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Wie können Pilze wiederangesiedelt werden?

Trotz ihrer zentralen Rolle in vielen Ökosystemen wird die Bedeutung von Pilzen bei Renaturierungen und im Artenschutz bisher nur wenig betrachtet. Ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt der Universität Bayreuth will das ändern: Erstmals soll im Labor und in der Praxis erprobt werden, wie vom Aussterben bedrohte Pilzarten wieder angesiedelt werden können.

von DBU/Red erschienen am 18.01.2024
Der Rotrandige Baumschwamm ist eine der häufigen totholzbesiedelnden Pilzarten. © Julia Schenkenberger
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Für das Projekt entnehmen die Forschenden acht Pilzarten aus bekannten Populationen und züchten diese im Labor auf Holzdübeln an. „Eine Vorstudie hat gezeigt, dass dieses Vorgehen funktioniert“, berichtet Prof. Dr. Claus Bässler, Professor für Pilzökologie an der Universität Bayreuth. Zeitgleich werden im Nationalpark Bayerischer Wald ausgewählte Flächen mit Totholz verschiedener Baumarten ausgestattet und vorhandene Pilzgemeinschaften untersucht. „Die Gebiete sind ganz unterschiedlich, mit sonnigen oder schattigen Bedingungen in eher unberührten oder forstlich geprägten Wäldern“, so Bässler. Das ermöglicht dem Forschungsteam, optimale Ansiedlungsstrategien für unterschiedliche Standorte und Pilzarten zu identifizieren. Anschließend sollen die gezüchteten Pilze in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark im Frühjahr und Sommer 2024 auf die vorbereiteten Flächen und Baumstämme ausgebracht werden.

Die Pilzgemeinschaften werden zwei Jahre nach der Ausbringung beurteilt. Für den Schutz der Pilze plant der Nationalpark Bayerischer Wald im Zuge des DBU-geförderten Vorhabens zudem ein Bestandsmonitoring, bei dem fachkundige Personen eingebunden werden. So sollen mehr Informationen über die Verbreitung gesammelt und das Bewusstsein für die Bodenorganismen als Teil naturnaher Wälder gefördert werden.

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