
Neues Standardwerk erschienen
Ein absolutes Must-have für alle Naturliebhaber ist mit dem Verbreitungsatlas der Heuschrecken und Fangschrecken Deutschlands jüngst im Ulmer-Verlag erschienen. Die Herausgeber Thomas Fartmann und Dominik Poniatowski haben zigtausende Artenfunde aus allen relevanten Meldeplattformen zusammengetragen, sodass darin der bestmögliche Wissensstand zur räumlichen Verbreitung der etwa 80 heimischen Arten der Heu- und Fangschrecken festgehalten ist.
von Dr. Nicolas Schoof erschienen am 07.10.2025Für viele Leser dürften natürlich besonders anwendungsbezogene und artspezifische Informationen für die Umsetzung relevant sein. Für die Beschreibung einzelner Arten haben die beiden Autoren das Who’s Who der Heuschreckenexperten zusammengebracht. Generell gilt der in Deutschland erreichte ökologische Wissensstand zu Heuschrecken im internationalen Vergleich als unerreicht und der neue Verbreitungsatlas setzt hier sicherlich den neuen Gold-Standard. Dies sollte auch dem internationalen Publikum nicht verborgen bleiben, weshalb neben der rein deutschsprachigen Veröffentlichung auch eine englische angeboten wird.
Neben Fachinformationen braucht ein solches Werk selbstverständlich ein exzellentes Layout und ansprechendes Fotomaterial. Die Fotos, seien es einzelne Artaufnahmen oder die Lebensräume, sind durchweg hervorragend gelungen. Das dürfte der Hauptgrund sein, warum es wirklich schwer ist, das Werk wieder beiseitezulegen. Dem Ulmer-Verlag kann man für die gelungenen Satzarbeiten und das erreichte Layout gratulieren. Die Erfahrungen aus dem ebenfalls jüngst erschienenen Verbreitungsatlas der Tagfalter wurden augenscheinlich weiterentwickelt. Artspezifische Grafiken fassen so fast spielerisch wichtige Informationen zusammen, insgesamt wirken Cover und Bindung sehr hochwertig und Fehler in Schrift oder Form sind nicht auszumachen. Einzig wäre es für weitere Werke vielleicht eine Überlegung wert, die Arten zwecks schnellerem Auffinden nicht anhand ihrer Systematik, sondern rein alphabetisch zu ordnen. Ein netter Service sind in jedem Fall die QR-Codes, die zu digitalen Verbreitungskarten führen, bei denen dann auch die einzelnen Fundpunkte in sehr feiner Auflösung vorliegen.
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