
JKI identifiziert Schlüsselfaktoren in Langzeitstudie
In der sogenannten BioZeit-Studie hat das Julius Kühn-Institut nun Schlüsselfaktoren zur Verbesserung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft sowie Maßnahmen für den Biodiversitätsschutz identifiziert. Die Studie zeigt, dass sich die deutliche Zunahme des ökologischen Anbaus, verbesserte Kleinstrukturen, schlaginterne Aufwertungen sowie eine Reduktion der Pestizidanwendungen langfristig positiv auf die Biodiversität in der Agrarlandschaft auswirken.
von JKI/Red erschienen am 24.01.2024Das JKI erfasste in der BioZeit-Langzeitstudie erstmalig zwischen 1991 und 2020 parallel die landwirtschaftlichen Nutzungen und die Biodiversität in Brandenburger Agrarlandschaften mit überwiegendem Ackerbauanteil. Dabei wurden die Auswirkungen der Bewirtschaftungen und der Landschaftsstrukturen auf die Biodiversität ermittelt. Parallel wurden unter anderem die Anbaumethoden, die Anbaukulturen, die Kleinstrukturen, die floristische Artenvielfalt, die Segetalflora, die Tagfalter, die Vögel und bestimmte Maßnahmen, wie zusätzliche Kleinstrukturen und Pufferstreifen analysiert .
Als Ergebnis des Forschungsprojekts wurden Schlüsselfaktoren zur Verbesserung der Artenvielfalt identifiziert. So konnten Maßnahmen für den Biodiversitätsschutz allgemein und insbesondere für den Insektenschutz in Ackerbaugebieten abgeleitet werden.
Die Hauptfaktoren, die zu positiven Auswirkungen für die Biodiversität führten, waren Methoden des ökologischen Landbaus, Verzicht oder Verringerung von Pestizidanwendungen, qualitative und quantitative Aufwertungen der Kleinstrukturen sowie flächeninterne Verbesserungen des Ackerlandes durch Anteile von Brachflächen und Pufferstreifen.
Die Forschenden empfehlen auf Basis dieser Ergebnisse, dass gerade Kleinstrukturen und schlaginterne Aufwertungen mindestens 10 % der Agrarlandschaftsfläche umfassen sollten, besser mehr. Die Fläche des Ökolandbaus sollte möglichst hoch sein. Höchste Prioritäten liegen bei den Kleinstrukturen in der Erhaltung und Entwicklung historisch gewachsener, natürlicher und naturnaher Biotope sowie extensiv genutzter Offenlandbiotope. Diese haben für eine hohe Diversität und für bedrohte Tier- und Pflanzenarten der Agrarlandschaft größte Bedeutung. Auch empfiehlt das JKI, die Flurgehölzflächen in Verbindung mit naturnahen oder sehr extensiv genutzten Lebensräumen wie Säumen und Graslandmosaiken gezielt aufzuwerten.
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