Entwicklung der zoologischen Artenkenntnis
Langzeitstudie mit Lehramtsstudierenden der Biologie
Der fortschreitende Biodiversitätsverlust unserer heimischen Flora und Fauna rückt immer mehr in den Fokus von Gesellschaft und Politik. Doch trotz zunehmenden Interesses vieler Menschen an der Natur nimmt die Artenkenntnis innerhalb unserer Bevölkerung immer weiter ab. Eine Chance, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bietet ein vielseitiger Biologieunterricht, in dem Artenvielfalt und Artenschutz im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung thematisiert werden. Ihrer Rolle als Multiplikatoren von Umweltbildung können Lehrkräfte in diesem Rahmen jedoch nur gerecht werden, wenn sie selbst über eine fundierte Artenkenntnis verfügen. In der vorliegenden Studie wurden im Zeitraum von 2009 bis 2024 die zoologische Artenkenntnis und die Selbsteinschätzung der eigenen Artenkenntnis mittels Fragebogen von 840 Lehramtsstudierenden der Biologie erhoben. Im Erhebungszeitraum liegt die Artenkenntnis auf einem anhaltend niedrigen Niveau. Eine leichte Abnahme über die Erhebungsjahre (2009??-2024) kann statistisch gezeigt werden. ??
Eingereicht am 03.07.2024, angenommen am 07.10.2024.
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Luisa Beunink, Karsten Damerau, Angelika Preisfeld, Ingo Busse und Sabrina Bleidißel 10.1399/NuL.79735 1 Einleitung 1.1 Artenkenntnis Der fortschreitende Verlust von Biodiversität steht seit geraumer Zeit im Fokus von Gesellschaft und Forschung. So sind weltweit viele Ökosysteme sowie Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht und ihre Zahl steigt stetig an (Butchart et al. 2010; IUCN 2022). Eine fokussierte Bildung für nachhaltige Entwicklung (De Haan 2008, Varela-Candamio et al. 2018, Weber 2018, Wittig & Niekisch 2014) mit der Ausbildung einer fundierten biologischen Artenkenntnis kann ? implementiert bereits in der frühkindlichen Bildung ? die Bedeutung und Wertschätzung eines intakten biologischen Systems Erde zusätzlich aufbauen...