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Diskussion

Die Asiatische Hornisse – Gefahr für heimische Arten?

Seit mehreren Jahren breitet sich die Asiatische Hornisse, eine Schwesterart der heimischen Hornisse, in Europa aus. Auch in Deutschland ist sie vermehrt zu finden, vor allem entlang des Rheins, aber auch in kühleren Regionen. Sie gilt als invasiv, vor allem in der Imkerei werden massive Schäden befürchtet. Hornissenberater Michael Krelle stellt die Art vor und gibt eine Einschätzung ab.

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1) Asiatische Hornisse: Typisch ist die auffällige Färbung am Hinterleib.
1) Asiatische Hornisse: Typisch ist die auffällige Färbung am Hinterleib.Shutterstock/Dark Egg
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Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina ) ist eine sozial lebende Wespenart, die ursprünglich aus Ostasien stammt. Sie ist im Durchschnitt etwas kleiner als die europäische Hornisse, ihre Körperlänge beträgt etwa 2,5 bis 3 Zentimeter. Die Färbung variiert von dunkelbraun bis schwarz, mit einer auffälligen orangen Gelbfärbung am vierten Abdominalsegment.

Anhand der Färbung können beide Arten gut unterschieden werden: Die Europäische Hornisse hat eine gelbe Zeichnung auf dem Hinterleib und ein orange-braunes Gesicht, während die asiatische Hornisse in diesem Bereich überwiegend schwarz ist.

Nestbau

Die Asiatische Hornisse baut Nester in Bäumen, Sträuchern, Höhlen oder menschengemachten Strukturen. Die Nester haben normalerweise einen grau-braunen Farbton und sind rund oder oval geformt. Sie sind häufig deutlich größer als die der Europäischen Hornisse. Ist der verfügbare Platz zu gering, werden Filialnester angelegt.

Lebenszyklus:

Die Asiatische Hornisse hat einen Jahreszyklus, der Eiablage, Larvenentwicklung, Verpuppung und das Erscheinen von Arbeiterinnen und neuen Königinnen umfasst. Die Nester sterben im Winter ab, und nur die befruchteten Königinnen überleben, um im nächsten Frühjahr neue Nester zu gründen.

Ernährung:

Wie andere Hornissen ernähren sich die Asiatischen Hornissen von einer Vielzahl von Insekten, insbesondere Schmetterlingen und Bienen.

Verbreitung:

Ursprünglich in Asien beheimatet, hat die Asiatische Hornisse in den letzten Jahren auch in Europa, einschließlich Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Deutschland, Fuß gefasst. Stand 2022 ist die Asiatische Hornisse vor allem in Süddeutschland verbreitet und rückt weiter Richtung Norden vor.

Aktuelle Daten finden Sie unter https://www.velutina.de/inoffizielle-karte-2022-asiatische-hornisse/.

Die Sichtungszeiten der Asiatischen Hornissen hängen von der Region und den klimatischen Bedingungen ab. In der Regel sind sie von Frühling bis Herbst aktiv, wobei die Beobachtung im Sommer am häufigsten ist, wenn die Population am stärksten ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Asiatische Hornisse als potenziell gefährlich für die heimische Fauna angesehen wird, insbesondere wegen ihrer räuberischen Natur und ihrer Tendenz, Honigbienenkolonien zu dezimieren. Wenn Sie den Verdacht haben, Asiatische Hornissen in Ihrer Umgebung zu sehen, sollten Sie dies den örtlichen Behörden oder Imkerverbänden melden, damit angemessene Maßnahmen ergriffen werden können.

Potenzielle Gefahr durch die Art

Vespa velutina ist eine invasive Art, die ursprünglich in Ostasien beheimatet ist. Ihre Auswirkungen auf die heimische Fauna sind noch nicht vollständig bekannt. Es gibt aber bereits erste Erkenntnisse.

