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Projektstart

Forschung stärkt Moorschutz im Privat- und Körperschaftswald

Moorwälder machen ein Drittel der bayerischen Moorfläche aus. Das Peatland Science Center (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben daher aktuell ein Projekt zu Moorwäldern im Privat- und Körperschaftswald gestartet. Ziel von „DaKliMoPuK“ ist die Verbesserung der Wissensbasis zu den Moorwäldern im Privat- und Körperschaftswald.

von Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft/Redaktion erschienen am 25.11.2024
Reich vorhandene Torfmoosbulte im Reicholzrieder Moor bei Dietmannsried zeigen: Intakte Moorwälder sind wachsende, klimafreundliche Moore. © Dr. Stefan Müller-Kroehling
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Bayern ist Heimat von etwa 60.000 ha bewaldeter Moorböden. Ihr Erhalt und die Optimierung ihrer Beiträge für den Klimaschutz, den Landschaftswasserhaushalt und zur Biodiversität liegen im öffentlichen Interesse. Im Staatswald sind bereits umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen erfolgt (Regen- oder Hochmoore) oder werden aktuell im Rahmen verschiedener Projekte und Erhebungen vorbereitet (Grundwasser- oder Niedermoore). Über die Hälfte der Moorwälder ist jedoch im Eigentum von privaten Waldbesitzern (51%), Kommunen und anderen Körperschaften (5%). Hinzu kommen 2% Wald auf organischen Böden in Bundesliegenschaften. Ziel des Projektes ist es, als ersten Schritt die Methodik zur Verbesserung der Wissensbasis für die Flächen im Privat- und Körperschaftswald zu entwickeln.

Dafür wird geprüft, welche Informationen zu den Moorböden in verschiedenen vorhandenen digitalen Kartenwerken wie der Bayerischen Moorbodenkarte nutzbar sind. Ziel ist, realistischer einschätzen zu können, wo die großen und auch zahlreichen kleinen Moorflächen liegen und welche Ausdehnung sie heute noch haben. Viele Moorböden sind durch Entwässerung und Mineralisierung in den letzten Jahren sowohl von ihrer Flächenausdehnung als auch ihrer Mächtigkeit weniger geworden, sodass es wichtig ist, die vorhandenen Daten auch mit dem heutigen Zustand zu validieren. „Nur auf dieser Basis können wir den Waldbesitzern eine maßgeschneiderte Beratung und Förderung anbieten und Maßnahmen des Moorschutzes auch im Privat- und Körperschaftswald stärker als bisher umsetzen“, ist LWF-Präsident Dr. Peter Pröbstle überzeugt.

In einem späteren Schritt können dann mit Zustimmung der Waldbesitzer in Frage kommende Moorwaldflächen identifiziert werden, um abzuschätzen, welche Maßnahmen dort zur Wiedervernässung machbar sind.

HSWT und LWF setzen bei dem Projekt zur Methodenentwicklung zunächst auf fünf Pilotgebiete, in denen die Grundeigentümer selbst den Wunsch geäußert haben, für ihre Waldflächen aktuelle Moorkarten zu erhalten. Unter anderem kommen digitale Geländemodelle und Fernerkundungsdaten zum Einsatz. Mit Ergebnissen wird Mitte 2025 gerechnet. Finanziert wird das Projekt durch das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.

Zugleich hat die LWF aktuell ihr digitales Beratungsangebot zum Thema Moorwald stark ausgebaut und eine umfassende Webseite rund um bewaldete Moore aufgelegt. Die vielfältigen Funktionen bewaldeter Moore für den Moorschutz, Arten- und Biotopschutz, Klimaschutz und Hochwasservorsorge, geeignete Baumarten für naturnahe Wälder auf nassen Torfböden, Fördermöglichkeiten, Ansprechpartner für Interessierte und weitere Fragen rund um Wald und Bäume in Mooren werden ausführlich erläutert.

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