Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Potenzial für den Artenschutz

Wie gut wirken Agrarumweltmaßnahmen?

Der weltweite Rückgang von Wildbienen ist alarmierend. Besonders von der intensiven Landwirtschaft geprägte Landschaften bieten ihnen kaum geeignete Lebensräume. Um dem Verlust entgegenzuwirken, reichen vereinzelte lokale Maßnahmen oft nicht aus. Wirkungsvoller ist es für den Schutz der Wildbienen, wenn bestimmte Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene zusammenwirken, wie Forschende der Universitäten Göttingen und Halle in einer neuen Studie zeigen.

von Georg-August-Universität Göttingen/Redaktion erschienen am 17.07.2025
Steinhummel an Wiesen-Flockenblume © Lisa Prudnikow
Artikel teilen:

In 32 landwirtschaftlich geprägten Landschaften analysierten die Forschenden die Wirkung dreier großflächiger Agrarumweltmaßnahmen: die Anlage ökologischer Anbauflächen, einjähriger Blühflächen und mehrjähriger naturnaher Lebensräume. Dazu ermittelten sie die Anzahl und Artenvielfalt der Wildbienen auf den verschieden gestalteten Flächen.

So stellten sie fest, dass nicht jede Kombination von Agrarumweltmaßnahmen gleich erfolgreich ist. Viele Wildbienen profitieren den Ergebnissen zufolge am meisten aus der Kombination von Ökolandbau und mehrjährigen naturnahen Lebensräumen. Das gilt insbesondere für jene Arten, die nicht zu den Hummeln zählen. Der Grund: Die Flächen ergänzen sich durch unterschiedliche Nahrungsangebote und Nistplätze über längere Zeiträume hinweg. Hummeln profitieren hingegen sowohl von ökologischen Anbauflächen als auch von naturnahen Lebensräumen, unabhängig davon, ob beides gemeinsam in der Landschaft vorkommt oder nicht. Weniger erfolgreich ist dagegen die Kombination von ökologischen Anbauflächen mit einjährigen Blühflächen. Diese Lebensräume bieten zur gleichen Zeit ähnliche Blüten als Nahrungsquelle, aber keine zusätzliche Vielfalt an Strukturen. Dadurch verringern sich die Maßnahmen in ihrer Wirkung gegenseitig.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine durchdachte Kombination von Maßnahmen entscheidend ist. Wenn Lebensräume sich in ihren Blüh- und Nistressourcen gegenseitig ergänzen, werden sie den Bedürfnissen verschiedener Wildbienenarten gerecht“, erklärt Kathrin Czechofsky, Doktorandin in der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität und Agrarökologie der Universität Göttingen. Dr. Annika Hass aus dem Leitungsteam des „ComBee“-Projekts, in dessen Rahmen die Untersuchung durchgeführt wurde, fügt hinzu: „Die Studie liefert wertvolle Hinweise für die zukünftige Gestaltung von Agrarumweltmaßnahmen und zeigt, dass eine landschaftsweite Planung empfehlenswert ist.“

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren