Kurz & bündig
Grünes Klassenzimmer: Mit rund 4,75 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II entsteht im bayerischen Oberelsbach ein „Grünes Klassenzimmer“, eine Umweltbildungseinrichtung im Biosphärenreservat Rhön. Der Neubau wird Unterrichtsräume, Labor- und Experimentierbereiche sowie Übernachtungsmöglichkeiten haben. Schulklassen können dort Aufenthalte buchen und Natur vor Ort erleben.
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Nationalpark Senne: Unterstützung für den Plan, in der Region Senne-Teutoburger Wald einen Nationalpark auszuweisen, erhielt der NABU durch einen Besuch vom Prof. Dr. Michael Succow. Der „Vater“ der Großschutzgebiete in der letzten Stunden der DDR und Träger des Alternativen Nobelpreises betonte bei einem Besuch die Nationalparkwürdigkeit. Wie bei vielen Nationalparken in den neuen Bundesländern habe die militärische Nutzung dafür gesorgt, dass Gebiete wie die Senne heute eine solch hohe naturschutzfachliche Bedeutung besäßen. Succow appellierte an das Militär, diese Nutzung nicht weiter zu intensivieren. In weiten Teilen der Bevölkerung sind die Nationalparkpläne unstrittig: In einer EMNID-Untersuchung haben sich 86 % der Befragten eindeutig für einen Nationalpark in Ostwestfalen ausgesprochen.
Heilpflanzen: Der FairWild-Standard trägt maßgeblich zum Schutz von weltweit bedrohten Heil- und Aromapflanzen bei. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht von TRAFFIC, dem gemeinsamen
Artenschutzprogramm von WWF und Weltnaturschutzunion IUCN. Auch ihre Lebensräume und die Existenzgrundlage der auf sie angewiesenen Lokalbevölkerung werden durch sie erhalten, so der Report. Er dokumentiert Erfahrungen und Erfolge von sechs Projekten zur nachhaltigen Nutzung von Heilpflanzen von Südamerika über das südliche Afrika bis Südostasien. Derzeit sind über 20 Produkte aus 13 Ländern, darunter vor allem Tees aus Wildpflanzen, auf dem Weg, mit dem FairWild-Label auf den Markt zu kommen.
Grzimek-Erbe: 2009 hat die Zoologische Gesellschaft Frankfurt – Grzimeks Hilfe für die bedrohte Tierwelt – weltweit 7,73 Mio. Euro in die Förderung ihrer Naturschutzprojekte investiert. Das ist rund eine Million mehr als im Jahr zuvor und so viel wie noch nie, doch in Anbetracht des rapiden Verlustes an biologischer Vielfalt bleibt es ein Tropfen auf den heißen Stein. Diese Bilanz zog Geschäftsführer Dr. Christof Schenck bei der Vorstellung des Jahresberichts 2009. „Wir konnten im letzten Jahr die Naturschutzarbeit draußen vor Ort nochmals deutlich ausbauen, da es uns gelungen ist, rund eine Million mehr an Drittmitteln zu akquirieren als im Jahr davor.“ Von 1992 bis 2000 investierte die ZGF 27,5 Mio. Euro in den Naturschutz, von 2000 bis 2009 waren es hingegen 45,7 Mio. Euro. In mehr als 35 Nationalparken oder Schutzgebieten weltweit seien ZGF-Experten aktiv. Die Projekte gehen heute weit über den Schutz einzelner Tierarten oder Nationalparks hinaus, sie agieren vielmehr in größeren ökosystemaren Einheiten und bezögen die Menschen ein.
Alpen-Olympia: Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist aus der Fachkommission Umwelt der Bewerbungsgesellschaft München +2 für die Olympischen Winterspiele 2018 ausgeschieden. „Wir halten nach sorgfältiger Prüfung der Bewerbungsunterlagen und zwei ausführlichen Gesprächen mit führenden Vertretern der Bewerbungsgesellschaft die Durchführung der Spiele in Garmisch-Partenkirchen mit seinen engen Gebirgstälern und ökologisch bedeutsamen Flächen für nicht verantwortbar“, betonte Hartmut Vogtmann, Vizepräsident und Delegationsleiter des DNR. Bisher wähnte sich München gerade wegen der Betonung des Umweltschutzes im Vorteil gegenüber den Mitbewerbern Annecy (Frankreich) und Pyeongchang (Südkorea). Das sei nun anders: „Natur- und Landschaftszerstörung im Oberland in Zeiten des Klimawandels, fehlende Transparenz und explodierende Kosten – für all das steht inzwischen München 2018“, sagte Sebastian Schönauer vom DNR und dem Bund Naturschutz in Bayern. Die versprochene Einrichtung eines Biosphärenreservats als Ausgleichsmaßnahme habe sich wegen der unprofessionellen Vorgehensweise der Bewerbungsgesellschaft als bloße Luftblase entpuppt, so Röscheisen.
Streuobst: Eine zweisprachige Internetplattform unter http://www.zukunft-streuobst.de hat zum Ziel, die bedeutendsten Streuobstgebiete Europas und die in ihnen befindlichen Streuobstgebiete räumlich zu bestimmen und ihre Struktur zu charakterisieren. Die europaweite Bedeutung der Streuobstgebiete für Mensch und Ökologie soll dokumentiert werden und so einen wesentlichen Beitrag für ihren Erhalt liefern.
Welterbe: Die Internationale Naturschutzunion (IUCN) hat im September fünf als UNESCO-Weltnaturerbe nominierte Buchenwälder in Deutschland besichtigt und überprüft. Im Januar hatte Deutschland die Aufnahme herausragender alter Buchenwälder in die prestigeträchtige Welterbeliste beantragt. Für die Nominierung wurden ausgewählte Bereiche aus fünf Schutzgebieten Deutschlands vorgeschlagen: Nationalpark Jasmund, Serrahn im Müritz-Nationalpark (beide Mecklenburg-Vorpommern), Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg), Nationalpark Hainich (Thüringen) und Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen). Die Entscheidung durch das Welterbekomitee der UNESCO wird für Sommer 2011 auf der Basis einer Empfehlung der IUCN erwartet ( http://www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de ).
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