
KI-Nationalpark
Unter der Koordination von Nationale Naturlandschaften e. V. startet das Verbundprojekt „KI-Nationalpark“ gemeinsam mit der Universität Freiburg und Biometrio.earth GmbH. Im Projekt soll in deutschen Nationalparken und Wildnisgebieten das erste bundesweite KI-gestützte Monitoringsystem entstehen.
von Nationale Naturlandschaften/Uni Freiburg/Redaktion erschienen am 03.11.2025Vom Schwarzwald im Süden über die Eifel im Westen bis zur Vorpommerschen Boddenlandschaft im Norden und der Sächsischen Schweiz im Osten: In Zukunft sollen Fotofallen in 13 deutschen Nationalparken und zwei Wildnisgebieten Aufnahmen von Rehen, Füchsen, Wildschweinen und Co. liefern, während Audiologger Vogelstimmen, Fledermausrufe, Forstmaschinen und Freizeitaktivitäten aufzeichnen und Klimalogger Aspekte wie Bodenfeuchte und Lufttemperatur erfassen. Die Aufgabe der KI: große Datenmengen automatisiert auswerten, Arten sowie menschliche Störungen identifizieren und Zusammenhänge zwischen Klima, Biodiversität und Nutzung veranschaulichen.
Darauf aufbauend wird das Projektteam standardisierte Verfahren entwickeln, um Biodiversität und Störungsfaktoren zu erfassen. Zudem plant es, eine belastbare Bestandsaufnahme der Artenvielfalt in den beteiligten Gebieten und konkrete Handlungsempfehlungen zu erstellen. Ziel der Leitfäden ist es, das Management der Schutzgebiete auf wissenschaftlicher Basis zeitnah und kontinuierlich zu optimieren. „Erkennen wir, dass menschliche Aktivitäten zur Brut- und Setzzeit oder in Bereichen zunehmen, in denen störungsempfindliche Arten wie das Auerhuhn leben, können wir Besucherströme gebietsspezifisch und datenbasiert umlenken“, sagt Prof. Dr. Marco Heurich von der Universität Freiburg. Als weiteres Beispiel nennt er die Option, bei Bedarf die Managementpläne für Schalenwild anzupassen, sodass sich Wälder positiv entwickeln können.
„Mit ,KI-Nationalpark‘ schaffen wir ein Werkzeug, das den Schutzgebietsverwaltungen erstmals schnelle, belastbare und vergleichbare Daten an die Hand gibt“, sagt Marla Schulz, Projektkoordinatorin bei Nationale Naturlandschaften e. V. „So können wir Biodiversität und Klimaschutz noch besser zusammendenken – und unsere Schutzgebiete als Schatzkammern der Natur langfristig sichern.“
Am Projektende sollen standardisierte Verfahren zur Erfassung von Biodiversität und Störfaktoren, eine belastbare Bestandsaufnahme der Artenvielfalt sowie Handlungsempfehlungen zum Schutzgebietsmanagement stehen. Das Projekt hilft, das deutsche Naturerbe zu erhalten und naturbasierte Lösungen im Klimaschutz weiterzuentwickeln. Der Bund fördert es mit 1,8 Millionen Euro.








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