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Artenvielfalt in Wäldern ermitteln

Monitoringsystem erfasst Auswirkungen der Waldbewirtschaftung

Wie unterscheidet sich die Biodiversität bewirtschafteter und unbewirtschafteter Wälder? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens WABI. Darin wurde ein Monitoringsystem erarbeitet, das erstmals eine verlässliche Einschätzung der Effekte forstlicher Nutzung auf Landschaftsebene ermöglicht.

von FNR/Red erschienen am 08.08.2024
Baumsturzlücken tragen zur Struktur- und Artenvielfalt in Wäldern bei. © Marcus Schmidt, NW-FVA
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Zunächst analysierten die Forschenden 85 Studien und ermittelten daraus 410 Zusammenhänge verschiedener Strukturmerkmale von Wäldern und der Artenvielfalt unterschiedlicher Artengruppen. Mit einer zusätzlichen Expertenbefragung gewannen sie daraus Strukturmerkmale (Driver-Indikatoren) wie Gelände, Charakteristika des lebenden Bestands, Totholz, Biotope und Standorteigenschaften, die für ein Monitoring geeignet sind.

In einem weiteren Verfahren überprüften sie die Zusammenhänge zwischen Strukturmerkmalen und ausgewählten Artengruppen (z.B. Arthropoden, Flechten, Moose, Vögel, Pilze, Gefäßpflanzen, Fledermäuse) und ermittelten daraus Artengruppen (State-Indikatoren), anhand derer ein Biodiversitätsmonitoring aufgebaut werden könnte. Auch die Kriterien Machbarkeit, Effizienz und Kenntnisstand wurden einbezogen, um die am besten geeigneten Artengruppen auszuwählen.

Die Verfahrenskomponenten der Wald- und Biotopstrukturaufnahmen wurden schließlich im WABI-Pilotgebiet „Weserhänge“ im hessischen Forstamt Reinhardshagen auf ihre Praktikabilität und Datenqualität getestet. Zudem prüfte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung als Forschungs- und Entwicklungspartner die Verwendbarkeit des Meta-Barcoding zur genetischen Bestimmung von Insekten.

Auf Basis der Erfahrungen wurde abschließend ein Vorschlag für ein Biodiversitätsmonitoring entwickelt, mit dem erstmals die Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die Biodiversität auf Landschaftsebene unter mitteleuropäischen Verhältnissen objektiv abschätzbar sind. Das Monitoring kann einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über die Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die Artenvielfalt liefern. Damit hat das Projekt einen Weg gezeigt, wie sich die Leistungen genutzter und ungenutzter Wälder im Hinblick auf den Biodiversitätsschutz quantifizieren lassen.

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