Für Bienen und andere Bestäuber ist die Asiatische Hornisse ein Fraßfeind. Vor allem Honigbienen werden häufig angegriffen und gefressen. Dies stellt eine Bedrohung insbesondere für schwächere Bienenvölker dar. Die Angriffe auf Honigbienen können auch wirtschaftliche Auswirkungen haben, da Honigbienen über die Honigproduktion hinaus für die Bestäubung vieler Nutzpflanzen von entscheidender Bedeutung sind.

Auch andere heimische Insektenarten werden von der Asiatischen Hornisse gejagt, wodurch Bestände dezimiert werden könnten, was ökologische Auswirkungen haben kann. Der Mangel an natürlichen Feinden in den nicht heimischen Regionen, in die sie eingeführt werden, ermöglicht es ihr, sich unkontrolliert zu vermehren und die örtliche Fauna zu bedrohen.

Dem Menschen gegenüber gilt die Asiatische Hornisse wie ihre Schwesterart generell als friedfertig. Allerdings hat sie einen starken Stich, der für manche Menschen gefährlich sein kann, insbesondere wenn sie allergisch gegen Insektengifte sind. In seltenen Fällen kann ein Stich zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

Vor allem aufgrund der bekannten und noch unbekannten Auswirkungen auf Flora und Fauna ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung dieser invasiven Art zu kontrollieren und mögliche Auswirkungen auf die Umwelt, die Biodiversität und die menschliche Gesundheit zu minimieren. Dies könnte die Entwicklung von Managementstrategien, Überwachungssystemen und Sensibilisierungskampagnen umfassen.

Meldepflichtigkeit

Die Meldung von Vorkommen dieser Hornissenart kann in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben sein, um eine potenzielle Erkennung und Bekämpfung zu ermöglichen und potenzielle Auswirkungen auf die lokale Fauna und Flora zu minimieren. Es ist wichtig, sich über die örtlichen Gesetze und Vorschriften in Bezug auf die Meldepflicht vonVespa velutina zu informieren.

In Deutschland gibt es beispielsweise eine Meldepflicht für das Vorkommen der Asiatischen Hornisse. Wenn jemand einen Verdacht auf Sichtung dieser Art hat, sollte er dies den örtlichen Behörden melden. In der Regel sind das örtliche Gesundheitsamt oder das Umweltamt zuständig.

Es ist ratsam, die aktuellen Informationen von den örtlichen Behörden oder Umweltorganisationen zu erhalten, da Gesetze und Vorschriften variieren und sich im Laufe der Zeit ändern können. Informationen können auch von Land zu Land unterschiedlich sein.

Diskussion: Ist die Art tatsächlich eine Gefahr?

Vespa velutina wird oft als potenzielle Gefahr betrachtet. Diese Hornissenart ist in der Lage, Honigbienen zu jagen und zu töten. Ihr Vorkommen außerhalb der natürlichen Verbreitungsgebiete, insbesondere in Europa, hat zu Rücksichtnahme hinsichtlich der Auswirkungen auf heimische Ökosysteme und die Honigbienenpopulation geführt.

Die Asiatische Hornisse kann Bienenvölker angreifen, um sich von den Bienenlarven zu ernähren. Dies kann zu erheblichen Schäden in der Imkerei führen, da Bienenzüchter ihre Völker vor diesen Angriffen schützen müssen. Darüber hinaus könnte die Anwesenheit der Asiatischen Hornisse ökologische Auswirkungen auf die heimische Fauna haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahrnehmung der Gefahr durch die Asiatische Hornisse regional unterschiedlich sein kann. Einige Regionen, in denen diese Hornissenart vorkommt, haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und mögliche Auswirkungen zu minimieren. In jedem Fall ist eine genaue Beurteilung der örtlichen Bedingungen und der möglichen Auswirkungen erforderlich, um angemessene Maßnahmen zur Kontrolle oder zum Umgang mitVespa velutina zu ergreifen.

 

Kontakt

Michael Krelle ist Frühpensionär und hält wesensgemäß Honigbienen. Seit 2018 engagiert er sich im BUND, ist Wildbienenbotschafter, Wespen- und Hornissenberater, Ameisenheger und Naturschutzbeauftragter in Burgwedel.

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