Unbewirtschaftete Wälder schützen effektiver als nachhaltig bewirtschaftete
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Eine europäisch-amerikanische Gruppe (Zoltán Kun et al.) sowie drei Wissenschaftler aus den USA und Australien (MaryBooth et al.) wiesen nach, dass die Schlussfolgerungen des Artikels auf ungeeigneten Annahmen und Berechnungen beruhen. Ein Autorenkollektiv der Naturwald Akademie, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie von Wohllebens Waldakademie zeigt nun in ihrer Publikation, dass die Behauptung, die Bewirtschaftung von Wäldern sei besser für den Klimaschutz als ihr Schutz, außerdem auf falschen Daten und auf Rechenfehlern beruht.
Der Erstautor Dr. Torsten Welle, Naturwald Akademie, stellt fest: „Nach Korrektur falscher Zuwachsdaten für ungenutzte Wälder aus der Originalstudie ergibt sich, dass die Klimaschutzwirkung von ungenutzten und geschützten Wäldern sogar bis zu zweieinhalb Mal so groß sein könnte als diejenige von forstwirtschaftlich genutzten.“ Zweitautor Professor Pierre Ibisch, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, führt weiter aus: „Die Verbrennung von frischem Stammholz, die sowohl die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erhöht als auch die natürlichen Kohlenstoffvorräte und funktionstüchtigen Waldsenken schwächt, ist schlicht nicht richtig.“
Das Thema ist umweltpolitisch brisant, da aktuell von Bund und Ländern die Vergütung von Ökosystemleistungen des Waldes und hier vor allem der Beitrag zum Klimaschutz durch die Förderung von sogenannten „klimastabilen Wäldern“ diskutiert werden. Es besteht konkret die Gefahr, dass die Förderung erfolgt, ohne dass relevante wissenschaftliche Befunde zum Kohlenstoffhaushalt von Wäldern berücksichtigt werden, welche die Regierungspläne nicht stützen. Über Webcode NuL4196 gelangen Sie zur Originalpublikation sowie den drei widerlegenden Schriften.
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