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Studie

Hohe Effektivität von Maßnahmen zur Restitution von montanem Magergrünland

Artenreiches Magergrünland prägte über Jahrhunderte die Mittelgebirge in Mitteleuropa. Im Zuge der Industrialisierung kam es jedoch zu großflächigen Aufforstungen mit oft standortfremden Baumarten, was mit einem dramatischen Rückgang der Biodiversität einherging. Durch Projekte zur Wiederherstellung und möglichst langfristigen Erhaltung von naturschutzfachlich wertvollem Grünland wird diesem Trend heute verstärkt entgegengewirkt. Typische Maßnahmen sind die Entfernung des Gehölzaufwuchses, die Übertragung von artenreichem Mahdgut und die anschließende Wiedereinführung einer extensiven Beweidung oder Mahd. Eine umfangreiche Untersuchung wiederhergestellter Magerweiden im Rothaargebirge konnte nun einen raschen Erfolg dieser Maßnahmen belegen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Frontiers in Ecology and Evolution publiziert“.

von Prof. Dr. Thomas Fartmann (Universität Osnabrück) erschienen am 08.05.2024
Wiederhergestellte Magerweide mit Echter Arnika ( Arnica montana ) und Gewöhnlichem Ferkelkraut ( Hypochaeris radicata ) © Felix Helbing
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In einem vergleichenden Untersuchungsansatz wurden Gefäßpflanzen, Heuschrecken, Wanzen und Zikaden auf Restitutionsflächen und auf langjährig genutzten Extensivweiden im Zielzustand verglichen. Nach einer Entwicklungszeit von drei bis fünf Jahren hatten sich bereits lückige Magergrünlandbestände entwickelt, auf denen keine Unterschiede mehr in der Artenvielfalt der untersuchten Insektengruppen zu den schon lange bestehenden Extensivweiden nachgewiesen werden konnten.

Zusätzlich zeigte sich eine deutliche Überschneidung in der Artenzusammensetzung. Dies galt auch für gefährdete Sippen und Zielarten unter den Gefäßpflanzen. Lediglich bei Betrachtung aller Pflanzenarten wiesen die Restitutionsflächen noch niedrigere Zahlen als die Zielflächen auf. Die Studie unterstreicht die Eignung der durchgeführten Restitutionsmaßnahmen zur Wiederherstellung artenreicher Grünlandzönosen. Dies gilt insbesondere dort, wo Insekten und andere Wirbellose durch eine gute Vernetzung mit bestehenden artenreichen Grünlandflächen die Möglichkeit haben, die Restitutionsflächen selbstständig zu besiedeln.

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