Strukturmosaike statt Großflächigkeit: Agrarsysteme der Zukunft sind multikulti
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Wildpflanzen für Biogas
Welches Potenzial haben in diesem Kontext mehrjährige artenreiche Wildpflanzenmischungen zur Erzeugung von Biogas? Elena Krimmer und Kolleginnen zeigen im ersten Hauptbeitrag, dass die Verknüpfung von Produktivität und Biodiversität in diesem Fall gelingen kann: Brutvögel, Säugetiere, Laufkäfer, Spinnen, Honig- und Wildbienen profitieren von den spät im Jahr gemähten Strukturen. Das Titelbild indes belegt, dass in der Praxis auch hier Kompromisse eingegangen werden: Die Mahd noch blühender Pflanzen wird auch Verluste bei blütenbesuchenden Insekten verursachen. Und ja, die Mischungen enthalten nicht heimische Arten – das ist der Kompromiss, der aus Gründen der Produktivität eingegangen werden muss. Dennoch, das zeigt der Beitrag sehr schön, bestehen durch lange Standzeiten, wenige Arbeitsgänge, Verzicht auf Pestizide und den Blüten- und Strukturreichtum sehr viele Pluspunkte.
Für die Eco-Schemes geeignet?
Damit ist der Anbau von Wildpflanzenmischungen für Biogas eine (von vielen) geeignete Maßnahmen, um in der nächsten Agrarförderperiode in den Eco-Schemes berücksichtigt zu werden. Die Öko-Regelungen sollen helfen, der 1. Säule der Betriebsprämie eine gewisse Umweltwirksamkeit zu vermitteln. 20 bis 30 % der Mittel in der 1. Säule, komplett finanziert aus EU-Mitteln, sollen nach bisherigen Plänen dafür zur Verfügung stehen. Die Kommission hat gerade erste Vorschläge erläutert, was sie darunter versteht. Sie wird den Rahmen setzen, was möglich ist (den Rat und Parlament erfahrungsgemäß noch verwässern werden), aber die Mitgliedstaaten entscheiden dann in ihren Strategieplänen, was sie davon nutzen. Unabhängig davon steht eine Priorisierung noch aus, ob Wildpflanzen für Biogas dabei zu den wirksameren Maßnahmen im Vergleich zu anderen gehören. Denn das ist essenziell: Die Agrarfördermittel müssen so effizient wie irgend möglich eingesetzt werden – öffentliches Geld für öffentliche Güter!
UVP im Straßenbau, extensive Grünflächenpflege
Wie sich die 2017 in Kraft getretene rechtliche Modernisierung der Umweltverträglichkeitsprüfung auf Vorhaben des Straßenbaus auswirkt, beschreibt der zweite Hauptbeitrag. Er stellt Vorschläge für neue Richtlinien zur UVP im Straßenbau vor. Und der dritte Beitrag beinhaltet einen Vergleich zwischen intensivem und extensivem Management von Grünflächen in der Stadt Greifswald. Sein Fazit: Die verringerte Pflege fördert die Artenvielfalt und findet, zumindest bei guter Öffentlichkeitsarbeit, Akzeptanz in der Bevölkerung.
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