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Eine Risikoanalyse für den rheinland-pfälzischen Teil des nördlichen Oberrheintieflands

Sensibilität von Libellen gegenüber invasiven Krebsen

Abstracts

In Rheinland-Pfalz können im Bereich des nördlichen Oberrheintieflands sechs invasive Krebsarten (Decapoda) mit unterschiedlich starkem Bedrohungspotenzial für Libellen und andere aquatisch lebende Organismen und Ökosysteme nachgewiesen werden. Vor allem der Signal- und der Kalikokrebs wirken sich sehr negativ aus; wegen ihrer bisher nur lokalen Verbreitung stellen der nicht minder invasive Marmor- und der Louisiana-Sumpfkrebs noch keine so starke Bedrohung in der Fläche dar. Die negativen Auswirkungen auf Libellen wurden schon mehrfach dokumentiert. In diesem Beitrag wird durch Überschneidung der Verbreitungsdaten von Krebsen und Libellen im rheinland-pfälzischen Teil der nördlichen Oberrheinniederung eine Risikoanalyse erstellt. Es zeigt sich dabei, dass bei mehr als 80 % der Libellenarten eine Betroffenheit vorhanden ist, darunter viele gefährdete und/oder geschützte Arten. Daneben sind auch viele Naturschutzgebiete und FFH-Schutzgebiete in der Rheinaue betroffen. Aufgrund der stetigen Ausbreitung der invasiven Krebse wird dies weiter zunehmen. Abschließend werden einige Managementvorschläge gemacht, wenngleich deren Wirkung begrenzt bleiben wird.

Sensitivity of dragonflies to invasive crustaceans – Risk analysis for the Rhineland-Palatinate part of the Northern Upper Rhine Plains

In Rhineland-Palatinate, six invasive crayfish species (Decapoda) with varying degrees of threat potential for dragonflies and other aquatic organisms and ecosystems have been identified in the Northern Upper Rhine Plain. The signal and calico crayfish in particular have a very negative effect; the no less invasive marbled crayfish and the red swamp crayfish have only spread locally so far. The negative effects on dragonflies have been documented several times; in this article, a risk analysis is carried out by overlapping the distribution data of crayfish and dragonflies in the Rhineland-Palatinate part of the Northern Upper Rhine Plain. It shows that more than 80 % of dragonfly species are affected, with many endangered and/or protected species being affected. In addition, many nature reserves and protected areas under the EU Habitats Directive are also affected in the alluvial zone of the river Rhine. Due to the steady spread of invasive crayfish, this will continue to increase. Finally, some management suggestions are made, although their impact will remain limited.

Veröffentlicht am
Abb. 1: Der invasive Kalikokrebs wirkt sich sehr negativ auf Libellenpopulationen aus.
Abb. 1: Der invasive Kalikokrebs wirkt sich sehr negativ auf Libellenpopulationen aus.Jürgen Ott
Eingereicht am 20. 03. 2023, angenommen am 19. 05. 2023 1 Einleitung Die Zahl an Neobiota nimmt weltweit und in Deutschland beständig zu, und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität sind beträchtlich (Bayrische Akademie der Wissenschaften 2001, BfN 2016, BfN 2022 a, Jusilla et al. 2021, Lockwood et al. 2007, Perrings et al. 2010, van der Weijden et al. 2007, Williams 2011). Neobiota gehören zu den fünf hauptsächlich genannten Aussterbefaktoren weltweit (Millennium Ecosystem Assessment 2005). Daneben ergeben sich oft auch synergistische Wirkungen, etwa mit dem Klimawandel (Rabitsch & Essl 2010), oder Neobiota beeinträchtigen die Ökosystemleistungen und die menschliche Gesundheit (Pysek & Richardson 2010). Neben den ökologischen verursachen...
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