Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
DWA-Merkblatt

Buhnen zur Stabilisierung und Strukturierung von Fließgewässern

Buhnen dienten ursprünglich dazu, Gewässerverläufe zu regeln und zu stabilisieren, um die Ufer besser nutzbar zu machen. Inzwischen haben sie auch neue Einsatzgebiete gefunden, vor allem bei der Aufwertung von Gewässerlebensräumen. Die DWA hat passend dazu nun das Merkblatt DWA-M 527 „Buhnen zur Stabilisierung und Strukturierung von Fließgewässern“ veröffentlicht.

von DWA/Redaktion erschienen am 10.01.2025
© DWA
Artikel teilen:

Menschen siedelten immer schon bevorzugt in der Nähe von Fließgewässern und nutzten sie als Verkehrswege, zum Fischfang, zur Trinkwasserversorgung und Bewässerung, zur Abwassereinleitung oder auch als Energiequelle. Die natürliche Dynamik der Fließgewässer führte hierbei nicht selten zu Konflikten, insbesondere wenn Grundstücke durch Ufererosion in ihrer Nutzung beeinträchtigt wurden. Neben dem Längsverbau wurde deshalb bereits vor vielen Jahrhunderten versucht, den Verlauf der Gewässer mit dem Bau von Buhnen zu regeln und zu stabilisieren. Sie wurden meist aus lokalen Baustoffen wie Steinen, Raubäumen, Faschinen oder Holzpfählen erstellt.

Im Rahmen des systematischen Gewässerausbaus im 19. und 20. Jahrhundert, mit dem vor allem Flächen für intensive landwirtschaftliche Nutzungen und Siedlungen gewonnen werden sollten, wurden Buhnen dagegen an nicht schiffbaren Flüssen kaum mehr zum Uferschutz eingesetzt. Der Vorrang wurde „platzsparenden“ Längsverbauungen von Blocksatz und Blockwurf bis hin zu Mauern und Betonwänden gegeben, was nicht zuletzt gravierende ökologische Nachteile wie eine eingeschränkte Wasser-Land-Vernetzung und Strukturarmut im Gewässerbett mit sich brachte.

Ein wesentliches Anliegen dieses Merkblatts ist es daher, die Palette an Buhnentypen, Baustoffen und Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen. Auch mit zum Uferschutz eingesetzten Buhnen ist eine deutliche Strukturverbesserung und damit Aufwertung des Gewässerlebensraums möglich. Planerinnen und Planer sollen animiert werden, dieses Spektrum in Abhängigkeit vom Naturraum, den hydraulischen und morphologischen Besonderheiten, den (potenziell) vorkommenden Tier- und Pflanzenarten, den menschlichen Bedürfnissen, kurz: den lokalen Verhältnissen kreativ und vielfältig zu nutzen. Es gibt keine Standardbuhne, die für jeden Standort ideal ist. Die Vielfalt der Natur sollte sich auch in den eingesetzten Buhnentypen und den gewählten Baustoffen widerspiegeln.

Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe WW-3.1 „Buhnen“ (Sprecher: Dr.-Ing. Matthias Mende) im Auftrag des DWA-Hauptausschusses „Wasserbau und Wasserkraft“ im Fachausschuss WW-3 „Flussbau“ erarbeitet. Um die Vielfalt zumindest ansatzweise aufzeigen zu können, setzt sich die DWA-Arbeitsgruppe WW-3.1 „Buhnen“ aus Mitgliedern des gesamten D-A-CH-Raums zusammen, von der Norddeutschen Tiefebene über die Mittelgebirge bis hin zum Alpenvorland. Zudem deckt die Arbeitsgruppe viele Disziplinen ab, die bei der Planung, dem Bau und nicht zuletzt der Unterhaltung von Buhnen zu berücksichtigen sind. Zu nennen sind neben den baulichen Aspekten zum Beispiel die hydraulisch-morphologischen Wirkungen der Buhnen auf das Fließgewässer, ihr Einfluss auf den Gewässerlebensraum, das Landschaftsbild, die Freizeitnutzung und nicht zuletzt mögliche durch sie hervorgerufene Umweltbelastungen (zum Beispiel durch Materialabbau und -transporte). Nur eine interdisziplinäre Herangehensweise wird dieser hohen Komplexität gerecht.

Das Merkblatt richtet sich an alle Personen aus Behörden, Verbänden, Ingenieurbüros und ökologischen Fachbüros sowie dem Gewässerunterhalt, die an Fließgewässern tätig sind oder ein sonstiges Interesse daran haben. Es kostet 146?€ (e-Book 127?€), fördernde DWA-Mitglieder zahlen 116,80?€ (e-Book 101,60?€).

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren