Am Beispiel von Windenergieanlagen:
Integration des natürlichen Klimaschutzes in UVP und Eingriffsregelung
Derzeit fehlen praxisnahe Methoden zur Berücksichtigung des natürlichen Klimaschutzes sowohl für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zur Auswahl der besten Projektalternativen als auch für die Eingriffsregelung zur genauen Bestimmung des Kompensationsumfangs. Im Gegensatz zur SUP erfordern UVP und Eingriffsregelung die Nutzung detaillierter regionaler Geodaten. Der Beitrag bietet eine Anleitung zur Alternativenbewertung bezüglich der Auswirkungen von Projekten auf die CO
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-Bilanz von Ökosystemen in der UVP sowie zur Berechnung des Kompensationsumfangs für die verlorenen Speicher- und Senkenfunktionen in der Eingriffsregelung. Das Vorgehen wird am Beispiel der Region Hannover und der dort verfügbaren Geodaten sowie für den Eingriff Windenergieanlagen illustriert. Trotz Unsicherheiten bieten die vorgeschlagenen Ansätze eine ausreichende Genauigkeit zur Auswahl der besten Vorhabenalternative in der UVP sowie der Kompensationsmaßnahmen. Grundsätzlich sollte bei potenziell hohen CO
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-Verlusten wie im Falle von Mooren und Wäldern der Vermeidungsgrundsatz beachtet werden.
Eingereicht am 07.06.2025, akzeptiert am 05.08.2025.
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10.1399/NuL.170698 1 Hintergrund und Problemstellung Die Integration des natürlichen Klimaschutzes in die Strategische Umweltprüfung (SUP) und Bürgerbeteiligung im Falle von Plänen und Programmen zur Energiewende wurde in einem vorangehenden Artikel in dieser Zeitschrift (von Haaren & Siebel 2025) behandelt. Die dort vorgestellte Bewertungsmethode ermöglicht eine erste Einschätzung der Auswirkungen von Programmen und Planungen vor allem zu Windenergieanlagen (WEA) und Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA). Genauere Daten zu betroffenem Biotoptyp, Boden et cetera müssen nicht erhoben werden. In diesem Beitrag geht es hingegen um die Bewältigung des natürlichen Klimaschutzes auf der konkreten Projektebene im Rahmen von...