
Neues Kompetenzzentrum Wasser und Boden gestartet
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) ist zum neuen Jahr um ein Kompetenzzentrum gewachsen: Die Expertinnen und Experten der WBW Fortbildungsgesellschaft für Gewässerentwicklung (WBWF) werden ihre Arbeit künftig unter dem Dach der Landesenergieagentur fortsetzen. Das neue Kompetenzzentrum wird in den Bereichen Hochwasser und Starkregen, Umgang mit Wassermangel, Gewässerentwicklung, Gewässerunterhaltung sowie der Gewässerpädagogik tätig sein.
von Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg/Redaktion erschienen am 10.01.2025Georg Kahles, der seit dem 1. Januar 2025 das neue Kompetenzzentrum leitet, sagt zu dem Start als neues KEA-BW-Kompetenzzentrum: „Wir freuen uns, nun als Teil der Landesagentur die bewährte partnerschaftliche Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, um die zentralen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Die neuen Kolleginnen und Kollegen haben uns herzlich begrüßt, nun geht es wieder an die Arbeit.“
Das Kompetenzzentrum Wasser und Boden wird unterschiedliche Formate zum Wissenstransfer anbieten. Im Vordergrund steht dabei der persönliche Erfahrungsaustausch über Partnerschaften – die Bildung von Netzwerken (Hochwasser und Wassermangel) der Verantwortlichen entlang der Gewässer und den Einzugsgebieten. Hinzu kommen Fortbildungsmöglichkeiten und das Angebot von zentralen Fachtagungen.
Einen Schwerpunkt der Arbeit des Kompetenzzentrums bilden die Hochwasserpartnerschaften in Baden-Württemberg. Sie sind seit 2003 ein fester und etablierter Bestandteil des Wissenstransfers für Hochwasser- und Starkregenvorsorge im Südwesten. Die Partnerschaften sind eine Plattform für Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz, die den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Akteuren fördert. Ziel ist es, das Hochwasserrisikobewusstsein dauerhaft zu verankern und den Aufbau eines Netzwerkes zwischen den Kommunen in einem Gewässereinzugsgebiet zu fördern. Besonders den Kommunen werden Grundlagen und Methoden zur Information der Bevölkerung vor und während eines Hochwasser- oder Starkregenereignisses vermittelt.
Ein weiteres Aufgabengebiet: In Baden-Württemberg existieren über 800 Hochwasserrückhaltebecken. Sie sind Teil des technischen Hochwasserschutzes. Die Betreibenden der Hochwasserrückhaltebecken sorgen für Sicherheit und Betriebsbereitschaft der Becken. Dabei unterstützen sie das neue Kompetenzzentrum, das die Ausbildung von Stauwärtern und Stauwärterinnen und die Fortbildung der Betriebsbeauftragten organisiert.
Naturschonende Gewässerunterhaltung für die Praxis
Die Unterhaltung und Entwicklung der Gewässer zweiter Ordnung obliegt größtenteils den Kommunen. In Baden-Württemberg wurden für das Netzwerk Gewässerentwicklung in enger Kooperation mit den kommunalen Landesverbänden Gewässernachbarschaften eingerichtet – das Kompetenzzentrum pflegt sie weiter. In 43 Gewässernachbarschaften gibt es jährlich Veranstaltungen zur naturschonenden Gewässerunterhaltung, Gewässerentwicklung und Hochwasservorsorge.
Umweltbildung durch Gewässerpädagogik
Die Gewässerpädagogik als Teil der Umweltbildung bringt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den sensiblen Umgang mit Gewässern nahe. Ein Herzstück der Gewässerpädagogik ist die Zusammenarbeit der momentan 190 aktiven Gewässerführerinnen und Gewässerführer, die in zwölf Regionen des Landes regelmäßig Aktionen und Führungen anbieten. Gewässerführer und Gewässerführerinnen werden seit 2006 von der WBWF ausgebildet. Die mit 120 Stunden umfangreiche Ausbildung ermöglicht grundlegende Einblicke in ein breites Spektrum von Themen wie Ökologie, Hochwasserschutz bis zu Richtlinien und Gesetzen.
Dass die ehemalige WBWF nun Teil der KEA-BW wird, geht auf einen Kabinettsbeschluss vom Juni 2023 zurück, der den kontinuierlichen Wissensaufbau und -transfer für Kommunen sicherstellen will. Unter dem Dach der KEA-BW gibt es für die Mitarbeitenden des neuen Kompetenzzentrums gute Bedingungen, diese Arbeit zu gewährleisten.
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