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Warten auf Sommerregen und andere Hinweise

Erfolgreiche Reptilienerfassungen

Reptilien sind gut nachweisbar, wenn trockenes Gras schon warm, die angrenzende grüne Vegetation aber noch etwas kühler und feucht oder nass ist. Im Frühjahr tritt dies vor allem bei freundlichem Wetter ein, später im Jahr meist bei Aktivitätsbeginn und im Sommer vor allem nach Regen. Bei höheren Temperaturen und Trockenheit sind heimische Reptilien oft kaum zu finden. Die Kenntnis von arttypischen Aktivitätsmustern und Mikrohabitaten hilft beim Auffinden enorm, wir geben entsprechende Hinweise für Kreuzotter, Schlingnatter und Zauneidechse. Hingegen wird in den Leistungsbeschreibungen für faunistische Untersuchungen an (Fern-) Straßen für Reptilien unter anderem „kein Niederschlag, 22–30 °C“ vorgegeben (Methodenblatt R1 in Albrecht et al. 2014). Unter solchen Bedingungen sind sie oft schlecht bis gar nicht nachweisbar. Auch die in vielen Verfahren angewendeten Hinweise zum FFH-Monitoring (BfN & BLAK 2017) machen teilweise in der Praxis ungünstige Vorgaben. Problematisch sind dort insbesondere Bewertungen und nicht genannte Gefährdungen. Beide Handreichungen haben großen Einfluss auf die Erfassung und den Schutz von Reptilien, die FFH-Vorgaben werden von den Bundesländern oft direkt übernommen. Überarbeitungen entsprechender Leitfäden im Einklang mit der Biologie der jeweiligen Arten halten wir für dringend notwendig. Wir empfehlen dabei ausdrücklich, auf starre Vorgaben zu verzichten. Es sollte möglich sein, vor Ort je nach Saison, Witterungsverlauf und zu untersuchenden Arten vergleichbare Aktivitätszeiträume und dann bestmögliche Bedingungen zu wählen. Eingereicht am 28.12.2023, angenommen am 20.02.2024.
Veröffentlicht am
Abb. 4: Beginnender Rückzug von Ringelnattern und Blindschleichen nach Anheben eines künstlichen Verstecks.
Abb. 4: Beginnender Rückzug von Ringelnattern und Blindschleichen nach Anheben eines künstlichen Verstecks. Ina Blanke
Ina Blanke, Moritz Wartlick, Britta Schleupner und Dirk Mertens 10.1399/NuL.24413 1 Einleitung Seit vielen Jahren kartieren wir Reptilien, vor allem in Niedersachsen. Dies geschieht unter anderem bei UVPs, im FFH-Monitoring und bei der Gebietsbetreuung. Hierbei finden wir Reptilien häufig auch dort, wo andere zuvor vergeblich gesucht haben. Im Rahmen unserer Diplomarbeiten haben wir umfangreiche Freiland-Untersuchungen zu Zauneidechsen, Kreuzottern und Schlingnattern sowie zu Gefäßpflanzen und Schmetterlingen durchgeführt (Blanke 1995, Mertens 1999, Thomas 1999, Wartlick 2010). Damals und seither gelangen uns immer wieder auch Reptilienbeobachtungen zu vermeintlich falschen Zeiten und bei vermeintlich falschem Wetter (zu kalt, zu nass, zu...
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