
Pionierbaumarten im Klimawandel unter Druck
Forstwissenschaftler der TU Dresden konnten zeigen, wie sich das Wiederbewaldungspotenzial von Pionierbaumarten im Zuge des Klimawandels verringert. Wie eine natürliche Wiederbewaldung von Störungsflächen mit Pionierbaumarten unterstützt werden kann, haben sie in einem Forschungsvorhaben erarbeitet und waldbauliche Empfehlungen erstellt.
von FNR/Redaktion erschienen am 04.02.2025In dem dreijährigen Forschungsvorhaben WISTUPIO hatten sich die Forstwissenschaftler zum Ziel gesetzt, die mittel- bis langfristigen Veränderungen des Wiederbewaldungspotenzials von Pionierbaumarten hinsichtlich ihrer Samenlebensdauer, ihres Keimverhaltens und ihrer Etablierung unter sich verändernden ökologischen Rahmenbedingen im Zuge des Klimawandels zu untersuchen.
Lagerungstests an Samen unter differenzierten klimatisch-standörtlichen Bedingung offenbarten, dass sich das bisherige Zeitfenster für eine erfolgreiche Keimung der Samen der untersuchten Pionierbaumarten bei zunehmender globaler Erwärmung tatsächlich deutlich verkürzt.
Die Bodenfeuchte spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die Freilanduntersuchungen zeigten, dass reduzierte Frühjahrsniederschläge in Deutschland bereits jetzt zu wenig Restfeuchtigkeit im Oberboden hinterlassen, um eine erfolgreiche Keimung der Pionierbaumartensamen zu gewährleisten. Eine kleinflächige Bodenbearbeitung durch Freilegung des Mineralbodens wirkte sich bei den Versuchen positiv auf den Etablierungserfolg der Pionierbaumarten aus.
Praxisleitfaden: Waldbauliche Empfehlungen zu Pionierbaumarten
Da eine natürliche Wiederbewaldung von Störungsflächen für Waldbesitzende eine günstige Alternative ist, erstellten die Dresdner einen Praxisleitfaden, der Forstpraktikern als Entscheidungsgrundlage für die Wiederbewaldungseinschätzung und Flächenvorbehandlung dienen soll. Dieser steht unter dem Titel „Waldbauliche Empfehlungen zur Erhaltung einer sukzessionsgestützten Wiederbewaldung von Störungsflächen mit Pionierbaumarten“ auf der Seite der TU Dresden kostenlos zum Download zur Verfügung. Der Leitfaden enthält Empfehlungen zum Umgang mit Schadflächen, zur Verjüngungsökologie und zur Flächenvorbereitung.
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