Neue Biodiversitäts-Maßnahmen in der Erprobung
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Das Projekt sei gestartet worden, um die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft zu bewahren und zu erhöhen. Nach gut einem Jahr könne festgehalten werden, dass Landwirte und Naturschützer gemeinsam erste praktikable Maßnahmen gefunden hätten, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkten. „Gemeinsam mit allen Projektpartnern konnten wir unsere Ziele für das Jahr 2017 erreichen und die Weichen für die Umsetzung weiterer effektiver Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität in den Folgejahren stellen“, verdeutlichten die Projektträger der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und des Bauernverbands.
Das Ziel, im ersten Anbaujahr auf 2 bis 5 % der Betriebsflächen effektive Biodiversitäts-Maßnahmen umzusetzen, sei über alle Demonstrationsbetriebe hinweg erreicht worden: Auf mehr als 3 % der Flächen hätten die Landwirte im Frühjahr 2017 Maßnahmen angelegt, unter anderem Feldlerchenfenster mit und ohne Erbseneinsaat, Blüh- und Altgrasstreifen sowie Extensivgetreide. Insgesamt seien rund 110 Maßnahmen realisiert worden.
Zur Überprüfung des Erfolgs der Maßnahmen führe die wissenschaftliche Begleitforschung ein umfangreiches Monitoring der Flora und Fauna durch, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Speziell gehe es um die Erhebung von Amphibien, Feldhasen, Feldvögeln, Schmetterlingen, Wildbienen sowie Ackerwildkräutern und Grünlandpflanzen. So führten Extensivgetreideflächen und Feldlerchenfenster in großen Wintergetreideschlägen beispielsweise zu höheren Feldvogeldichten. Positive Entwicklungen gebe es auch bei den Pflanzen zu verzeichnen: Der Anteil von Wildpflanzen auf den angelegten über- und mehrjährigen Blühstreifen sowie im Extensivgetreide sei deutlich höher als auf Vergleichsackerrändern bzw. im normalen Getreidebestand. Auch der Artenreichtum und die Anzahl an Schmetterlingen sei auf den untersuchten Blühstreifen höher als auf den Vergleichsflächen.
Neben den naturschutzfachlichen Fragestellungen würden auch die finanziellen Aspekte erforscht, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Maßnahmen zu gewährleisten. Die vom Thünen-Institut für Ländliche Räume erarbeitete „F.R.A.N.Z.-Studie – Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft“ liefere zudem wichtige Erkenntnisse und Ansatzpunkte, die über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden.
Ab 2018 werde die Maßnahmenfläche auf 5 bis 10 % der Betriebsfläche erweitert. Dabei würden weitere, zwischen Naturschützern und Landwirten bereits abgestimmte Maßnahmen erprobt, wie das blühende Vorgewende und Feldlerchenstreifen auf Maisschlägen. Auch auf den Betrieben nachgewiesene bedrohte Arten, wie die Rotbauchunke, dienten als Anlass, Biodiversitäts-Maßnahmen auf diese besonders geschützten Arten abzustimmen.
Das Projekt wird durch die Landwirtschaftliche Rentenbank, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie das Bundesamt für Naturschutz gefördert. Weiteres Infos und Projektfilm: www.franz-projekt.de.
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