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Eine Interviewstudie mit Tierhaltern aus Niedersachen und Hessen

Ziele, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven von Beweidungsprojekten im Wald

Beweidungsprojekte zur Pflege von naturschutzfachlich wertvollen Kulturlandschaften sind in der Regel nicht nur effektiver als eine maschinelle Pflege, sondern auch naturnäher und führen so zu größeren Naturschutzerfolgen. Dies gilt insbesondere für historische Hutewälder und Hutelandschaften im Wald. Die besondere Strukturvielfalt und Verzahnung von Wald- und Offenlandbiotopen, die in diesen Lebensräumen durch Weidetiere dynamisch gestaltet werden, sind ökologisch von großer Bedeutung. Anders als in historischer Zeit, als die Waldweide eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellte, dient die Wiederaufnahme der Beweidung von Hutewäldern in der heutigen Zeit primär der Bewahrung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt. Vor diesem Hintergrund haben wir in einer qualitativen Interviewstudie die Motivationen und Ziele von zwölf Bewirtschaftern von Hutewäldern und -landschaften in Niedersachsen und Hessen untersucht. Es wird deutlich, dass den befragten Tierhaltern der hohe Wert ihrer Projekte für Naturschutz und Gesellschaft bekannt ist und einen wesentlichen Antrieb für ihr Handeln bildet. Allerdings ist die Waldweide für viele Tierhalter mit Unsicherheiten behaftet. Hemmend ist insbesondere die fehlende finanzielle Rentabilität, vor allem dann, wenn Projekte in Eigeninitiative von Landwirten entstehen. Auch gibt es nur wenige Hilfestellungen oder Beispielprojekte, an deren Erfahrungen sich Tierhalter orientieren könnten. Daher würden die Erstellung von Praxisleitfäden und eine bessere Vernetzungsarbeit die Attraktivität und Akzeptanz von Waldweideprojekten für Tierhalter deutlich erhöhen. Zielführend scheint zudem eine frühzeitige Einbeziehung von Tierhaltern in die Ausarbeitung von Pflege- und Entwicklungsplänen für Hutewaldprojekte. Eingereicht am 11.12.2024, akzeptiert am 30.05.2025.
Veröffentlicht am
Abb. 1: Reaktivierte Waldweide auf den Kühbacher-Wiesen im Reinhardswald, Nordhessen. Das Rote Höhenvieh als typische robuste und widerstandsfähige Mittelgebirgsrasse hat Adlerfarn-Dominanzbestände aufgebrochen und vielfältige Übergänge zwischen Wald und Offenland geschaffen. Bei den Tieren steht deren Halterin.
Abb. 1: Reaktivierte Waldweide auf den Kühbacher-Wiesen im Reinhardswald, Nordhessen. Das Rote Höhenvieh als typische robuste und widerstandsfähige Mittelgebirgsrasse hat Adlerfarn-Dominanzbestände aufgebrochen und vielfältige Übergänge zwischen Wald und Offenland geschaffen. Bei den Tieren steht deren Halterin.Marcus Schmidt
DOI:10.1399/NuL.150551 1 Einleitung Beweidungsprojekte zur Pflege von naturschutzfachlich wertvollen Kulturlandschaften erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit (vergleiche Bunzel-Drüke et al. 2019, Hutter 2022, Zweckverband Naturpark Solling-Vogler 2021). Dies gilt nicht nur für Offenlandlebensräume wie Heiden, Dünen und Kalkmagerrasen, sondern auch für Hutewälder und Hutelandschaften im Wald. Die besondere Strukturvielfalt und Verzahnung von Wald- und Offenlandbiotopen, die in diesen Lebensräumen durch Weidetiere wie Rinder und Pferde dynamisch gestaltet wird (Abb. 1), ist aus Sicht des Naturschutzes von großer Bedeutung und kann nicht durch eine rein mechanische Pflege ersetzt werden (Hartel & Plieninger 2014, Lorincz et al. 2024,...
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