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Globale Analyse

Auswirkungen extremer Trockenheit werden unterschätzt

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung einer Arbeitsgruppe der Universität Bayreuth hat die Zusammenhänge zwischen extremer Trockenheit, Biodiversität und Produktionseinbußen auf globaler Ebene untersucht. Mithilfe eines weltweiten Experiments an 100 Standorten auf sechs Kontinenten haben sie erkannt: Artenvielfalt im Wirtschaftsgrünland ist ein wirksamer Schutz vor Ernteausfällen bei Dürren. Die Studie wurde nun in „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht.

von Uni Bayreuth/Red erschienen am 18.01.2024
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Die Forschenden stellten fest, dass ein einziges Jahr der Dürre das Wachstum der Vegetation um mehr als 80 % reduzieren kann. Das mindert deutlich die Fähigkeit der Ökosysteme, Kohlendioxid zu absorbieren. Insgesamt ging das Pflanzenwachstum in den künstlich einer Dürre ausgesetzten Grasflächen durchschnittlich um 36 % zurück – was weit über früheren Schätzungen liegt. Das Besondere: „Im Gegensatz zu den global beobachteten Effekten hatte die simulierte Trockenheit an etwa 20 % der Untersuchungsstandorte, so auch an einem artenreichen Grünlandstandort in Deutschland, keine signifikante Auswirkung auf die Biomasseproduktion“, sagt die Störungsökologin Anke Jentsch. Das Klima an deutschen Standorten war feuchter, die Artenzahl der Pflanzen höher und die Trockenheit weniger stark als in der Prärie. Insgesamt überstanden artenreiche Wiesen in der feuchteren Zone von Mitteleuropa die Trockenheit besser als die in trockeneren Klimazonen.

Die Forschungsergebnisse können Ökologen dabei helfen, vorherzusagen, welche Ökosysteme während Trockenperioden am stärksten gefährdet sind und welche weiterreichenden ökologischen Auswirkungen dies hat. Jentsch nennt erste Erkenntnisse: „Biodiversität fördert die Resilienz gegenüber Extremereignissen und die schnellere Erholung. In wechselnden Extremwettersituationen sind Wiesen besonders durch die Unterschiedlichkeit der funktionellen Eigenschaften ihrer ‚Mitglieder‘, also Kräuter und Gräser, stabil. Daher ist die Förderung der Artenvielfalt im Wirtschaftsgrünland ein wirksamer Schutz vor Ernteausfällen bei Dürren.“

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