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Erntebestände bewerten

Saatgut für den Klimawandel

Forschende haben ein Verfahren entwickelt, das die Bewertung von Saatguterntebeständen verbessert und dabei die Kriterien Genetik, Trockenheitsresistenz und potenzielles Wachstum einbezieht. Im Rahmen des Verbundvorhabens sensFORclim wurde außerdem gezeigt, dass Baumpopulationen trockener Standorte tendenziell eine höhere genetische Vielfalt und damit eine gesuchte Anpassungsfähigkeit aufweisen.

von FNR/Redaktion erschienen am 28.11.2024
Im Verbundprojekt sensFORclim wurde auf verschiedenen Böden und klimatischen Standorten nach Buchen mit erhöhter Trockenheitsresistenz gesucht. © Yves-Daniel Hoffmann
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Um die Herkunftsregionen für künftige Waldbestände zu bestimmen, nutzten die Forschenden die Methoden der Nischenmodellierung und der Klimaanalogie auf der Herkunftsebene. Das Augenmerk lag auf den Effekten von Wärme und Trockenheit in Kombination mit Bodeneffekten. In der bisherigen Herkunftsforschung standen Wachstum und Qualität im Fokus, molekulargenetische Aspekte oder Standortfragen wurden weniger berücksichtigt.

In sensFORclim verfolgten die Forschenden die Theorie, dass sich genetische Prozesse entlang des ökologischen Gradienten von feucht-kaltem zu warm-trockenem Klima auswirken. Im Rahmen des Waldklimafonds-Projekts konnten erste signifikante Korrelationen zwischen Resilienz und milder Trockenheit gefunden werden. Mithilfe von Genotyp-Umwelt Assoziationen lassen sich Standort- und Umweltparameter identifizieren, die wichtig für die zukünftige Anpassungsfähigkeit werden. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Populationen auf trockeneren Standorten tendenziell eine höhere genetische Vielfalt und damit auch ein höheres Anpassungspotenzial aufweisen.

Auf diesen trockenen Standorten stießen die Forschenden auch auf Populationen mit erhöhter Trockenheitsresistenz. Damit wächst die Hoffnung, aus unseren heimischen Baumarten und Herkünften Saatgut von anpassungsfähigen Ökotypen, sogenannte Klimageneralisten, zu gewinnen. Mit dem in sensFORclim entwickelten Stratifizierungsverfahren, das Genetik, Resilienz und potenzielles Wachstum als Auswahlkriterien kombiniert, lassen sich exemplarisch klimaresiliente Saatgutbestände identifizieren, was langfristig eine Neuorientierung in der Praxis der Saatgutgewinnung darstellt.

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