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Algenwachstum in Seen

Stickstoff wird bislang unterschätzt

Bislang wurde angenommen, dass verstärktes Algenwachstum in Seen und deren Eutrophierung vor allem auf den Phosphorgehalt zurückzuführen ist. Eine neue Studie, die in „Nature Communications“ erschienen ist, zeigt, dass weltweit auch Stickstoff ein entscheidender Treiber für das Algenwachstum in Seen ist.

von UFZ/Red erschienen am 29.02.2024
Starkes Algenwachstum in flachem See © ss404045-AdobeStock
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„Ausgangspunkt unserer Studienidee waren einige Datenausreißer einer vorangegangenen Studie zur Ökologie von Flachseen. Bei einigen der Seen korrespondierte der gemessene Nährstoffgehalt nicht linear mit einer entsprechend erhöhten bzw. verminderten Chlorophyll-a-Konzentration“, erläutert Daninel Graeber, Limnologe und Erstautor der Studie. „Wir fragten uns: Könnte dafür vielleicht das Verhältnis zwischen den Nährstoffen Phosphor und Stickstoff verantwortlich sein? Denn es gab bereits einige wenige Studien mit Hinweisen, dass Stickstoff für das Algenwachstum in Seen möglicherweise doch eine wichtigere Rolle spielen könnte, als bislang vermutet.“

Die statistischen Analysen ihrer aktuellen Arbeit stützen die Theorie dieser Studien und widersprachen dem traditionellen limnologischen Konsens deutlich: Bei 60 % der untersuchten Gewässer liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine sogenannte duale Limitierung vor. Das würde bedeuten, dass sich bei der Mehrzahl der Seen beide Nährstoffe – Phosphor und Stickstoff – limitierend auf das Algenwachstum auswirken. „Die Zusammenhänge waren so eindeutig, dass ich es zunächst gar nicht glauben konnte. Sie entsprachen exakt dem, was bereits aus Laborexperimenten bekannt war – das war wirklich erstaunlich“, sagt Daniel Graeber. „Nach eingehender Prüfung der Statistik blieb es dabei: Die Daten waren robust. Unsere Ergebnisse erhärten die These, dass Stickstoff in Seen kein Unbeteiligter ist. Und wir konnten mit einer breiten Datenbasis erstmals zeigen, dass dies offensichtlich für Seen weltweit Gültigkeit hat.“ Das Forschungsteam regt nun weiterführende Untersuchungen, sowohl im Freiland als auch mittels Modellierung an, mit denen die Ergebnisse ihrer Datenanalyse geprüft werden können.

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