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Ein Frühwarnsystem für FFH-Lebensräume im Klimawandel am Beispiel Bremens

Wasser zurück in die Landschaft

Abstracts

Der Klimawandel ist bereits greifbare Realität und hat starken Einfluss auf Ökosysteme – auch in Deutschland. Hier trifft er auf eine Landschaft, die seit Jahrzehnten entwässert wurde. Soll die Biodiversität nicht weiter gefährdet werden, müssen wir bereits jetzt Erhaltungsmaßnahmen ergreifen. Im Falle von Lebensräumen mit strengen Naturschutzauflagen, wie den FFH-Lebensraumtypen (LRT), ist auch der rechtliche Handlungsdruck in dieser Hinsicht besonders groß. Um über Maßnahmen und deren Zeitpunkt zu entscheiden, bedarf es der Projektion absehbarer zukünftiger Entwicklungen unter Klimawandelbedingungen. Am Beispiel feuchter Grünland-LRT in der Stadtgemeinde Bremen wird gezeigt, wie Vorhersagen zu Veränderungen der Artenzusammensetzungen im Klimawandel und damit zur Dringlichkeit von Maßnahmen getroffen werden können. Dieses geschieht auf der Grundlage einer in Deutschland üblichen Datenbasis. Die für die Praxisanwendung entwickelte Methode modelliert die zukünftige Bodenfeuchte auf der Basis von Bodendaten und Klimawandelszenarien und koppelt das Ergebnis mit den ökologischen Feuchteansprüchen der LRT-typischen Pflanzenarten (nach Ellenberg). Die Ergebnisse für Bremen zeigen, dass vor allem für den prioritären LRT Binnenland-Salzstellen (1340*) Verschlechterungen zu erwarten sind, während magere Flachland-Mähwiesen (6510) von der künftigen sommerlichen Trockenheit voraussichtlich profitieren. Die Güte des entwickelten Vorhersagemodells wurde durch Abgleich mit erfassten Daten getestet. Die Ergebnisse weisen zwangsläufig Unsicherheiten auf, sind jedoch ausreichend genau, um unter Praxisbedingungen über dringliche und vorsorgende Naturschutzmaßnahmen zu entscheiden und LRTs als Nukleus einer Wasserrückhalte- und Wasserverteilungsstrategie in der Landschaft zu entwickeln.

Bringing water back into the landscape – An early warning system for protected habitats under climate change

Climate change is already a tangible reality and has strongly impacts ecosystems, including in Germany. Here it encounters a landscape that has been drained for decades. If biodiversity should not be further endangered, we must react today and implement conservation measures. In the case of habitats with strict nature conservation requirements, such as the protected habitat types of community interest (LRT), the legal pressure to (re)act in this regard is particularly high. In order to decide on measures and their timing, it is necessary to also project foreseeable future developments under climate change conditions. Using the example of wet grassland LRT in the city of Bremen, we show how such predictions of changes in species composition under climate change can be made and thus about the urgency of measures. This is done on the basis of a common database in Germany. The method developed for practical application models future soil moisture using soil data and climate change scenarios and then couples the result with the ecological moisture requirements of LRT-typical plant species (according to Ellenberg). The results for Bremen show that, especially for the priority LRT inland salt meadows (1340*), deteriorations can be expected, while lowland hay meadows (6510) are expected to benefit from future summer dryness. The quality of the developed projection model was tested by overlaying with sampled data. The results inevitably have uncertainties. However, they are sufficiently accurate to decide on urgent and precautionary conservation measures under practical conditions and to develop endangered habitats as the nucleus of a comprehensive water retention and distribution strategy in the landscape.

Veröffentlicht am
Rastpolder im Landschaftsschutzgebiet Niedervieland in Bremen
Rastpolder im Landschaftsschutzgebiet Niedervieland in BremenChristina Weiß
Eingereicht am 16.02.2023, angenommen am 01.07.2023 1 Einleitung: Schutzgebietsmanagement unter dem Druck des Klimawandels Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsverhältnisse und häufigere extreme Wetterereignisse stellen eine ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt dar (IPCC 2002). In den vergangenen Jahrzenten konnten weltweit bereits klimawandelinduzierte Veränderungen von Ökosystemen beobachtet werden (Higgins et al. 2023). Insbesondere bereits gefährdete und/oder geschützte Arten sind von den sich ändernden klimatischen Bedingungen zusätzlich bedroht (Araújo et al. 2011, Frishkoff et al. 2016, Hanspach et al. 2013, Vincent et al. 2020). Dies betrifft auch Lebensräume, die durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie...
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