
Eingeschleppt um zu bleiben
In Ausgabe 2/2025 dieser Zeitschrift stellte Dr. Otto Boecking die aktuelle Ausbreitungssituation der Asiatischen Hornisse dar. Inzwischen wurde jedoch eine weitere Quelle bekannt, die wichtige Hinweise zur Invasivität der Art liefert. Der Autor ergänzt daher im Nachfolgenden seinen Beitrag.
von Boecking/Red erschienen am 24.02.2025In dem Beitrag wird unter anderem auf die Probleme bei der Bekämpfung der gebietsfremden, invasiven Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) hingewiesen, die durch die fortdauernde, großflächige Ausbreitung seit nunmehr zwei Jahrzehnten in Europa eindrucksvoll belegt werden. Mit einem einzigen Fallbeispiel, nämlich auf der Insel Mallorca, wird in dem Beitrag auf eine erfolgreiche örtliche Ausrottung dieser invasiven Art verwiesen. Die Insellage macht diesen Fall zu einem Sonderfall, der mit dem Invasionsgeschehen im übrigen Europa nicht vergleichbar ist. Auf Mallorca entdeckte man 2015 das erste Nest der Asiatischen Hornisse und in den Folgejahren weitere, die allesamt beseitigt wurden. Im Jahr 2018 galt die Art dort als ausgerottet.
Inzwischen ist aber bekannt geworden, dass im vergangenen Jahr das Ministerium für Landwirtschaft auf Mallorca über Nest-Neufunde informiert hat. Darüber hat die lokale Zeitung „Mallorca Magazin“ am 2.7.2024 berichtet. Demnach gibt es für diesen Spezialfall „Insel Mallorca“ zwei Erklärungsmöglichkeiten: Die Ausrottung der invasiven Art hat seinerzeit nicht wirklich funktioniert oder es ist in der Zwischenzeit zu einer erneuten Invasion der Asiatischen Hornisse durch anthropogene Verschleppungen auf die Insel gekommen. Daraus kann auch geschlussfolgert werden, ein örtlicher Ausrottungserfolg der Asiatischen Hornisse wird früher oder später durch den fortbestehenden Invasionsdruck aus der etablierten Population der Umgebung aufgehoben.
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