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Studie zur Klimaregulation

Pflanzen beeinflussen das Klima

Das Klima reguliert das Pflanzenwachstum, aber es wird auch von Pflanzen beeinflusst. Je nach Pflanzenmix haben Ökosysteme sogar einen starken Einfluss auf das Klima in Europa, wie eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Journal "Global Change Biology" zeigt.

von MLU/Red erschienen am 08.05.2024
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Bislang war wenig darüber bekannt, wie stark die verschiedenen funktionellen Pflanzenmerkmale, zum Beispiel die Beschaffenheit von Blättern und Wurzeln, auf das Klima einwirken. Um diese Wissenslücke zu schließen, verknüpfte ein internationales Team unter Leitung der MLU die regionalen Daten aus Satellitenbeobachtungen mit lokalen Erhebungen zu Pflanzen und Pflanzenmerkmalen an knapp 50.000 Orten in Europa.

Das Ergebnis: Gut 5 % der regionalen Klimaregulation lassen sich durch die Pflanzenvielfalt vor Ort erklären. Die Analyse zeigt zudem, dass die Effekte von vielen weiteren Faktoren abhängen. Pflanzen beeinflussen das Klima, indem sie Sonnenlicht reflektieren oder durch Verdunstung ihre Umgebung abkühlen.

"Wir können zeigen, dass ein bedeutender Anteil der beobachteten klimaregulierenden Prozesse durch Unterschiede in den funktionellen Merkmalen der Pflanzen vor Ort erklärt werden kann. Es kommt also stark darauf an, welche Pflanzen in welcher Menge in einem Ökosystem wachsen", so Dr. Stephan Kambach vom Lehrstuhl für Geobotanik an der MLU. Allerdings unterschieden sich die Effekte zwischen einzelnen Ökosystemen stark, zum Beispiel zwischen immergrünen Nadel- oder Laubwäldern. "Wir konnten insgesamt dennoch nachweisen, dass eine höhere Pflanzendecke weniger Sonnenlicht reflektiert und größere Blätter mit einer höheren Verdunstung sowie mehr gebundenem Kohlenstoff einhergehen", sagt Biologe Kambach.

Die Studie ist zentrales Ergebnis des europäischen Forschungsprojekts „FeedBaCks“, das die Rückkopplungsmechanismen zwischen Biodiversität und Klima sowie deren Folgen für die Menschen untersucht. Koordiniert wird es von der Universität Zürich. Partner sind neben der MLU auch die Universitäten Brno (Tschechische Republik), Frankfurt/Main und Grenoble (Frankreich) sowie die Eidgenössische Forschungsanstalt (WSL, Schweiz), die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Stockholm Resilience Center (Schweden).

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