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Vogel des Jahres 2018

Aufmerksamkeit für den Star – neu auf der Roten Liste

Berlin. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner LBV, Landesbund für Vogelschutz, haben den Star ( Sturnus vulgaris ) zum „Vogel des Jahres 2018“ gewählt. Auf den Waldkauz, Vogel des Jahres 2017, folgt damit ein Singvogel.

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„Der Star ist bekannt als Allerweltsvogel – den Menschen vertraut und weit verbreitet. Doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht, denn der Starenbestand nimmt ab. Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung – insbesondere verursacht durch die industrielle Landwirtschaft“, sagte Heinz Kowalski, NABU-Präsidiumsmitglied, bei der Vorstellung.

„Eine Million Starenpaare haben wir alleine in Deutschland in nur zwei Jahrzehnten verloren. Jetzt gilt es, den Star durch praktischen Naturschutz und Sicherung des Lebensraums zu unterstützen“, erklärte Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender.

Der Bestand des Stars in Deutschland schwankt laut einer Pressemitteilung der Verbände jährlich zwischen 3 und 4,5 Mio. Paaren, je nach Nahrungsangebot und Bruterfolg im Vorjahr. Das seien 10 % des europäischen Starenbestandes, der bei 23 bis 56 Millionen liege. Dennoch sei der schillernde Geselle ein typisches Beispiel für den stillen Rückgang der häufigen Vogelarten, denn sein Bestand nehme stetig ab. In der aktuellen deutschlandweiten Roten Liste sei der Star sogar direkt von „ungefährdet“ (RL 2007) auf „gefährdet“ (RL 2015) hochgestuft worden, ohne auf der Vorwarnliste zu stehen.

Gründe für seinen Rückgang sehen NABU und LBV im Verlust und in der intensiven Nutzung von Weiden, Wiesen und Feldern, auf denen der Star nicht mehr genug Würmer und Insekten zum Fressen finde. Werden Nutztiere nur im Stall gehalten, fehle der Mist, der Insekten anlockt. Biozide und Agrochemikalien vernichteten zudem weitere Nahrungstiere. Beerentragende Hecken zwischen den Feldern suche man vielerorts ebenfalls vergebens. Geeignete Nistplätze fehlten dort, wo alte Bäume mit Bruthöhlen entfernt werden.

Angepasst habe sich der Star an die Stadt: Der urbane Geselle nutze Nistkästen oder Hohlräume an Dächern und Fassaden zum Nestbau. Parkanlagen, Friedhöfe und Kleingärten lieferten ihm Nahrung. Doch auch dort drohe ihm Lebensraumverlust durch Bauvorhaben, Sanierungen oder Verkehrssicherungsmaßnahmen.

Obwohl als „Allerweltsvogel“ betitelt, sei der Vogel des Jahres 2018 doch eher der „Star“ unter den Vögeln. Bewundert würden seine Schwarmflüge im Herbst, die als einzigartiges Naturschauspiel gelten. Im Frühjahr steche das Starenmännchen durch sein metallisch glänzendes Gefieder heraus. Helle Punkte verzierten vor allem das Prachtkleid des Weibchens. Im Spätsommer nach der Mauser endeten die dunkelbraunen Federn der Jungtiere in einer weißen Spitze, einem Perlmuster ähnlich. Zum Gesamtpaket dazu komme sein Talent der Imitation: Der Star könne andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen und in seinen Gesang einbauen. Zu hören seien dann auch Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen.

Weitere Infos unter www.Vogel-des-Jahres.de und www.LBV.de.

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