
Erstes Handlungskonzept für Brandenburg
Das neu erschienene Handlungskonzept „Perspektiven Streuobst“ zeigt neue Perspektiven für den Streuobstanbau in Brandenburg unter den aktuellen politischen und klimatischen Bedingungen auf. Die bestehenden Konzepte sind ohne gezielte Fördermaßnahmen kaum zukunftsfähig. Mit dem neuen Handlungskonzept sollen die Streuobstwiesen Brandenburgs gesichert werden.
von DeFAF/Redaktion erschienen am 03.04.2025Ziel einer umfassenden Studie war es deshalb, herauszufinden:
- wie Streuobstbestände an den Klimawandel angepasst werden können
- wie der Streuobstanbau wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden kann und
- wie der Wissenstransfer zum Streuobstanbau erfolgen sollte.
Als Ergebnis der Studie sind vier Bewirtschaftungskonzepte für Streuobst entstanden:
- Traditionelle, naturschutzorientierte Streuobstwiese: Dieses Konzept legt den Fokus auf traditionelle Bewirtschaftungsmethoden. Die Landwirte nutzen regionaltypische und einheimische Gehölzarten in Form von Hochstämmen, die Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten.
- Wirtschaftlich optimierter Streuobstanbau: Dieses Konzept strebt an, die traditionelle Streuobstwiese in die moderne Landwirtschaft zu integrieren. Die Bewirtschafter etablieren neue Bestände auf größeren Flächen, wobei der Schwerpunkt auf der Produktion von hochwertigem Mostobst liegt, während gleichzeitig Ökosystemleistungen bereitgestellt werden.
- Extensiver Obstbau als Dauerkultur: Wie im Konzept B zielt auch dieses darauf ab, die Bestände wirtschaftlich zu gestalten und an die Anforderungen moderner landwirtschaftlicher Betriebe anzupassen. Das Ziel ist ein wettbewerbsfähiges Obstbausystem, das Tafelobst produziert.
- Fruchtbasierte Agroforstsysteme: Dieses Konzept integriert Obst- und Nussbäume in moderne Agroforstsysteme, wodurch Acker- und Baumstreifen entstehen. Die Hauptzielgruppe für die Umsetzung sind landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Acker- und Grünflächen durch Gehölze vor zunehmenden Extremereignissen wie Dürre, Wind und Starkregen schützen möchten.
Basierend auf den Bewirtschaftungskonzepten leitet das Handlungskonzept Empfehlungen für die Bewirtschaftenden sowie Akteure aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Beratung ab. Das Handlungskonzept „Perspektiven Streuobst“ ist im Rahmen des Projekts „Kooperative Erarbeitung eines lösungs- und praxisorientierten Handlungskonzepts zur Sicherung und Etablierung der Streuobstbestände in Brandenburg unter den Bedingungen des Klimawandels“ entstanden. Dieses wurde von Äpfel & Konsorten e.V. initiiert und gemeinsam mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF), Triebwerk und Kerngehäuse e.V. von 2022 bis 2024 bei finanzieller Unterstützung des ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) umgesetzt.
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