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Ergebnisse einer vergleichenden Literaturstudie

Welche Auswirkungen haben Erholungsaktivitäten auf Verhalten, Physiologie und Demografie von Wildtieren?

Abstracts

Freizeitaktivitäten wie Wandern und Radfahren erfreuen sich wachsender Beliebtheit, was sich in steigenden Besucherzahlen vor allem in Schutzgebieten widerspiegelt. Diese Literaturstudie zeigt, dass Erholungsaktivitäten nachteilige Effekte auf Verhalten, Physiologie und Demografie von Wildtieren haben. Große Raubtiere, Mesoprädatoren und Huftiere reagieren unter anderem mit erhöhter Wachsamkeit und Fluchtverhalten auf Erholungsnutzung. Zudem werden Ruhezeiten der Tiere reduziert, ihre Nahrungssuche gestört und ihr Stressniveau erhöht. Langfristig kann Erholungsnutzung zu einer Verschiebung der zeitlichen und räumlichen Aktivität von Wildtieren sowie einer Verminderung ihres Fortpflanzungserfolges führen. Aufgrund von Wechselwirkungen verschiedener Umweltvariablen und individueller Faktoren können die Reaktionen der Wildtiere unterschiedlich stark ausfallen. Um Auswirkungen von Erholungsnutzung auf Wildtiere zu vermindern, sollte im Rahmen von Managementmaßnahmen die räumliche und zeitliche Trennung von Erholungssuchenden und Wildtieren durch Regelungen, wie etwa ein Wegegebot und räumliche und/oder zeitliche Betretungsverbote, sowie durch gezielte Lenkung von Besucherströmen und gegebenenfalls eine Reduzierung des bestehenden Wegenetzes gefördert werden. Eine Sensibilisierung der Besucher hinsichtlich der Effekte ihrer Aktivitäten auf Wildtiere kann ebenfalls dazu beitragen, die Einhaltung von Regeln zu fördern und somit negative Auswirkungen zu verringern.

The effects of outdoor recreation on wildlife – Results of a comparative literature review

Outdoor activities such as hiking and cycling are growing in popularity, which is also reflected by increasing visitor numbers in protected areas. However, this literature review documents adverse effects of recreational use on wildlife behaviour, physiology, and demography. Large carnivores, mesopredators, and ungulates react, for instance, with increased vigilance and flight behaviour to recreational activities. Outdoor recreation can also have negative effects on resting times, foraging behaviour, stress levels, reproductive success, and can lead to an alteration of wildlife’s spatio-temporal behaviour and activity. Due to interactions of different environmental variables and individual factors, the different behavioural reactions can be displayed to varying degrees. In order to mitigate the effects of recreational activities on wildlife, management plans should promote the spatial and temporal separation of recreationists and wildlife through regulations, e.g. restricting recreational use to trails and restricting access to certain areas spatially and/or temporally, and through the management of visitor movements or even the reduction of already existing infrastructure. Raising visitor awareness regarding the effects of their activities could also help to promote compliance and thereby reduce the adverse impacts of recreational use on wildlife.

Veröffentlicht am
Rainer Simonis
Eingereicht am 15. 06. 2022, angenommen am 25. 11. 2022 1 Einleitung In den letzten Jahrzehnten konnte im Bereich der Erholungsnutzung ein regelrechter Boom beobachtet werden. Auch in Schutzgebieten sind die Besucherzahlen angestiegen, mit weltweit circa acht Milliarden Besuchern jährlich (Balmford et al. 2009, 2015, Mayer & Woltering 2017). Der Großteil der Erholungsnutzung in Schutzgebieten findet mit einem Anteil von circa 85 % in Europa und Nordamerika statt, gefolgt von Asien und Australien (12 %), Südamerika (2 %) und Afrika (1 %) (Balmford et al. 2015). Da von der höheren Anzahl an Touristen, die durch Schutzgebiete angezogen werden, häufig auch die lokale Ökonomie profitiert, stellt Erholungsnutzung in diesen Regionen einen...
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