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Untersuchungen an nachtfliegenden Lepidopterenarten in Mecklenburg-Vorpommern

Sind xerothermophile Schmetterlinge Gewinner des Klimawandels?

Abstracts

Es wurden modellhafte Untersuchungen zu den sogenannten „Gewinnern des Klimawandels“ am Beispiel von zumeist nachtfliegenden Schmetterlingsarten vorgenommen. In die Analysen wurden Arten einbezogen, die mehr oder weniger xerothermophil sind und in Mecklenburg-Vorpommern vornehmlich trockenwarme Magerrasen, südexponierte Waldränder und Dünenbereiche besiedeln.
 

Durch eine Verschneidung ihrer Verbreitungsgebiete in Europa mit Datensätzen zu Isohypsen und Isothermen wurden die ökologischen Amplituden der Arten abgeleitet. Es konnte festgestellt werden, dass es bei einem Vergleich der ermittelten Werte mit denen der klimatologischen Referenzperiode und der Klimaprojektion bis 2070 nur eine Art aus dieser Gruppe gab, welche die meisten der untersuchten klimatischen Parameter (mittlerer Jahresniederschlag, Jahresmaximal-, Jahresmittel- und Jahresminimaltemperatur) weitestgehend noch bis Ende der Klimaprojektion tolerieren kann. Beim Gros der Arten wich besonders der Median der ökologischen Amplituden bei der Jahresmittel- und winterlichen Minimaltemperatur von projizierten Klimazuständen ab. Bei einigen Arten konnte diese Divergenz bei fast allen Parametern festgestellt werden. Damit wird deutlich, dass auch das Überleben der xerothermophilen Arten von der generellen Temperaturentwicklung der nächsten Jahre abhängt. Durch die derzeitige klimatische Situation werden vor allem ubiquitäre und migrierende Arten gefördert.

Are butterflies and moths of dry and warm habitats the winners of climate change? Studies on nocturnal lepidopteran species in Mecklenburg-Vorpommern.

Model studies were carried out on so-called “climate change winners” using mostly night-flying butterfly and moth species. The analyses included species that are more or less xerothermophilous and colonize mainly dry-warm grasslands, south-exposed forest edges, and dune areas in Mecklenburg-Western Pomerania. By intersecting their distribution areas in Europe with data sets on isohypses and isotherms, the ecological amplitudes of the species were derived. It was found that, when comparing the determined values with those of the climatological reference period and the climate projection until 2070, there was only one species in this group that could tolerate the most investigated climatic parameters (mean annual precipitation, annual maximum, mean and minimum temperature) until the end of the climate projection. For the majority of species, the median of ecological amplitudes for mean annual and winter minimum temperature in particular deviated from projected climate states. For some species, a deviation of ecological requirements of future climate was observed for almost all parameters. Thus, it becomes clear that the survival of xerothermophilous species also depends on general temperature development in the coming years. Due to the current climate situation, mainly ubiquitous and migrating species will benefit.

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Abb. 1: In den Sanderbereichen Mecklenburg-Vorpommerns fliegt der Purpurbär (Diacrisia purpurata).
Abb. 1: In den Sanderbereichen Mecklenburg-Vorpommerns fliegt der Purpurbär (Diacrisia purpurata).Britta Blumrich
Von Volker Thiele und Tim Hoffmann Eingereicht am 03. 03. 2021, angenommen am 24. 12. 2021 1 Einführung In den letzten 100 Jahren ist die durchschnittliche globale Temperatur an der Erdoberfläche um 0,85 °C angestiegen (IPCC 2013). Die Erhöhung des Anteils an Treibhausgasen in der Atmosphäre wird dabei als wesentliche Ursache dieser Veränderung genannt (ACIA 2004). Verschiedene Projektionen gehen von einer Erderwärmung von bis zu 4,8 °C innerhalb dieses Jahrhunderts aus (IPCC 2013). Wenn man annimmt, dass es möglich ist, die Treibhausgase auf die Konzentrationen des Jahres 2000 zu begrenzen, so würden die bereits emittierten Treibhausgase bis zum Ende des Jahrhunderts unvermeidlich eine Erwärmung um weitere 0,6 °C bewirken (im Vergleich...
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