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Zukunfts- oder Klimabäume

Wie gut sind die Arten zur Förderung der Biodiversität geeignet?

Erhaltung und Neupflanzung von Bäumen helfen, die negativen Auswirkungen von Klimaveränderungen zu bewältigen. Das Vorhandensein geeigneter Baumarten ist zudem wichtig für Schutz und Förderung der Biodiversität. Um abzuschätzen, welchen Beitrag die derzeit für den Siedlungsraum empfohlenen Baumarten zur Biodiversitätsförderung leisten und welche Baumarten stärker berücksichtigt werden sollten, analysierten wir basierend auf der Online-Datenbank „Bladmineerders“ die Nutzung von 126 potenziellen Zukunfts- und Klimabaumarten durch von den Bäumen lebende (phytophage oder parasitische) Organismen. Die Zahl der phytophagen Tiere und phytoparasitischen Pilze pro Baumart reichte von zwei bis 570 Arten. Baumarten, die von einer großen Anzahl von Arten genutzt wurden, waren mehrheitlich einheimisch, und Baumarten mit einer geringen Anzahl von Phytophagenarten waren hauptsächlich exotischen Ursprungs. Die verschiedenen Listen mit empfohlenen Bäumen für den Siedlungsraum wurden hinsichtlich der ermittelten Artenzahl von Phytophagen miteinander verglichen. Es ergab sich eine signifikant positive Korrelation mit den Ergebnissen des Schweizer Biodiversitätsindexes nach Gloor und der Anzahl fruchtfressender Vögel nach Turcek. Keine Korrelation ergab sich mit der Klassifizierung von Zukunftsbäumen nach der Gartenamtsleiterkonferenz GALK und der Liste der „Bienenbäume“ der LWG Veitshöchheim. Unsere Auswertung zeigt, dass die bestehenden Klimabaumlisten überarbeitet werden müssen, um die Biodiversität besser zu fördern. Dabei sollte das Kriterium der Biodiversitätsförderung durch die jeweilige Baumart bei der Auswahl der Bäume für die Stadtbaumlisten stärker berücksichtigt werden. Da sich besonders heimische Baumarten als förderlich für die Biodiversität erwiesen haben, sollte eine gezieltere Berücksichtigung heimischer Baumarten erfolgen. Werden nicht-heimische Baumarten verwendet, empfiehlt sich eine Bevorzugung von Arten aus benachbarten Naturräumen sowie von Arten, die gut in Nahrungsnetze integriert sind, wie Quercus - oder Salix -Arten. Eingereicht am 21.01.2024, angenommen am 30.06.2024.
Veröffentlicht am
Einheimische Arten bieten zahlreichen spezialisierten phytophagen Organismen einen Lebensraum – ohne dass die Vitalität des Baumes darunter leidet. Das ist gerade bei den stark genutzten einheimischen Eichen-Arten gut sichtbar. Die phytophagen Insekten sind dann wiederum Futter für zahlreiche Vögel, auch für die Nestlinge der Goldammer.
Einheimische Arten bieten zahlreichen spezialisierten phytophagen Organismen einen Lebensraum – ohne dass die Vitalität des Baumes darunter leidet. Das ist gerade bei den stark genutzten einheimischen Eichen-Arten gut sichtbar. Die phytophagen Insekten sind dann wiederum Futter für zahlreiche Vögel, auch für die Nestlinge der Goldammer. Aufderheide
Ulrike Aufderheide, Christoph Peters, Karsten Mody und Heinke Marxen-Drewes 10.1399/NuL.52180 1 Einleitung Die Welt ändert sich und es ist klar, dass eine große Transformation unseres Lebens und Wirtschaftens ansteht (Sureth et al. 2023). Während die Klimakrise von Politik und Gesellschaft als Herausforderung wahrgenommen wird, lässt die Aufmerksamkeit für die Biodiversitätskrise nach einigen erfolgreichen Volksbegehren zur „Rettung der Bienen“ nach, obwohl die planetaren Grenzen von neun untersuchten Handlungsfeldern am weitesten in Bezug auf die genetische Vielfalt und die Funktionalität der Biologischen Vielfalt überschritten wurden (Richardson et al. 2023). So sind derzeit 19 % aller mitteleuropäischen Arten vom Aussterben bedroht,...
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