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EEA-Bericht

Gewässer sind in schlechtem Zustand

Verschmutzung, Lebensraumverschlechterung, Auswirkungen des Klimawandels und Übernutzung der Süßwasserressourcen belasten die Seen, Flüsse, Küstengewässer und das Grundwasser in Europa wie nie zuvor. Das ist das Ergebnis der Bewertung des Zustands der europäischen Gewässer, den die Europäische Umweltagentur (EEA) Mitte Oktober veröffentlicht hat. Demnach kann Europa seine Ziele zur Verbesserung des Gewässerzustands im Rahmen der EU-Vorschriften voraussichtlich nicht erreichen.

von EEA/Red erschienen am 28.10.2024
Winterlicher Bach im Schwarzwald © Julia Schenkenberger
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Die Agrarwirtschaft ist laut dem EeA-Bericht „Europe's state of water 2024: the need for improved water resilience“ (Europas Wasserzustand?2024: die Notwendigkeit von besserer Resilienz in der Wasserversorgung) die?größte Belastung?für Oberflächen- und Grundwasser.

Dies ist auf den Wasserverbrauch und die Verschmutzung durch den intensiven Einsatz von Nährstoffen und Pestiziden zurückzuführen, wie die Mitgliedstaaten selbst festgestellt haben. Die Landwirtschaft ist mit Abstand der größte Nettowasserverbraucher in Europa. Ohne Änderungen der Praktiken wird der Bedarf an Bewässerungslandwirtschaft durch den Klimawandel wahrscheinlich weiter ansteigen.

Der Bericht der EEA zeigt, dass trotz gewisser Fortschritte die europäischen Gewässer und ihre aquatischen Ökosysteme immer noch?stark mit Chemikalien belastet sind. Dies betrifft insbesondere die Luftverschmutzung aus der Kohleverstromung?und diffuse Verschmutzung durch Nährstoffe und Pestizide aus der?Landwirtschaft.?Ein weiteres Problem ist die Verschlechterung der Lebensräume. Für den Schutz aquatischer Ökosysteme ist der Klimawandel eine Herausforderung, der zur Änderungen der Wettermuster führt und den Druck auf die Wasserressourcen und die Wasserbewirtschaftung weiter erhöht.

Nur 37% der europäischen Oberflächenwasserkörper sind gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie in einem „guten“ oder „sehr guten“?ökologischen Zustand –eine Qualitätskomponente für die Gesundheit aquatischer Ökosysteme. Nur 29% erreichten im Zeitraum 2015–2021 einen „guten“?chemischen Zustand, wie aus den von den EU-Mitgliedstaaten übermittelten Daten hervorgeht.

Die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) festgelegte Frist für die Erreichung eines guten Zustands der Oberflächengewässer und des Grundwassers lief bis 2015, spätestens jedoch bis 2027. Bei den derzeitigen Fortschritten wird dieses Ziel nicht erreicht werden.

Die EEA fordert daher, den Druck auf die Gewässer zu verringern. ?Die Verschmutzung müsse im Einklang mit den Zielen des?EU-Aktionsplans zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung verhindert werden. Kurzfristig müssen die Wassernutzung und die Freisetzung von schädlichen Stoffen und Nährstoffen ins Wasser reduziert werden. 

Die Wiederherstellung der Natur, die Wiederverbindung von Flüssen mit ihren Überflutungsgebieten sowie die Renaturierung von Feuchtgebieten und Mooren können, so der Bericht, zu gesünderen und artenreicheren Süßwasserökosystemen führen. Diese könnten nicht nur hochwertiges Wasser liefern, sondern auch Kohlenstoff speichern und die Auswirkungen von Extremwetterereignissen mildern.

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