierte Bauanleitung für ein leicht handhabbares Isolationsquadrat und eine genaue Beschreibung des Arbeitsablaufs im Gelände.
von Prof. Dr. Thomas Fartmann (Universität Osnabrück) erschienen am 09.07.2025Außerdem enthält die Studie Daten zur Artenvielfalt und den Dichten der Heuschrecken im Offenland. Ergänzend wurde ein Video-Tutorial erstellt, das den Einsatz des Quadrats anschaulich erläutert.
Dank des Stecksystems und der leichten Aluminiumkonstruktion kann das Quadrat problemlos von einer Person transportiert, auf- und abgebaut sowie im Gelände eingesetzt werden. In Kombination mit den geringen Herstellungskosten erfüllt es somit alle Voraussetzungen für eine weite Verbreitung in der Zukunft. Für Vergleiche der Artenvielfalt, Dichten und Zusammensetzung der Heuschreckengemeinschaften zwischen Lebensräumen wird der Einsatz eines Quadrates von 2 m2 Grundfläche, einer Höhe von 0,8 m und einer insgesamt beprobten Fläche von mindestens 20 m2 (zehnmaliges Aufsetzen des Quadrats) empfohlen.
Für ein dauerhaftes Monitoring, beispielsweise im Rahmen des bundesweiten Heuschreckenmonitorings, oder bei Heuschreckenarten, die generell in geringer Dichte vorkommen, sollte die untersuchte Fläche 30 m2 (15 Wiederholungen) betragen. Bei Studien an kleinen Arten (zum Beispiel Dornschrecken) oder Larven können auch kleinere Quadrate oder Flächen untersucht werden. Insgesamt sind Erfassungen mit dem Isolationsquadrat weniger abhängig von günstigen Wetterbedingungen und der Vegetationsstruktur als dies bei vielen anderen Methoden zur Untersuchung von Insekten der Fall ist. Zudem sind schnelle und sehr genaue Erhebungen der Zusammensetzung von Heuschreckengemeinschaften möglich.
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