Achtung Staatsgrenze?
Abstracts
Die Nationalparke Bayerischer Wald und Sumava im bayerisch-tschechischen Grenzraum bilden zusammen ein transnationales Großschutzgebiet, das nicht nur aufgrund seines ökologischen, sondern auch aufgrund des hohen historisch-kulturellen Werts ein attraktives Ausflugziel für Einheimische sowie Tages- und Urlaubsgäste darstellt. Vor dem Hintergrund steigender Besucherzahlen steht das Schutzgebietsmanagement vor der Aufgabe, die biologische Vielfalt zu schützen und gleichzeitig eine qualitätsvolle Erholungsnutzung zu ermöglichen. Um mögliche Konflikte zwischen Naturschutzzielen und Erholungsnutzung rechtzeitig zu identifizieren und vertiefte Erkenntnisse über die Besucherinnen und Besucher in den beiden Nationalparken zu erhalten, wurde ein gemeinsames, grenzüberschreitendes sozioökonomisches Besuchermonitoring (SÖM) implementiert. Im Rahmen einer Teilerhebung des SÖM wurde dabei ein besonderes Augenmerk auf Besucherinnen und Besucher gelegt, die grenzüberschreitende Touren in den Nationalparken unternehmen. Der vorliegende Beitrag stellt zentrale Ergebnisse dieser Besucherbefragung und -zählung vor. Zunächst werden die soziodemografischen Kennzeichen dieser spezifischen Gruppe sowie deren Besuchsmotivation und -zufriedenheit herausgearbeitet und anschließend raumzeitliche Muster der grenzüberschreitenden Erholungsnutzung analysiert. Insgesamt zeigt sich nicht nur die hohe Bedeutung der grenzüberschreitenden Erholungsnutzung im transnationalen Großschutzgebiet, sondern auch die heterogene Zusammensetzung der Grenzgängerinnen und Grenzgänger beispielsweise in Hinblick auf ihre Herkunft, Sprachkenntnisse und Aktivitäten. Aufbauend auf den Erkenntnissen werden Managementempfehlungen für eine abgestimmte grenzüberschreitende Besucherlenkung abgeleitet.
Achtung Staatsgrenze? Crossborder recreational use in the Bavarian Forest National Park and Sumava National Park
The Bavarian Forest National Park and Sumava National Park are located in the Bavarian-Czech border area. These national parks form a crossborder protected area attracting locals, day visitors, and tourists; they come not only due to its ecology, but also due to its history and culture. Against the background of increasing visitor numbers, protected area management faces the challenging task of preserving biodiversity as well as enabling high-quality recreational use in the parks. To identify potential conflicts between nature conservation and recreational use, and to gain in-depth knowledge about the visitors in the national parks, joint crossborder socioeconomic monitoring (SÖM) was implemented. One of the SÖM work packages focuses on visitors undertaking crossborder recreational activities. This paper presents the main results of this work package, based on a visitor survey and census. First, it points out the socio-demographic characteristics, motivation, and satisfaction of this specific visitor group. Second, it analyses the sociotemporal patterns of crossborder recreational use in the transboundary protected area. Finally, the results indicate the great importance of crossborder recreational use, as well as the heterogeneity of visitors crossing the border in terms of their origin, language skills, and activities. Based on these findings, practical recommendations for coordinated crossborder visitor management are derived.
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