Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Klimaanpassung

Wie effektiv wirken unterschiedliche Maßnahmen?

Kühlungseffekte werden angesichts steigender Temperaturen durch den Klimawandel immer wichtiger. Doch welche Maßnahmen sind besser? Die Wiedervernässung von ehemaligen Mooren, Aufforstung oder die Entsiegelung von städtischen Flächen? Im „Journal of Environmental Management“ ist nun eine neue Studie erschienen, die anhand der Modellregion Elbe-Elster in Brandenburg verschiedene Maßnahmen hinsichtlich ihrer Kühlwirkungen für die Landschaft bewertet.

von ZALF/Red erschienen am 08.10.2024
Klimaanpassungsmaßnahmen, beispielsweise die Wiedervernässung von Feuchtgebieten oder die Ausweitung von Baumbeständen, sind in der Lage die Landschaft regional um mehrere Grad Celsius zu kühlen. © Claas Nendel/ZALF
Artikel teilen:

Die Studie untersucht die Auswirkungen verschiedener Landnutzungsmaßnahmen auf die Landoberflächentemperatur (LOT). Die LOT ist ein wichtiger Indikator für die Wärmeabgabe von Landflächen und spielt eine zentrale Rolle bei der Abschätzung von Klimafolgen. Als Modellregion wählten die Forschenden den Landkreis Elbe-Elster, eine ländliche und von Trockenheit betroffene Region in Brandenburg.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass durch gezielte Landnutzungsänderungen eine bedeutsame Kühlung von bis zu 3,5 °C im Landkreis Elbe-Elster erreicht werden kann. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Anpassung der Region an den Klimawandel“, erklärt Prof. Dr. Claas Nendel, Co-Leiter der Forschungsplattform Datenanalyse und Simulation am ZALF und einer der Autoren der Studie. „Wir sehen anhand unserer Daten, dass insbesondere mehr Bäume und Feuchtgebiete in der Region die negativen Auswirkungen von Hitzewellen und Dürren verringern können.“

Mithilfe von hochaufgelösten Satellitendaten und statistischen Modellen simulierten die Forschenden verschiedene Szenarien, um die potenziellen Kühlungseffekte unterschiedlicher Maßnahmen zu analysieren. Gerade Baumbestände und Feuchtgebiete spielen im Landkreis Elbe-Elster eine wichtige Rolle. Durch Verdunstung geben diese Landschaftselemente Wasser in die Atmosphäre ab. Dadurch entsteht ein Kühleffekt, der das regionale Klima einer Region stark beeinflussen kann. Anstatt über die Flüsse aus der Region abzufließen, wird das Wasser im regionalen Wasserkreislauf gehalten.

Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen

Die Methodik der Studie kann auch für die Bewertung von Klimaanpassungsmaßnahmen in anderen Regionen genutzt werden. So könnte die Raumplanung und die Vergabe von Fördermitteln unterstützt werden, um sinnvolle Maßnahmen für ein bestimmtes Gebiet zu identifizieren. Das EU-Renaturierungsgesetz fördert Maßnahmen zur Wiederherstellung und Erhaltung natürlicher Lebensräume und Ökosysteme in Europa. Die in der Studie untersuchten Anpassungsmaßnahmen, wie die Wiedervernässung von Feuchtgebieten und die Aufforstung, sind zentrale Elemente dieses Gesetzes und tragen zu seinem Ziel bei, die Biodiversität zu fördern und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nun gilt es, die Bestimmungen in nationales Recht umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Studienergebnisse für die praktische Umsetzung nochmals unterstrichen.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren