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Zustandsbewertung Meeresgewässer

Deutsche Nord- und Ostsee sind nicht in gutem Zustand

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Die Lebensräume und Arten der in der Nord- und Ostsee lebenden Fische, Vögel und Säugetiere sind derzeit hohen Belastungen ausgesetzt. Das zeigt die aktuelle Zustandsbewertung der Meeresgewässer, die als Aktualisierung der Anfangsbewertung zur Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie durchgeführt wurde.

55 Prozent der deutschen Nordseegewässer sind dem Bericht zufolge von Eutrophierung betroffen. Die Belastung mit Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor stammt vor allem aus der Landwirtschaft. Insgesamt sind nur sechs Prozent der Nordseegewässer diesbezüglich in gutem Zustand. Noch besorgniserregender sieht es an der deutschen Ostsee aus: Hier sind alle untersuchten Gewässer eutrophiert, keines ist in gutem Zustand.

Die untersuchten Lebensräume am Meeresboden sind ebenfalls in keinem guten Zustand. Zu den negativen Einflüssen zählen vor allem Einträge von Nähr- und Schadstoffen und großflächige Beeinträchtigungen durch die grundberührende Fischerei vor allem in der Nordsee. Rohstoffförderung und Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau von Windenergieanlagen und die Verlegung von Kabeln und Pipelines beeinträchtigen nicht nur den Meeresboden. Sie erzeugen auch Lärm, was negativ auf die Meerestiere wirkt.

Weitere Probleme sind außerdem der Meeresmüll am Meeresboden und an den Stränden sowie eingeschleppte Arten wie die Pazifische Auster oder der Japanische Beerentang, die die Ökosysteme sichtbar verändern. In der Ostsee wurden zwischen 2011 und 2016 elf neue nichteinheimische Arten nachgewiesen, in der Nordsee waren es 22 Neufunde. Sie werden vor allem durch die Schifffahrt und marine Aquakultur unbeabsichtigt verbreitet.

Die Daten zeigten, dass die bisherigen Schutzbemühungen nicht ausreichten, so die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger. Die Befunde müssten nun in das nächste nationale Maßnahmenprogramm zum Schutz der Meere ab 2022 einfließen. Dabei werde es nicht nur darum gehen, neue Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch darum, bereits vereinbarte Maßnahmen schneller und wirksamer umzusetzen. Die Berichte können unter dem Webcode NuL4196 heruntergeladen werden.

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