
Gemeinsam Mee(h)r Natur wagen
Im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) ist nun das Projekt „Gemeinsam Mee(h)r Natur in Vorpommern wagen“ gestartet. Mit dem Modellprojekt sollen Natur, Klima und die Regionalentwicklung in der Ostvorpommerschen Küstenlandschaft gestärkt werden.
von Bundesamt für Naturschutz/Redaktion erschienen am 07.04.2025Die Ostvorpommersche Küstenlandschaft mit der Insel Usedom ist einer der bundesweit 30 Hotspots der biologischen Vielfalt. Die Bodden- und Haffgewässer sind bedeutende Rast- und Überwinterungsgebiete für Wat- und Wasservögel. Vielen Tierarten wie Biber, Elch, Zwergseeschwalbe, Moorfrosch und für die Ökologie bedeutsamen Insekten bietet die Region wichtige Lebensräume. Obwohl mehr als 60?% des gesamten Gebietes unter Schutz stehen, sind wertvolle Naturräume durch intensive Landnutzung, stark regulierten Wasserhaushalt und touristische Nutzung stark gefährdet. Die Folgen sind zerschnittene Lebensräume, mangelnder Wasserrückhalt in der Landschaft sowie Probleme bei der Trinkwasserversorgung, Degradierung von Mooren und zeitweilig trockenfallende Gewässer. Auch die Röhrichtbestände entlang der Küsten und Gewässer werden durch den sich verändernden Wasserhaushalt und die fortschreitende Gewässereutrophierung bedroht.
Damit die einzigartige Artenvielfalt erhalten bleibt und die Küste auch weiterhin ihre klimaschützenden Eigenschaften behält, haben sich Rewilding Oder Delta e.V., der Tourismusverband Vorpommern e.V., die Michael Succow Stiftung und die Ostseestiftung zum Projekt „Gemeinsam Mee(h)r Natur in Vorpommern wagen“ zusammengeschlossen, um bis 2030 umfangreiche Natur- und Klimaschutzmaßnahmen durchzuführen.
Fließgewässer sollen renaturiert sowie Übergangsbereiche von terrestrischen zu marinen Ökosystemen, vor allem Küstenüberflutungsmoore, als Puffersysteme ökologisch aufgewertet und miteinander vernetzt werden. Gemeinsam mit Landeigentümern und Landnutzenden soll eine an die Erfordernisse des Biodiversitätsschutzes und Herausforderungen der Klimaveränderungen angepasste extensivere Landbewirtschaftung gefördert werden. Ziel ist es, Wasser so lange wie möglich in der Landschaft zu halten und den Niedermoorgesellschaften die Möglichkeit zur Regeneration zu geben. Außerdem soll ein Informationsraum für die regionale Bevölkerung geschaffen werden, der eine intensive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen ermöglicht und die Chancen des natürlichen Klimaschutzes aufzeigt.
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