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Bundesweite DUH-Abfrage

Keine ausreichende Kontrolle giftiger Pestizide

Eine Abfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter Behörden für das Jahr 2023 zeigt: Handel und Anwendung von hochgiftigen Pestiziden werden in keinem Bundesland ausreichend kontrolliert, auch Verstöße kaum bis gar nicht sanktioniert. Die DUH fordert von den Bundesländern daher, ihrer gesetzlichen Kontrollpflicht umfassend nachzukommen.

von DUH/Redaktion erschienen am 27.02.2025
Erntereifes Weizenfeld unter blauem Himmel © Julia Schenkenberger
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In ihrer Abfrage hat die DUH die verantwortlichen Landesbehörden gefragt, wie oft Kontrollen durchgeführt und welche Bußgelder bei Verstößen verhängt wurden – sowohl im Handel als auch bei den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Behörden müssen laut Pflanzenschutzgesetz etwa sicherstellen, dass verbotene Pestizide im Handel nicht mehr verkauft und nur befugte Personen Zugang zu bestimmten Mitteln haben. In der Landwirtschaft müssen sie die Anwendung nicht mehr zugelassener Pestizide oder die Einhaltung von Abstandsauflagen bei der Ausbringung von Pestiziden überwachen.

„Kein einziges Bundesland kontrolliert und sanktioniert den Handel und Einsatz von Pestiziden konsequent“, fasst Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, zusammen. Ein Beispiel: In Thüringen liegt das durchschnittliche Bußgeld für Verstöße im Handel gerade einmal bei 46,67?€. Dabei wären Bußgelder von bis zu 50.000?€ möglich. „Das Wegschauen der zuständigen Behörden hat gravierende Folgen für die Gesundheit der Menschen, für das Überleben von Bestäubern wie Bienen und Schmetterlingen sowie für die Belastung unserer Böden und Gewässer“, betont Resch. „Wir fordern alle zuständigen Behörden in Deutschland auf, endlich ihrer gesetzlichen Kontrollpflicht nachzukommen, damit sichergestellt wird, dass keine hochproblematischen Pestizid-Mittel im Umlauf sind. Hierzu werden wir die Kontrollpraxis amtlicher Stellen intensiv überwachen und Testkäufe gefährlicher Pestizide im Handel durchführen.“

Kein Bundesland hat in der Gesamtbewertung eine grüne Karte erhalten. Die Bundesländer Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein schneiden besonders schlecht ab. Diese haben entweder Kontrollquoten unter 10?% im Handel oder unter 1,5?% in der landwirtschaftlichen Anwendung genannt. Berlin und Thüringen schneiden mit jeweils zwei grünen Karten in den Einzelbewertungen besser ab, da unter anderem intensiver kontrolliert wurde.

Auf der Homepage der Deutschen Umwelthilfe sind die Ergebnisse der Abfrage im Detail aufgeführt. Auch die Kriterien der Bewertung sind dort erläutert.

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