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Wassernutzungsstrategien

Wie reagieren Wälder auf Dürre?

Wie genau reagieren ein Waldsystem und seine einzelnen Pflanzen auf extreme Dürre? Die beteiligten Prozesse zu verstehen ist maßgeblich, um Wälder widerstandsfähiger gegen zunehmende Trockenheit im Klimawandel zu machen und auch, um Klimamodelle weiter präzisieren zu können. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Christiane Werner von der Universität Freiburg hat zu dieser Frage nun das bislang umfassendste Experiment unter Einsatz von stabilen Isotopen als Marker durchgeführt.
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Künstlicher Regenwald im US-Forschungszentrum Biosphere 2
Künstlicher Regenwald im US-Forschungszentrum Biosphere 2
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Dafür haben sie einen künstlichen Regenwald im US-Forschungszentrum Biosphere 2 während 9,5 Wochen Dürre ausgesetzt und beobachtet, welche spezifischen Strategien unterschiedliche Pflanzen gegen die Trockenheit anwendeten und wie sie dabei mit anderen Pflanzen, dem Boden und der Atmosphäre interagierten. Die Studie wurde im Magazin Science veröffentlicht (NuL4196).

Die Forschenden identifizierten in ihrem Experiment vier Pflanzentypen mit unterschiedlichen Reaktionen auf die erzeugte Dürre: trockentolerante und trockenheitsempfindliche – und in diesen beiden Kategorien große, kronenbildende Bäume sowie Unterwuchsarten. Die Pflanzentypen zusammen wirken in einem komplexen System zusammen, das so bei Dürre länger stabil bleiben kann.

„Eine der erstaunlichsten Reaktion beobachteten wir zwischen den großen, trockenheitstoleranten und – empfindlichen Bäumen“, erläutert Christiane Werner. Die empfindlichen sind diejenigen, die generell am meisten Wasser verbrauchen, insbesondere aus dem Oberboden. Da dieser auch am schnellsten austrocknete, litten sie am schnellsten und am intensivsten am Wassermangel. Zu vermuten sei gewesen, dass sie umgehend auch die Wasserressourcen im tiefen Boden anzapfen, um ihren hohen Verbrauch aufrecht zu erhalten. „Stattdessen aber“, so Werner, „drosselten sie ihren Wasserverbrauch drastisch und griffen erst unter sehr extremer Dürre auf ihre Tiefwasserreserven zurück. Damit schonten sie möglichst lange die tiefliegenden Wasserreserven, auch für die trockenheitstoleranten Bäume.“ Und diese hingegen erhielten durch ihren ohnehin geringeren Wasserdurchfluss länger ihr Blätterdach, was wiederum längere anhaltende Feuchtigkeit im Unterwuchs unterstützte. Und ein geschonter Unterwuchs wirkt der Austrocknung im Oberboden entgegen, von dem die trockenheitsempfindlichen Bäume stark abhängen.“

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