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Ergebnisse von Interviews am Beispiel von Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Umsetzungs- und Betreuungsmodelle der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Abstracts

Die europäische FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG) von 1992 soll die Biodiversität in Europa unter anderem durch ein EU-weites Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ fördern. Durch den föderalistischen Aufbau in Deutschland hat jedes Bundesland eigene Strategien entwickelt, um die FFH-Richtlinie rechtlich umzusetzen und Betreuungsmodelle für die Gebiete zu schaffen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, Problemfelder bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie sichtbar zu machen und Verbesserungsvorschläge aufzuzeigen. Um die Betreuungsmodelle zu untersuchen, wurden in Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen persönliche und telefonische Experten-Interviews geführt. Behördenmitarbeitende haben vor allem mit bürokratischen Hürden, wie fehlenden Verbindlichkeiten, zu kämpfen. Landwirtinnen und -landwirte fühlen sich meist nicht ausreichend finanziell entschädigt oder unterstützt. Naturschützerinnen und Naturschützern fehlt eine zufriedenstellende Beachtung von Naturschutzbelangen. Aus der Untersuchung lässt sich ableiten, dass es bereits gute Ansätze bei den Betreuungsmodellen gibt, welche ausgebaut und erweitert werden müssen. Dazu gehören behördenübergreifende Arbeitsgruppen bei gleichzeitiger Integration von Landnutzenden und Ehrenamtlichen, langfristig finanzierte Natura-2000-Stationen und eine bessere Gebietsbetreuung durch Ehrenamtliche und Ortskundigen.

Implementation and support models for implementing the Habitats Directive – Interview finding using Lower Saxony, Saxony, Saxony-Anhalt, and Thuringia as examples

The European Habitats Directive (Council Directive 92/43/EEC) of 1992 aims to promote biodiversity in Europe by designating an EU-wide network of protected areas called ‘Natura 2000’. Due to the federal structure in Germany, each federal state has developed its own strategies to legally implement the Habitats Directive and to create management concepts for the sites. The aim of this study is to identify problem areas in the implementation of the Habitats Directive and to suggest improvements. In order to investigate the supervision models, personal and telephone expert interviews were conducted with contact people from the divisions of administration, planning agencies, agriculture and nature conservation. Due to their central location in Germany and their agricultural character, Lower Saxony, Saxony-Anhalt, Saxony, and Thuringia were selected as the federal states to be investigated. Administration employees struggle with bureaucratic hurdles, such as a lack of liabilities. Farmers usually feel that they are not sufficiently compensated or supported financially. Conservationists miss satisfactory conservation considerations. Each stakeholder group surveyed sees different problems in the implementation of the Habitats Directive. From the survey it can be concluded that there are already good approaches in the support models, which, however, need to be expanded and extended. These include, for example, multi-agency working groups with simultaneous integration of land users and volunteers, long-term financed Natura 2000 stations, and better site management by volunteers and local experts.

Veröffentlicht am
Abb. 2: Weiden im FFH-Gebiet Nr. 141 (Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle) (Catatine (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rabeninsel_Weiden.JPG), „Rabeninsel Weiden“ (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ legalcode).
Abb. 2: Weiden im FFH-Gebiet Nr. 141 (Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle) (Catatine (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rabeninsel_Weiden.JPG), „Rabeninsel Weiden“ (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ legalcode).wikimediacommons/Catatine
Eingereicht am 20.11.2021, angenommen am 07.04.2023 1 Einleitung Die Europäische Union (EU) hat die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) verabschiedet, um ein möglichst zusammenhängendes Netzwerk an geschützten Gebieten (Natura 2000) in der EU zu bilden. Das Ziel des Netzwerks ist der Schutz von gefährdeten Arten und Lebensraumtypen von europäischer Bedeutung (KOM 2002). Das Netz umfasst FFH- und Vogelschutzgebiete und soll Naturschutz, nachhaltige Landwirtschaft und Wirtschaftlichkeit vereinen (KOM 2017). Mit 18 % der Landfläche der EU (ebd.) ist es das größte staatenübergreifende Schutzgebietssystem der Welt (Blicharska et al....
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